Vor ein paar Jahren wäre das noch unvorstellbar gewesen. Der damals weltgrößte Goldproduzent Barrick Gold hatte mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen. Der Hoffnungsträger, das riesige Pascua-Lama-Projekt im argentinisch-chilenischen musste auf Eis gelegt werden, die Schulden stiegen an und manch einer mutmaßte schon, Barrick Gold könne Pleite gehen. Doch heute geht Barrick Gold gestärkt aus dieser Krise hervor. „Barrick Gold wird die Netto-Schulden bis Jahresende auf 0 zurückfahren“, verkündet CEO Mark Bristow.
„Wir haben jetzt definitiv genügend Feuerkraft, um eine neue Mine zu bauen oder bei einer Trasnaktion mitzuwirken“, sagt Bristow. Damit dürfte endgültig klar sein: Barrick Gold ist zurück auf der Bühne der Unternehmen, die die Branche derzeit aktiv konsolidieren. Immer wieder tauchte in den vergangenen Wochen ein Name auf: Freeport McMoRan. Den Namen des Kupferproduzenten hatte Bristow sogar selbst ins Spiel gebracht. Doch aktuell soll es wohl keine Fusionsgespräche geben. Derzeit reduziere Barrick eher sein Engagement im Kupferbereich. Die Lumwana-Kupfermine in Sambia steht zum Verkauf und Barrick soll einige Interessenten haben. Das Interesse soll wohl größtenteils aus China kommen. Kein Wunder, ist doch China mit rund 40 Prozent Weltmarktanteil der größte Kupferkonsument.
Barrick habe eine langfristige Goldstrategie, nicht aber eine für Kupfer. Was zunächst als eine Absage an Expansionspläne in den Kupferbereich klingt, wird von Markt Bristow gleich wieder eingeschränkt. „Wenn wir eine relevante Organisation mit Fokus auf Gold sein wollen, dann müssen wir unsere Fühler auch nach Kupfer ausstrecken.“ Und Freeport McMoRan sei der reinste aller Kupferproduzenten. Damit scheint sich markt Bristow doch noch die Tür offen halten zu wollen, früher oder später in Verhandlungen mit Freeport McMoRan treten zu können, ohne den Markt irre geleitet zu haben.