Die Fitnessgurus und Personal Trainer geben seit Wochen auf Facebook und YouTube alles. „Bleibt in Form trotz CoronaQuarantäne“, heißt es in Hunderten von Videos. Die Lösung: „Homegym kann so einfach sein.“ Doch bei vielen hält sich die Motivation in Grenzen – sie vertrauen lieber den Schlankmachern von Weight Watchers.
WW, so heißt der Konzern heute, hat mit seinen Zahlen für das erste Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Verlust je Aktie belief sich nur auf 0,09 Dollar statt auf 0,23 Dollar. Der Umsatz kletterte um zehn Prozent auf 400 Millionen Dollar, was leicht über den Schätzungen lag.
Die Zahl der zahlenden Kunden kletterte um neun Prozent auf fünf Millionen, was ein Rekordwert für ein erstes Quartal bedeutet. Die Zahl der Online-Kunden stieg um 16 Prozent auf 3,6 Millionen.
Der Trend dürfte anhalten. Ärzte sind besorgt: #stayathome kann dick machen. Im Schnitt verbrennt ein Erwachsener derzeit im Schnitt knapp 400 Kalorien am Tag weniger als üblich. Wer Speck ansetzt, muss mit Krankheiten wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Leiden rechnen.
Maßhalten, so lautet also die Devise. Weight Watchers ist seit Jahrzehnten Spezialist in Sachen bewusster Ernährung. Die Diätmethode wird von den Testern stets hochgelobt.
Seit Jahren hochzufriedene Weight-Watchers-Kundin ist TV-Talklegende Oprah Winfrey. Die Milliardärin ist zudem mit acht Prozent an dem Konzern beteiligt. Sie sagt: „Ich habe viele Diäten ausprobiert, aber richtig gewirkt hat nur Weight Watchers.“
DER AKTIONÄR hat WW vor drei Wochen empfohlen – zu 19 Euro. Nun steht die Aktie 33 Prozent höher. Mit einem 2020er-KGV von 16 ist der Titel nach wie vor moderat bewertet, zumal die Nachfrage nach den Diätkursen im zweiten Quartal wahrscheinlich merklich stärker steigen wird, hatte der Lockdown im März doch nur ein paar Tage gedauert. Gewinne laufen lassen, Stopp auf 19 Euro nachziehen.