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22.08.2017 Fabian Strebin

Trotz Brexit: Die Deutsche Bank will in England angreifen

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Deutsche Bank

Für Banken mit Hauptsitz in Großbritannien brechen unsichere Zeiten an. Mit dem Abschied der Briten aus der EU ist nicht mehr sichergestellt, dass Finanzinstitute von der Insel aus ungehinderten Zugang zum Festland haben. Viele Konzerne verlagern deshalb ganze Geschäftsteile nach Europa. Auch bei der Deutschen Bank sollen einige der 8.600 Jobs im Wertpapiergeschäft von London nach Frankfurt kommen. In der Vermögensverwaltung setzt die Bank dagegen weiter auf Großbritannien.

Deutsche-Bank-Manager Peter Hinder sagt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, dass man vor allem vermögende britische Kunden und solche aus China und dem Nahen Osten im Visier habe. „Großbritannien insbesondere die Region London ziehen Vermögen an wie ein Magnet. Es gibt viele Vorzüge, die mit dem Brexit nicht verschwinden werden“. Hinder will das derzeitige Team von zehn Beratern im laufenden Jahr verdreifachen.

Mit dem Angriff in Großbritannien will die Deutsche Bank den Rückgang der verwalteten Kundenvermögen stoppen. Im vergangenen Jahr verlor die Vermögensverwaltung in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika insgesamt 14 Milliarden Dollar. Ein Grund ist, dass sich der Konzern aus Märkten zurückgezogen hat, die kein Wachstumspotenzial aufweisen. Zum anderen hätten einige Kunden Gelder bei der Bank wegen der anhaltenden Negativschlagzeilen abgezogen, so Hinder. „Von denen, die wir während der Krise verloren haben, haben wir mehr als zwei Drittel zurückgewonnen“.

Derzeit kein Kauf

Die Deutsche Bank arbeitet sich langsam aus der Krise heraus. Der große Wurf ist dem Vorstand um CEO John Cryan bisher jedoch noch nicht gelungen. Wie in der Vermögensverwaltung gewinnt der Konzern viele Kunden, die im vergangenen Herbst wegen des US-Hypothekenskandals das Weite suchten, wieder zurück. Allerdings dauert es, bis sich das in der Bilanz zeigt. Neuen Rückenwind erwartet DER AKTIONÄR, wenn weitere Details zur Wiedereingliederung der Postbank bekannt gegeben werden. Dank der Postbank dürfte der Konzern von steigenden Zinsen stark profitieren.

Das Chartbild macht derzeit jedoch Sorgen. Der mittelfristige Abwärtstrend vom Mai bei 16,24 Euro hat sich zuletzt noch beschleunigt. Gestern hat die Notierung auch die Unterstützung bei 13,83 Euro gerissen, die jetzt als Widerstand fungiert. Auf diesem Niveau brach die Aktie vergangenen Dezember aus. Die nächste Haltelinie liegt bei 12,87 Euro. Als sich letzten November abzeichnete, dass die Deutsche Bank im US-Hypothekenstreit doch nicht die anfangs geforderte Summe von 14 Milliarden Dollar zahlen muss, schoss der Kurs bis auf diese Marke nach oben. Aus charttechnischer Sicht kann es eigentlich nur noch besser werden. Es ist nicht auszuschließen, dass eine massive Gegenbewegung den Kurs bis zum nächsten signifikanten Widerstand bei 14,82 Euro treibt. Die 200-Tage-Linie liegt bei 15,73 Euro.

Aufgrund des negativen Chartbilds rät DER AKTIONÄR von einem Neueinstieg bei der Aktie ab. Anleger, die den Titel im Depot haben, beachten den Stopp bei 12,50 Euro.

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