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14.01.2016 DER AKTIONÄR

Trading-Experte rät: „Buy-and-Hold- Strategien halte ich für überholt“

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Tom Neske ist erfolgreicher Trader und Trading-Coach. Im Interview mit dem AKTIONÄR gibt er einen Einblick in seinen Beruf und wichtige Tipps für Trading-Einsteiger.

◼DER AKTIONÄR: Herr Neske, wie sind Sie eigentlich zum Trading gekommen?

Tom Neske: Im Rahmen meines Studium an der Helmut Schmidt Universität (1998) bin ich das erste Mal mit der Börse in Berührung gekommen. Ich war sofort fasziniert, und diese Faszination hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Von anfänglichen Misserfolgen ließ ich mich nicht entmutigen, verschlang alles an Börsenliteratur und widmete mich im Rahmen einer siebenjährigen Forschungsarbeit der Entwicklung eigener Analyse- und Handelssysteme.

Welches ist Ihr Fachgebiet beim Trading?
Mein Fachgebiet ist die Entwicklung von Analyse- und Handelsstrategien, angelehnt an die jeweilige Entwicklung der Märkte. Dieses Know-how gebe ich im Rahmen von Coachings sowohl an institutionelle als auch an private Investoren und Anleger weiter. Dies umfasst klassische Ansätze aus der Charttechnik bis hin zur Entwicklung eigener Software zur Analyse der Finanzmärkte.

Was war bisher Ihr bester Trade?
Bei der Börsenrallye im Herbst 2008 kaufte ich die Aktie von Volkswagen zu 200 Euro – binnen kurzer Zeit stieg die Aktie im Rahmen der Börsengeschäfte durch Porsche auf 1.000 Euro. Ich konnte bei 963 Euro aussteigen.

Wo liegen Ihre Schwerpunkte beim Trading?Im Fokus stehen bei mir nationale Aktien und Märkte. Aber wir sollten im Börsenjahr 2016 die Emerging Markets nicht aus den Augen verlieren – hier werden sich selektiv mit Sicherheit bessere Tradinggelegenheiten finden lassen. Zudem wird der Rohstoffbereich wie Gold und Öl sehr spannend bleiben.

Die Öl- und Goldpreise notieren auf Mehr-Jahres-Tiefs. Sollte man jetzt schon den Einstieg wagen?
Die Entwicklung bei den Gold- und Ölpreisen zeichnete sich frühzeitig ab und ich konnte mich entsprechend auf der Short-Seite positionieren. Aktuell notieren wir zwar im Bereich der Mehr-Jahres-Tiefs, dies ist jedoch noch kein Garant für eine langfristige Trendwende. Anleger sollten die Märkte beobachten und Anzeichen einer Trendwende abwarten – ich bevorzuge kurzfristige Einstiegschancen. Sollten dabei langfristige Abwärtstrends durchbrochen werden, können die Positionen aufgestockt werden – ansonsten werden die Positionen wieder aus dem Markt genommen. Aktuell sehe ich durchaus noch weiteres Abwärtspotentzial an den Märkten.

Wie schätzen Sie die Märkte 2016 ein?
Ich gehe auch im Börsenjahr 2016 davon aus, dass sich die Volatilität aus 2015 fortsetzen wird. Die eingeleitete Zinswende in den USA stellte die erste Weichenstellung für das neue Börsenjahr dar. Jetzt müssen wir beobachten, wie es tatsächlich um die Wirtschaft bestellt ist. Die Politik des billigen Geldes wird weiterhin die Märkte beeinflussen. Langfristige Buy-and-Hold-Strategien halte ich für überholt – Anleger und Investoren sollten ihre Investments ständig im Auge behalten und ihre Strategien kurzfristig an die Gegebenheiten der Märkte anpassen. Immer daran denken: Der Markt hat immer recht!

Woran orientieren Sie sich bei der Auswahl ihrer Empfehlungen, am Chart oder an Fundamentaldaten?
Fundamentaldaten spielen bei meiner Aktienauswahl keine Rolle, da ich einen kurzfristigen Anlagehorizont verfolge. Außerdem präferiere ich den Ansatz „Der Markt diskontiert alles“, sprich alle beeinflussenden Faktoren sowohl fundamentaler als auch charttechnischer Art sind in den Märkten eingepreist. Ich bewerte die Märkte nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage basierend auf meinen Analysestrategien. Ist die Nachfrage bei einem Produkt höher, steigt der Kurs, und umgedreht – ich positioniere mich dann entsprechend.

Auf wie viele Empfehlungen können sich ihre Follower bei nextmarkets.com im Durchschnitt einstellen?
Mein Ziel ist es, Anlegern circa 100 Tradingideen pro Monat zu präsentieren. Dabei fokussiere ich mich auf Aktien aus dem deutschen und dem amerikanischen Leitindex. Diese Strategien sind im Swingtrading-Bereich zu sehen und haben eine Haltedauer von einigen Tagen. Kurzfristig stelle ich auch Intraday-Trading- Ideen vor, die für den entsprechenden Handelstag gedacht sind.

Welche Maßnahmen zum Money-Management ergreifen Sie? Was raten Sie Anlegern, um die Risiken zu minimieren?
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ohne ein stringentes Risk- und Money- Management-System jede Handelsstrategie langfristig zum Scheitern verurteilt ist. Aus diesem Grund kann ich nur jedem Anleger raten, die Positionsgrößen und Stoppkurse eines Investments so zu wählen, dass ein Portfolio nicht in Schieflage geraten kann. Zwei Prozent Risiko ist der absolute Grenzwert.

Wie steht es um Ihren Track-Record?
Ich verfolge unterschiedliche Handelsstrategien von konservativ bis spekulativ. Somit ergeben sich Track-Records von etwa 30 Prozent im Jahr bei konservativen Strategien und bis zu 150 Prozent pro Jahr bei spekulativen Strategien. Diese Renditen ergeben sich aufgrund der kurzfristigen Haltedauer und der ständigen Anpassung meiner Portfolios.

Welchen Tipp würden Sie jedem Anleger mit auf den Weg geben? Welchen Fehler sollte man unbedingt vermeiden?
Drei Tipps kann ich jedem Anleger mit auf den Weg geben. Erstens: „Wissen ist Macht.“ Jeder Anleger sollte großen Wert darauf legen, sich entsprechendes Wissen über die Funktion der Finanzmärkte anzueignen, bevor er mit dem Trading beginnt. Diese Investition wird sich auf jeden Fall auszahlen! Zweitens: Disziplin und mentale Stärke – dies sind für mich die entscheidenden Faktoren eines erfolgreichen Traders. Drittens: Risk- und Money-Management – man braucht klare Regeln für den Ein- und Ausstieg.

Herr Neske, vielen Dank für das Interview.

Hinweis auf potenzielle Interessenkonflikte: An der nextmarkets GmbH ist die börsennotierte FinLab AG (WKN 121806 / ISIN DE0001218063 / Tickersymbol: A7A) beteiligt. An der FinLab wiederum ist der Herausgeber von DER AKTIONÄR mittelbar wesentlich beteiligt.

 

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