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12.12.2014 Michael Schröder

Top-Nebenwert auf dem Sprung: Technotrans-Aktie bietet 50 Prozent Kurspotenzial

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Technotrans kennen die meisten Börsianer noch als reinen Zulieferer für die Druckindustrie. Doch die Münsterländer sind mittlerweile deutlich breiter aufgestellt – und dabei in vielen Wachstumsmärkten aktiv. Mit der Stärkung des Geschäfts außerhalb der Druckindustrie gewinnen Umsatz- und Gewinnentwicklung bei dem Small Cap an Dynamik. Die Aktie steht vor dem Sprung.

„Technotrans ist in einigen interessanten Projekten involviert, wie Kühllösungen für Batterien, die in Bussen und Straßenbahnen sowie in großen Scannern zum Einsatz kommen“, sagt Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe. Im Bereich der Batteriekühlung sorgt die Gesellschaft beispielsweise mit dafür, die Funktion und Lebensdauer von Hochleistungsakkus in Elektrofahrzeugen und stationären Energiespeichern zu verbessern.

Vorstand Henry Brickenkamp sieht sich mit der Reduzierung der Abhängigkeit von der zyklischen Druckmaschinenindustrie auf dem richtigen Weg. „Das war mit Sicherheit die richtige Entscheidung. Wir haben den Umsatz in den Zukunftsmärkten wie Batteriekühlung und Medizintechnik mehr als verdoppelt. Technotrans ist heute in vielen Märkten unterwegs. Das bietet die Möglichkeit weiterzuwachsen. Und davon profitieren alle Kunden, egal ob Print oder nicht Print“, so der Firmenlenker gegenüber dem AKTIONÄR.

Auf diesem Weg waren die Übernahmen der Termotek AG Anfang 2011 sowie der KLH Kältetechnik Anfang 2013 wichtige Schritte. „Ziel ist es, den Umsatzanteil außerhalb der Druckindus­trie kontinuierlich zu erhöhen“, sagt Thomas Rau von Montega – Equity Research. „Es wird noch zwei bis drei Jahre dauern, bis das Verhältnis ausgewogen ist“, prognostiziert Rau. „Mit entsprechenden Akquisitionen könnte sich die Zeit auf zwölf bis 18 Monate verringern.“ Akquisitionen sind immer ein Thema: „Es ist ein Bestandteil unserer Strategie, das Wachstum durch Akquisitionen weiter zu beschleunigen“, so der Vorstand.

Mit 22 Standorten und mehr als 770 Mitarbeitern ist Technotrans schon jetzt auf allen wichtigen Märkten weltweit präsent und bietet dabei als Systemanbieter eine Vielzahl von Komponenten zur Temperaturkontrolle, Flüssigkeitsaufbereitung und Farbversorgung an, die je nach Bedarf kombiniert werden können. Dabei erschließt sich die Gesellschaft im Rahmen der Kernkompetenzen oft in Eigenregie mehr und mehr neue Anwendungsbereiche. „Dazu zählen vor allem Komponenten für Hersteller von Lasern, Werkzeug- und Umformungsmaschinen“, so Lampe-Analyst Schönell. Die Wachstumstreiber sieht er dabei ganz klar außerhalb der Druckmaschinenindustrie. „Die Umsatzzuwächse kommen aus den neuen Bereichen, die Technotrans durch mangelnde Perspektiven in der Druckindustrie erschlossen hat.“

Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 5,7 Prozent auf rund 82 Millionen Euro. Das EBIT verbesserte sich um 56 Prozent auf 4,7 Millionen Euro. Daraus resultiert eine EBIT-Marge von 5,8 Prozent. Das Geschäft mit der Druckmaschinenindustrie verläuft dabei einigermaßen stabil. Technotrans kann das rückläufige Marktvolumen im Stammgeschäft Offsetdruck durch Marktanteilsgewinne und durch eine stärkere Präsenz in anderen Druckverfahren in etwa kompensieren. „Wir konnten in einem weiter rückläufigen Printmarkt unseren Marktanteil ausbauen und somit den Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau stabilisieren“, so der Vorstand.

Die Ertragslage im Segment „Technology“ verbesserte sich in den ersten neun Monaten spürbar. Erstmals seit Ende 2012 erzielte man wieder einen Gewinn. „Das Ergebnis in diesem Segment wird im Wesentlichen von der Topline bestimmt. Wachsen wir beim Umsatz, wird sich auch das Ergebnis weiter positiv entwickeln. Derzeit sind wir zuversichtlich, dass beides eintrifft“, so Brickenkamp. Montega-Analyst Rau sieht das ähnlich: „Technotrans hat in den letzten Jahren in die Neuentwicklungen einiges investiert – in die Ingenieure und auch in der Vertrieb. Mit dem Hochlaufen der Umsätze werden sich diese Investitionen auszahlen.“

Das Segment „Services“ konnte im dritten Quartal dagegen nicht an die Geschäftsentwicklung der beiden vorherigen Quartale anknüpfen. „Maßgeblich für den Serviceumsatz ist die weltweit installierte Basis an Produkten. Im Print wird sich diese in den nächsten Jahren weiter reduzieren“, so der Vorstand. „Durch unsere zahlreichen Aktivitäten außerhalb unseres Printgeschäftes steigt auf der anderen Seite unser Produktanteil stark an. Somit gehen wir davon aus, dass wir auch in den nächsten Jahren im Service wachsen werden.“

Richtig Fahrt aufnehmen wird das Geschäft ab dem kommenden Jahr. Nach Schätzungen des AKTIONÄR dürfte das 2015er-KGV auf 9 fallen. „Nun ist wieder Wachstumsfantasie vorhanden, was die Attraktivität der Aktie erhöht“, sagt Schönell. Der Experte erwartet im nächsten Jahr ein hohes einstelliges Umsatzwachstum, einhergehend mit einer weiteren Verbesserung der EBIT-Marge. Montega-Experte Rau ist noch optimistischer: Er prognostiziert bei einem Umsatzwachstum von 13,6 Prozent einen Gewinnsprung von 43 Prozent. Daraus würde eine EBIT-Marge von 7,5 Prozent resultieren. In einem Punkt sind sich beide einig: Es muss sich zeigen, dass Technotrans nachhaltig auf dem Wachstumspfad in den Bereichen außerhalb der Druckindustrie bleibt.

Ein Ende der zweijährigen Seitwärtsbewegung der Technotrans-Aktie steht bevor. Schlägt sich die neue Ausrichtung in den kommenden Quartalen in steigenden Margen nieder, wird der Kurs wieder nachhaltig Druck nach oben machen.

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