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20.01.2015 Thomas Bergmann

Schocker für SAP-Aktionäre - Gewinnziele nach hinten verschoben

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Europas größter Softwarekonzern muss wegen der hohen Investitionen in das Cloudgeschäft seine Gewinnziele nach hinten verschieben. Das ursprünglich für 2017 veranschlagte Ziel, eine EBIT-Marge vor Sonderposten von rund 35 Prozent zu erzielen, sei nicht mehr zu erreichen. Dieses sei im günstigsten Fall jetzt im Jahr 2020 drin. Grund sei die milliardenschwere Übernahme des US-Reisekostenspezialisten Concur, teilte SAP am Dienstagmorgen mit.

Im laufenden Jahr will der Softwarekonzern vor Zinsen und Steuern zwischen 5,6 bis 5,9 Milliarden Euro verdienen - das ist weniger als von Analysten bislang erwartet. Das EBIT soll bei Umsätzen zwischen 21 und 22 Milliarden Euro bis 2017 auf 6,3 bis 7 Milliarden Euro zulegen - was eine schwächere Gewinnspanne als die bislang anvisierte Marke impliziert.

Im Cloudgeschäft sollen die Umsätze in diesem Jahr weiter stark wachsen: Die Messlatte liegt bei einem Anstieg auf 1,95 bis 2,05 Milliarden Euro von 1,1 Milliarden 2014. Die Erlöse mit Software und Wartung sollen zum Vorjahreswert von 14,33 Milliarden Euro währungsbereinigt um acht bis zehn Prozent
steigen.

2017 weniger Umsatz

Bis 2017 soll der Umsatz nun nur noch auf 21 bis 22 Milliarden Euro steigen. Vor einem Jahr war SAP bis zu diesem Zeitpunkt noch von mindestens 22 Milliarden Euro ausgegangen. Ursprünglich hatte der Konzern auch schon in diesem Jahr mehr als 20 Milliarden Euro Umsatz angepeilt. Davon ist nun nicht mehr die Rede, obwohl der Softwarekonzern im vergangenen Jahr seine Ziele erfüllt hatte.

Die Erlöse stiegen 2014 - wie bereits bekannt - um vier Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Der operative Gewinn ging wegen der Kosten aus der Concur-Übernahme um drei Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zurück. Das Nettoergebnis 2014 lieferte SAP noch zu den bereits bekannten Eckdaten zum abgelaufenen Jahr nach, mit 3,28 Milliarden Euro lag es rund ein Prozent unter dem Vorjahreswert.

Geduld!

Die Neuausrichtung des Geschäftsmodells auf die Cloud kostet SAP Zeit und Geld - mehr als gedacht. Dass die Übernahme von Concur zu teuer geraten sein könnte, hatte DER AKTIONÄR seinerzeit schon angemahnt. Zwar sollten sich die Investitionen langfristig auszahlen, auf Sicht der nächsten Jahre werden die Gewinne nicht wie erwartet sprudeln. Zudem irritiert die Kommunikationspolitik des Konzerns: Wenige Tage nach guten Neuigkeiten werden schlechte hinterhergeschoben. DER AKTIONÄR stuft deshalb die Aktie nur noch als Halteposition ein.

(Mit Material von dpa-AFX)

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