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25.04.2019 Dr. Dennis Riedl

Pinterest: Warum bei IPOs Vorsicht geboten ist

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Heute vor einer Woche hat das soziale Netzwerk Pinterest sein IPO gefeiert – und zwar erfolgreich. Manch eine Aktie war nie mehr so günstig zu haben wie unmittelbar nach ihrem Börsengang (bestes Beispiel: Google-IPO im Jahr 2004). Warum Anleger dennoch besonders vorsichtig gerade bei Neuemissionen sein sollten, erklärt der folgende Artikel.

Quo vadis „IPOs“?
Mittlerweile gibt es eine Handvoll Studien zum folgenden Thema: Ist es allgemein lukrativ, in Aktien unmittelbar nach ihrem IPO zu investieren? Natürlich finden sich für jede mögliche Antwort hierauf prominente Beispielfälle. So hatte sich die Google-Aktie binnen eines Jahres nach dem Börsenstart bereits verdreifacht. Facebook-Aktien halbierten sich nach ihrem Börsendebut im eigentlich bullishen Jahr 2012 dagegen in den ersten sechs Monaten nach dem IPO. Doch gibt es eine allgemeine Tendenz, die man als Anleger zumindest auf dem Schirm haben sollte. Die Antwort: Ein klares „Ja“.

Die „IPO-Kurve“
Mittelt man die Kursverläufe aller IPOs, so lässt sich eine schöne Kurve erzeugen, die den mittleren Erfolg mit einer solchen „IPO-Strategie“ widergibt. Genau das hat Jay Ritter in seiner grundlegenden IPO-Studie „The long run performance of initial public offerings“ gemacht. Hier das Ergebnis:

Die obige, gestrichelte Kurve gibt den durchschnittlichen Kursverlauf der 1526 in der Studie untersuchten IPO-Aktien wider. Das sieht ja eigentlich nicht schlecht aus. Vergleicht man es aber mit dem Abschneiden des Benchmark-Index (hier: Nasdaq Composite), zeichnet sich ein anderes Bild. Abgesehen vom initialen Kurssprung zum IPO und einem guten ersten Monat zeigt die Kurve danach monoton nach unten. Das bedeutet: Wir haben eine Underperformance im Vergleich zum Gesamtmarkt.

Bedeutung für Pinterest und andere IPOs
Das heißt: Spätestens in einem Monat sollte man sein Pinterest-Investment im Zweifel lieber einmal zu viel überdenken. Da es jederzeit Beispiele wie Google geben kann, ist die obige Kurve natürlich nicht als KO-Kriterium für IPO-Aktien zu sehen – lediglich als „allgemeines Warnsignal“, das manchmal auch ignoriert werden kann. Im Grunde will ich als Anleger ja wie im Pokerspiel nur dann mitspielen/investieren, wenn ich ein aussichtsreiches Blatt habe bzw. viel für das Investment spricht. Und die obige IPO-Kurve ist eine Facette, die einem helfen kann, das eigene Blatt einzuschätzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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Wenn Sie mehr zum Thema „Systematisches Investieren“ von mir lesen möchten, probieren Sie es doch einmal mit einem meiner Börsenbriefe. Ihnen liegt zugrunde, das eigene Aktienblatt systematisch so gut wie möglich zu wählen.

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