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23.01.2017 Jochen Kauper

Pack den Löwen ins Depot: AKTIONÄR Hot-Stock Lion E-Mobility startet durch - Hintergünde und Ziele!

Das Herzstück eines jeden Elektroautos ist die Batterie. Über deren Zustand und Leistungsfähigkeit liefert das Batterie-Management-System (BMS) alle relevanten Informationen. Die kleine Firma Lion E-Mobility will mit ihren innovativen BMS-Lösungen die Platzhirsche ärgern.

Schon während seiner Zeit am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik an der TU München verzeichnete Daniel Quinger einige schöne Erfolge. So gewann er mit seinen Recherchen den DRIVE-E-Studienpreis im Jahr 2010. Quingers Berechnungsmodell machte es möglich, die Batteriefunktionen zum Antrieb eines Elektroautos zuverlässig zu überwachen. Dadurch erzielte das Auto zum Beispiel eine höhere Reichweite. Quinger machte weiter, forschte, tüftelte und gründete knapp fünf Jahre später mit zwei Kollegen die Firma Lion E-Mobility. Die noch junge Firma hat das Zeug, sich eine gute Marktposition zu erarbeiten.

Die Voraussetzungen dafür sind gut: Über die nächsten 15 Jahre prognostiziert die Unternehmensberatungsgesellschaft AlixPartners einen stark ansteigenden Anteil an Elektroautos, Plug-in-Hybriden und Mild-Hybriden (siehe Grafik Seite 14). Im Jahr 2025 werden diese Autos mindesten 35 bis 40 Prozent der Neuwagenverkäufe ausmachen, im Jahr 2030 bereits über 65 Prozent. Bislang stellen die Autobauer ihre Motoren überwiegend selbst her. Das ist Schnee von gestern. Die Batterie wird das Herzstück eines jeden Elektroautos werden. Dadurch ergeben sich neue Anwendungsbereiche, neue Spielplätze für junge, innovative, kreative Firmen wie Lion E-Mobility.

Lion hat den Hauptsitz in Zug in der Schweiz, besitzt eine 100-prozentige Tochterfirma, die Lion Smart GmbH mit Sitz in Greding bei München. Diese hält wiederum 30 Prozent an der TÜV SÜD Battery Testing GmbH. Die anderen 70 Prozent liegen bei der TÜV SÜD AG.

In den letzten Jahren war die Lion Smart GmbH in erster Linie in Sachen Prototyping gefragt. Auf Kundenwunsch wurden für Prototypen Batteriepacks gebaut oder man hat sich als Entwicklungsdienstleister für die großen Autobauer oder die Zulieferbetriebe einen Namen gemacht. Auf der Kundenliste stehen unter anderem die großen Hersteller wie BMW oder Toyota. „Wenn zu uns ein Autobauer kommt, der zum Beispiel einen Sportwagen aufsetzen möchte, dann wird von uns zu den gewünschten Leistungsdaten eine passende Batterie konzipiert“, sagt Lion-Sprecher Walter Wimmer. Das ist aber noch nicht alles. Entscheidend wird sein, zu jedem Zeitpunkt über Zustand und Leistungs­fähigkeit der Batterie informiert zu sein: Wie heiß ist die Batterie während der Fahrt oder wie viel Kapazität hat sie noch bis der nächste Ladevorgang ruft? Diese Informationen liefert das sogenannte Batterie-Management-System, kurz BMS, von Lion. „Wir haben zu den Batterien ein eigenes BMS entwickelt, da es am Markt keine geeigneten Lösungen gegeben hat. Unsere eigene Lösung stößt im Markt auf sehr großes Interesse“, so Wimmer. Beim Einsatz in der Fahrzeugtechnik dient das BMS als Schnittstelle zwischen dem Fahrzeug und den in der Batterie verbauten elektronischen Komponenten.

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Lion arbeitet seit Langem sehr eng mit Kreisel Electric zusammen. Die Brüder Kreisel aus Freistadt in Oberösterreich, rund 40 Kilometer entfernt von Linz, sorgen seit Monaten in puncto Batterieherstellung für Elektroautos für Furore.

Mit ihren spektakulären Umbauten haben die drei Österreicher Kultstatus in der E-Mobilitäts-Szene erreicht. Prestigeobjekt ist nach wie vor „ihr“ Porsche Panamera. 450 Kilometer Reichweite, 300 km/h Highspeed. Nicht einmal der Panamera mit dem Originalmotor kommt an die Leistungsdaten des von den Kreisel-Brüdern gepimpten Porsche ran. Die Profis haben Batterien für Elektroautos entwickelt, die in Sachen Leistungsfähigkeit und Gewicht der Konkurrenz weit voraus sind. Kein Wunder, dass die großen Autobauer bereits bei Kreisel in Freistadt Schlange stehen.

Das Gute an der Entwicklung ist die Tatsache, dass das BMS der Kreisel-Produkte von Lion E-Mobility stammt. Ein solches System kostet bei kleineren Serien durchaus um die 400 bis 500 Euro. Steigen die Stückzahlen, kommt man in Preisregionen zwischen 200 und 300 Euro.

Und Kreisel hat noch ein weiteres Ass im Ärmel: Die Firma hat, wie auch Tesla, einen Energiespeicher mit dem Namen Mavero für den privaten Gebrauch entwickelt. Der Mavero ist allerdings deutlich leichter, aber genauso leistungsfähig wie die Powerwall von Telsa. Auch den Mavero wird Lion mit dem nötigen BMS ausstatten. Der Deal, den Lion mit Kreisel vor wenigen Wochen abgeschlossen hat, ist gleichzeitig der größte Auftrag in der noch jungen Geschichte von Lion. „Das Auftragsvolumen beläuft sich auf eine mittlere siebenstellige Summe, über einen Zeitraum von zwei Jahren“, sagt Lion-Manager Wimmer. Nicht vergessen sollte man die 30-prozentige Beteiligung von Lion E-Mobility an der TÜV SÜD Battery Testing GmbH. In Garching und Weßling-Oberpfaffenhofen werden chemische und mechanische Tests durchgeführt, um festzustellen, wie lange eine Batteriezelle hält oder wie diese auf ex­trem hohe und niedrige Temperaturen reagiert. Darüber hinaus wird das Verhalten der Batterien bei einem Zusammenstoß zweier Autos getestet.

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Angenommen, die Elektroflitzer werden im Jahr 2025 knapp 35 Prozent aller neu verkauften Autos ausmachen, dann wären das bei 80 Millionen Einheiten 28 Millionen Fahrzeuge. Könnte Lion über seine Partner wie zum Beispiel Kreisel Electric mit seinen BMS bei knapp zwei Prozent der Elektroautos mit am Bord sein, so wären das 80.000 Fahrzeuge pro Jahr. Macht bei einem Preis pro System von geschätzten 200 Euro 160 Millionen Euro Umsatz jährlich.

Aktuell ist Lion E-Mobility mit knapp 36 Millionen Euro an der Börse bewertet. Sportlich, ohne Zweifel. Denn die Umsätze sind derzeit noch gering. 2014 wurden knapp 1,4 Millionen Euro umgesetzt, der Verlust betrug 510.000 Euro. 2015 setzte Lion E-Mobility 3,36 Millionen Euro um, bei einem Gewinn von 520.000 Euro. Von 2015 auf 2016 hat sich das Management eine Verdopplung der Erlöse vorgenommen. Läuft alles wie geplant, könnten sich in den nächsten Jahren die Umsätze vervielfachen.

Bei aller Euphorie ist klar: Es wird noch viel Geld investiert, es bedarf noch großer Anstrengungen, die Pläne in die Tat umzusetzen. Erste Rahmenverträge sind abgeschlossen, erste Ausrufezeichen mit dem Kreisel-Deal gesetzt. Dennoch könnte Lion eine der spannendsten Aktien werden, mit der Anleger vom Trend der Elek­tromobilität profitieren.

Erste Rahmenverträge sind abgeschlossen, erste Ausrufezeichen mit dem Kreisel-Deal gesetzt. Die Technologie ist noch jung und einige Autobauer könnten dazu übergehen, eigene Batterie-Management-Systme zu entwickeln. Dennoch sind die Chancen für Lion E-Mobility enorm. Denn schon allein bei Kreisel könnten die BMS von Lion große Volumina erreichen.

DER AKTIONÄR hat die Aktie in Ausgabe 51/16 Mitte Dezember 2016 als „Hot-Stock der Woche“ bei Kursen um 5,60 Euro vorgestellt. Seitdem stieg der Kurs bereits um mehr als 25 Prozent an. Ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Bei einem anhaltend guten Newsflow hat die Aktie Luft bis in den Bereich um 9,75 Euro.

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