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20.05.2016 DER AKTIONÄR

Börsenexperte Thomas Gebert: "Je größer die Geldmenge, desto kleiner die Inflation"

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Die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank scheinen keine Wirkung zu zeigen. Immer mehr billiges Geld überflutet den Markt und die Zinsen sind bei null, doch die Zielinflationsrate von zwei Prozent bleibt weit entfernt. Börsenexperte Thomas Gebert erkärt warum die Maßnahmen keine Wirkung zeigen: Denn nicht die niedrigen Zinsen sind durch die geringe Inflation bedingt, sondern die nachgebende Teuerungsrate folgt den sinkenden Zinsen.

Durch die Verfügbarkeit von Geld und billigen Krediten können kurzfristig Fabriken hochgezogen und nachgefragte Güter in beliebiger Stückzahl produziert werden. So kann es gar nicht zu einer Verknappung des Warenangebots und dadurch zu steigenden Preisen kommen.

Kapitalmangel führt zu steigenden Inflationsraten

Ein Unternehmen, das zum Beispiel im Jahr 1980 in den USA eine Erweiterung seiner Automobilproduktion plante, hätte bei einem Zinssatz von 19 Prozent damals, wenn es einen Kredit aufgenommen hätte, nach 20 Jahren inklusive Zins und Zinseszins das Dreißigfache zurückzahlen müssen. Die hohen Zinsen haben also Investitionen verhindert und damit für eine Verknappung des Warenangebots gesorgt, die steigende Preise nach sich zog.


Diese Deutung, dass nicht Kapitalüberschuss, sondern Kapitalmangel zu einer steigenden Inflationsrate führt, könnte viele andere Befunde ebenfalls erklären. So verursachte die Kapitalvernichtung durch die große Pleitewelle während der Weltwirtschaftskrise 1932 einen Kapitalmangel, der deutlich steigende Teuerungsraten in den folgenden Jahren nach sich zog.
Bis zum Jahr 1938 war die Inflationsrate wieder auf sechs Prozent geklettert. Die gigantische Kapitalvernichtung, die während des Zweiten Weltkrieges stattgefunden hat, sorgte für steigende Teuerungsraten bis weit in die 70er-Jahre hinein. Auch nach der Finanzkrise des Jahres 2008, in der viel Kapital verschwunden ist, stiegen die Inflationsraten deutlich an, in Europa auf über 3,5 Prozent in den USA auf über 4,5 Prozent.


Länder, die unter Kapitalflucht leiden und in denen es daraufhin zu Kapitalmangel kommt, etwa Brasilien oder Russland, werden seit Jahren von zweistelligen Inflationsraten heimgesucht. Staaten dagegen, die aufgrund ihres Handelsbilanzüberschusses Kapital anhäufen, wie Deutschland und Japan, registrieren verschwindend geringe Teuerungsraten.
Ein Land wie die Schweiz, das wegen seiner Verschwiegenheit jahrzehntelang als der Kapitalmagnet schlechthin fungierte, regis­trierte sogar noch niedrigere Inflationsraten. Ein dauerhafter Anstieg der Inflationsrate ist nach dieser Interpretation erst wieder nach einer schweren Deflationskrise mit Kapitalvernichtung möglich. Diese Deutung würde auch die Bemühungen von EZB-Chef Mario Draghi in einem neuen Licht erscheinen lassen.

Je mehr er mit niedrigen Zinsen und billigem Geld die Inflationsrate steigern will, desto mehr drückt er sie in Wahrheit.

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