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26.08.2017 Benedikt Kaufmann

Emerging Europa – Polen holt auf

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Brasilien, Russland, Indien und China – die sogenannten BRIC-Staaten sind klassische Beispiele für Emerging Markets. Doch wer in aufstrebende Märkte investieren will, muss nicht zwingend fernab von Deutschland suchen. Ein direktes Nachbarland qualifiziert sich ebenfalls als aufstrebendes Schwellenland: Polen.

Typisch für einen Emerging Market zeigt Polen ein enormes Wirtschaftswachstum auf: Das BIP soll 2017 um 3,8 Prozent ansteigen. Zeitgleich sinkt seit über drei Jahren die Arbeitslosenquote; die durchschnittlichen Löhne steigen an. Dennoch lag Ende 2016 der Durchschnittslohn bei nur 980 Euro im Monat. Viel weniger als in Deutschland. Es sind insbesondere die niedrigen Löhne, die Polens Wirtschaft befeuern. Das osteuropäische Land ist die Werkbank für eine Vielzahl westeuropäischer Firmen – so haben zum Beispiel die deutschen Fahrzeugbauer Daimler, VW und MAN Werke im Nachbarland.

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Die ungebrochene Beliebtheit Polens als Industriestandort ist ein wichtiger Grund, weshalb der polnische Leitindex WIG 20 seit Jahresbeginn um 22,5 Prozent zulegte. Besonders attraktiv war der Standort in diesem Jahr dank der Abwertung des Zloty gegenüber dem Euro, denn Polen exportiert größtenteils nach Westeuropa. Über ein Viertel aller Ausfuhren gehen nach Deutschland – drei Viertel fließen insgesamt an EU-Mitgliedsstaaten.

Seit Mai tritt der WIG 20 jedoch etwas auf der Stelle: Neben der leichten Korrektur auf den europäischen Finanzmärkten ruft vor allem die höchst umstrittene Justizreform Skepsis bei den Anlegern hervor. Die seitens der nationalkonservativen PiS-Regierung angestrebte Reform gefährdet nach Ansicht der Opposition die Gewaltenteilung. Die EU-Kommission hat mittlerweile ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet – in der Bevölkerung regt sich Widerstand.

Während Polen politisch für Aufsehen sorgt, geht der wirtschaftliche Erfolg des osteuropäischen Landes weiter. Im ersten Halbjahr 2017 steigerte sich das Wachstum des BIP deutlich auf 4,1 Prozent. Damit ist die polnische Wirtschaft seit über 25 Jahren auf Wachstumskurs. Auch der Leitindex WIG 20 dürfte sich im zweiten Halbjahr wieder mit einem ordentlichen Punktewachstum anschließen. Um hiervon zu profitieren, empfiehlt DER AKTIONÄR den Lyxor WIG 20 ETF.

Dieser Artikel erschien bereits in DER AKTIONÄR Ausgabe 33/17.

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