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16.08.2018 Andreas Deutsch

Egbert Prior: Diese Firma kann sich vor Aufträgen kaum retten

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Er kennt die Börse aus dem Effeff. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse schreibt für Sie über seine Favoriten: deutsche Nebenwerte. Lesen Sie seine Analyse.

„PVA Tepla ist eine der besten auf dem Kurszettel. Innerhalb von zwölf Monaten legte der Kurs um 400 Prozent zu. Aktuelle Notiz 15 Euro. Die Holding mit Sitz in Wettenberg bei Gießen profitiert von der Digitalisierung. Chips werden rund um den Globus mehr denn je gebraucht. Lange dümpelte der Titel fast auf Pennystock-Niveau herum. Doch nach der Sanierung läuft es wieder rund.

PVA Tepla beherbergt unter einem Holding-Dach zahlreiche Hightech-Anlagenbauer. Sie beschäftigen sich mit Vakuum-, Hochtemperatur- und Plasmaprozessen. Im vergangenen Jahr explodierte der Auftragseingang von 101 auf 163 Millionen Euro.

Dank voller Auftragsbücher ist in den folgenden zwei Jahren eine gute Umsatz- und Ergebnisentwicklung absehbar. Hoffnung machen zwei große Aufträge für Kristallzuchtanlagen zur Herstellung von Siliziumkristallen für die Halbleiterindustrie. Beide Orders umfassen zusammen 70 Millionen Euro. Sie werden 2019 und 2020 umsatz- und ergebniswirksam.

Die anderen Bereiche wachsen ebenso kräftig: Ultraschallmess-, Plasma- und Analyensysteme legen zwischen 20 und 50 Prozent zu. 2017 schnellte der cash flow auf 39 Millionen Euro. Was hilft: Kunden sind bereit, höhere Anzahlungen zu leisten. Das füllt die Kasse.

Trotz des Erfolgs ruht sich das Management nicht aus. Im Gegenteil. Die Optimierung der Kostenstruktur hat der Vorstand im Blick. In China wollen die Hessen weiter Fuß fassen. Bislang war Peking Standort für die Industriesparte.

Nun kam Xian hinzu, wo Vertrieb und Service im Halbleitermarkt voran gebracht werden. Im März unterzeichnete das Management mit der Golden Concord Gruppe einen Vertrag, um eine Halbleiter-Waferproduktion in China zu bauen. Das Regime in Peking möchte sich unabhängiger von Importen aus dem Ausland machen, daher werden mehr Anlagen für Mikroelektronik und Wafer gebaut. „Hier erwartet die PVA Tepla Gruppe auch in Zukunft weitere nennenswerte Aufträge“, schreibt CEO Alfred Schopf im Geschäftsbericht.

Im laufenden Jahr erwartet er 94 Millionen Euro Umsatz. Das Ebitda soll elf Millionen Euro erreichen (2017: 5,5 Millionen). Er hat die Prognose zuletzt bestätigt. Im ersten Halbjahr 2018 setzte sich der stürmische Auftragseingang fort. Er stieg von 45 auf 76 Millionen Euro. Kristallzuchtanlagen und Ultraschallmessung gehen nun mit 50 Prozent plus durch die Decke. Ende Juni türmt sich der Auftragsbestand auf 171 Millionen Euro. Die Zukunft ist auf absehbare Zeit gesichert.

Zwar liegt der Umsatz per Ende Juni gegen-über dem Turnus zuvor zurück. Doch liegt das nur an der strikten Rechnungslegung, die die Umsatzrealisierung genau vorschreibt. Gründer und Vorstandschef Peter Abel zog sich aus dem Unternehmen zurück. Er bleibt über seine PA Beteiligungsgesellschaft mit 29 Prozent beteiligt. Mit 26 ist das KGV (2019) üppig. Dafür ist mittelfristig mit flotten Ergebnissen zu rechnen. Fazit: Der Chip-Zulieferer läuft allen auf dem Kurszettel davon."

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