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13.12.2018 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Nicht schon wieder!

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Deutsche Bank

Aktionären der Deutschen Bank wurde in den letzten Jahren einiges abverlangt. Alleine innerhalb der letzten zwölf Monate verlor der Titel mehr als 50 Prozent an Wert. Gestern Nachmittag flammten die Fusionsgerüchte mit der Commerzbank wieder auf, was die Aktie deutlich anschob. DER AKTIONÄR berichtete. Auch heute profitiert die Aktie von der Meldung. Allerdings droht nun neuer Ärger von anderer Seite.

Wie die Süddeutsche-Zeitung berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft in Köln bereits seit vergangenem Jahr. So sollen Banken in den USA mit Schein-Aktien gehandelt haben, um auch in Deutschland Steuererstattungen zu bekommen, die ihnen eigentlich nicht zugestanden hätten. Konkret geht es um American Deposit Receipts (ADR), also Papiere, die als Ersatz für echte Aktien in den USA ausgestellt werden. Bei internationalen Geschäften dauert es oft Tage bis beispielsweise Aktien aus Europa in den USA vorliegen. In der Zwischenzeit werden die ADRs ausgestellt. Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hat nun zahlreiche Fälle entdeckt, in denen ADRs ausgestellt wurden, aber gar keine Aktien nachgeliefert wurden. So soll versucht worden sein beispielsweise in Deutschland Steuererstattungen zu bekommen, obwohl vorher gar keine Abgaben gezahlt wurden.

In den USA mussten bereits mehrere Banken Bußgelder wegen der illegalen Geschäfte zahlen. Auch die Deutsche Bank zahlte bereits vergangenen Juli 75 Millionen Dollar an die SEC. Das Institut hat sich nach eigener Aussage 2016 aus den Geschäften zurückgezogen. Unklar ist, ob es sich in Deutschland bisher nur um ein formelles Verfahren für die Deutsche Bank handelt, oder bereits eine Untersuchung eingeleitet wurde.

Weiter abwarten

Die Deutsche Bank hat sich heute an die DAX-Spitze geschoben, den Fusionsgerüchten mit der Commerzbank sei Dank. Auch wenn die Bundesregierung einem Zusammenschluss gegenüber aufgeschlossen sein soll, will CEO Christian Sewing in den nächsten anderthalb Jahren lieber erstmal vor der eigenen Haustür kehren. Die neuen Probleme nach den zahlreichen Rechtsstreitigkeiten der vergangenen Monate könnten den Kurs zudem kurzfristig belasten. Auch charttechnisch bleibt die Aktie vorerst im Abwärtstrend.

Die Trendwende sind die jüngsten Kursgewinne der Deutschen Bank noch nicht. Anleger warten weiter ab.

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