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02.02.2007 DER AKTIONÄR

Der Überflieger

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Die GPC-Biotech-Aktie eilt von einem Hoch zum nächsten. Seit der Empfehlung im AKTIONÄR hat die Aktie schon mehr als 120 Prozent an Wert gewonnen. DER AKTIONÄR sprach mit Vorstand Dr. Bernd R. Seizinger über die aktuelle Entwicklung und die Perspektiven für die Zukunft.

Die GPC-Biotech-Aktie eilt von einem Hoch zum nächsten. DER AKTIONÄR sprach mit Vorstand Dr. Bernd R. Seizinger über die aktuelle Entwicklung und die Perspektiven für die Zukunft.

DER AKTIONÄR: Herr Dr. Seizinger, Satraplatin zur Behandlung von Prostatakrebs steht kurz vor der Marktzulassung. Wie sieht der Zeitplan für die Markteinführung aus?

DR. BERND SEIZINGER: Wenn alles gut läuft, werden wir in den nächsten Wochen den Zulassungsantrag bei der FDA in den USA einreichen. Da Satraplatin den Fast-Track-Status hat, hoffen wir, dass die FDA uns nach einem „Priority Review“ nach sechs Monaten die Marktzulassung erteilt. Die Markteinführung in den USA könnte also noch im zweiten Halbjahr 2007 beginnen. Für Europa plant unser Partner Pharmion, noch im ersten Halbjahr 2007 den Antrag auf Marktzulassung. Die Prüfung dauert erfahrungsgemäß rund ein Jahr, sodass eine Markteinführung 2008 möglich ist.

Welches Umsatzpotenzial sehen Sie?

Prostatakrebs ist in den USA und in Europa die häufigste Krebsart bei Männern – es handelt sich also um eine der großen Indikationen für ein Krebsmedikament. Wir haben das Umsatzpotenzial bisher noch nicht auf einzelne Bereiche aufgegliedert kommuniziert. Wir haben bisher gesagt, dass wir das Umsatzpotenzial in der Spitze bei über 500 Millionen Dollar pro Jahr sehen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten, wie die Kombination mit der Bestrahlungstherapie, sind hier bisher lediglich eingeschränkt enthalten.

Satraplatin ist das einzige Late-Stage-Produkt im Portfolio von GPC. Planen Sie, die Pipeline durch Zukäufe zu stärken?

Einlizenzierungen sind für uns auch weiterhin ein Thema. Unsere derzeitige Priorität ist jedoch, die Zulassung und Markteinführung von Satraplatin erfolgreich abzuschließen sowie die Entwicklung in den verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von Satraplatin voranzutreiben. Satraplatin ist im Grunde genommen ja selbst schon ein Portfolio von Anwendungsmöglichkeiten. Viele Medikamente können nur in einer Indikation eingesetzt werden; die Medikamentenklasse, zu der Satraplatin gehört, wird jedoch in über 30 unterschiedlichen Indikationen angewendet. Wir sehen auch für Satraplatin, neben dem fortgeschrittenen Prostatakrebs, ein breites Anwendungspotenzial, beispielsweise in früheren Stadien des Prostatakarzinoms, in Lungenkrebs, Brustkrebs sowie in Kombination mit der Bestrahlungstherapie.

Welche Erwartungen knüpfen Sie an den Antikörper 1D09C3?

Im Dezember konnten wir erste sehr ermutigende Daten aus dem klinischen Phase-I-Programm bekannt geben. Diese vorläufigen Daten von 25 Patientinnen und Patienten deuten darauf hin, dass 1D09C3 von dieser stark vorbehandelten Patientengruppe gut vertragen wird. Die maximal verträgliche Dosis wurde noch nicht erreicht. Die ersten Anzeichen einer Antitumor-Aktivität bei diesen niedrigen Dosierungen sind ebenfalls ermutigend. Wir erwarten die endgültigen Ergebnisse aus unserem klinischen Phase-I-Studienprogramm für Mitte 2007. Sollten die Ergebnisse weiterhin vielversprechend ausfallen, werden wir danach eine Phase-II-Studie beginnen.

Was sind Ihre Ziele für 2007?

Im Jahr 2007 steht natürlich die mögliche Markteinführung von Satraplatin in den USA ganz im Vordergrund. Wir wollen in den USA die Führungsrolle im Vertrieb übernehmen. Hierzu bauen wir die Marketing- und Vertriebsinfrastruktur weiter auf. Im Onkologiemarkt ist dies mit einer überschaubaren Außendienstmannschaft von in der Spitze 60 bis 80 Mitarbeitern möglich. Über 60 Prozent der Umsätze verbleiben nun einmal bei dem Unternehmen, welches ein Medikament verkauft und nicht bei dem, welches es entwickelt hat. Im Jahr 2007 sollte also eine ganz neue Etappe in der Firmenentwicklung beginnen.

Biotech-Aktien hatten in den letzten Jahren an der Börse einen schweren Stand. Warum raten Sie Anlegern, sich Biotech-Papiere – und speziell die von GPC Biotech – ins Depot zu legen?

Schon heute kommt über die Hälfte aller neu zugelassenen Medikamente aus Biotech-Labors. Die überalternde Bevölkerung wird auch vermehrt Medikamente nachfragen. Dies macht die Biotechnologie zu einer Schlüsselindustrie dieses Jahrhunderts. Mit einer möglichen Markteinführung eines sehr vielversprechenden Krebsmedikaments noch in diesem Jahr kann GPC Biotech dann zu einer sehr exklusiven Gruppe erfolgreicher Unternehmen gehören.

Das GPC-Papier ist momentan der Überflieger unter den deutschen Biotech-Aktien. Seit der Empfehlung im AKTIONÄR hat die Aktie schon mehr als 120 Prozent an Wert gewonnen. Auch wenn aus fundamentaler Sicht die Luft in diesen Gefilden langsam, aber sicher anfangen müsste, dünner zu werden, sind weitere Kurssteigerungen nicht auszuschließen – der Fantasie um den potenziellen Mega-Seller Satraplatin sei Dank. Vor Kurzem führte GPC Biotech eine Kapitalmaßnahme durch. Mehr als 1,5 Millionen Aktien wurden zu einem Stückpreis von 21,50 Euro bei institutionellen Investoren investiert. GPC Biotech flossen damit rund 33 Millionen Euro zu. Auch die Tatsache, dass die Transaktion an nur einem Tag vollzogen wurde, spricht für das gute Sentiment der Investoren. Mögliche kurzfristige Kursrücksetzer können risikobereite Anleger zum Einstieg nutzen.

Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 06/2007.

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