Die Probleme bei Banco Espirito Santo und der Holding Espirito Santo International versetzen die Anleger in Panik. Die Aktie der Banco Espirito Santo verliert am Dienstag deutlich und belastet den gesamten Sektor. Die Aktie der Commerzbank ist der mit Abstand größte Verlierer im DAX.
Die Aktien der Banco Espirito Santo (BES) haben ihren freien Fall am Dienstag fortgesetzt. Mit 0,355 Euro wurden die Papiere der portugiesischen Großbank zeitweise auf Rekordtief gehandelt. Zuletzt lagen sie bei 0,367 Euro mit 17,53 Prozent im Minus. Den wieder beschleunigten Rutsch begründeten Börsianer mit neuen Sorgen um die Finanzlage der Firmengruppe, zu der BES gehört. Rioforte Investments, Großaktionär der angeschlagenen Espirito Santo Financial Group (ESFG), muss an diesem Dienstag kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 847 Millionen Euro an Portugal Telecom zurückzahlen. Die ESFG hält wiederum ein Fünftel an der BES.
7,30 Euro oder 20,70 Euro - wo steuert die Aktie hin?
Der Portugal-Schock belastet am Dienstag auch die deutschen Banken. Die Commerzbank-Aktie verliert am Vormittag 2,7 Prozent auf 10,69 Euro.
Die Meinungen der Analysten zu dem Wert gehen nach wie vor weit auseinander. Besonders bullish ist Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler. Er empfiehlt die Aktie zum Kauf und sieht das Kursziel bei 20,70 Euro. Der bearishste Analyst ist Nick Anderson von der Berenberg Bank. Sein Kursziel lautet 7,30 Euro, Anleger sollten die Aktie seiner Meinung nach verkaufen.
Es sieht nicht gut aus
Anleger sollten die Probleme weder unter- noch überschätzen. Sollte die Banco Espirito Santo ernsthafte Probleme bekommen, gäbe es genug Sicherheitsmechanismen (zum Beispiel der ESM), die ein Übergreifen der Krise auf andere Banken verhindern würden. Nichtsdestotrotz ist die charttechnische Lage bei der Commerzbank-Aktie angespannt. Kurzfristig dürfte die Aktie unter Druck bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)