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19.08.2016 Michel Doepke

Chorus Clean Energy: CEO Götze im Interview zum SDAX-Aufstieg und Zusammenschluss mit Capital Stage

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Capital Stage

Auf dem deutschen Markt für erneuerbare Energien steht eine Übernahmeentscheidung aus: Capital Stage will Chorus Clean Energy übernehmen. Mit dem Kauf der Chorus-Gruppe erhoffen sich beide Chef-Etagen positive Synergieeffekte. Anlässlich des geplanten Zusammenschlusses mit der Capital Stage AG und den vor kurzem erfolgten Aufstieg von Chorus in dem SDAX hat DER AKTIONÄR Holger Götze, CEO von Chorus Clean Energy interviewt.

Herr Götze, die nächsten Wochen werden für die Chorus-Gruppe sehr spannend. Geplant ist die Übernahme von Chorus Clean Energy durch Capital Stage. Abhängig ist die Übernahme von der Zustimmung der Chorus-Aktionäre. Bis zum 16. September 2016 haben die Anteilseigner Zeit, der Übernahme in Form von einem Aktienumtausch zuzustimmen. Zudem ist die Aktie von Chorus Clean Energy am 11. August 2016 in den SDAX vorgedrungen. An dieser Stelle erst einmal Gratulation zum Indexaufstieg. Herr Götze, was erhoffen Sie sich durch den Aufstieg in den SDAX sowie den Zusammenschluss mit Capital Stage?

Holger Götze: Der Indexaufstieg war schon immer unser Ziel und wurde als solches auch bereits während des Börsengangs formuliert. Wir erhoffen uns davon eine erhöhte Wahrnehmung und natürlich vermehrtes Interesse von Investoren. Dass der Aufstieg in den SDAX bereits rund ein dreiviertel Jahr nach dem Börsengang erfolgt ist, freut uns umso mehr. Nach dem Zusammenschluss mit Capital Stage gehen wir von einer noch größeren Wahrnehmung am Kapitalmarkt aus. Zusammen haben beide Unternehmen derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 800 Millionen Euro. Daran gemessen befinden wir uns in einer guten Ausgangsposition – ein weiterer Aufstieg in den MDAX in den nächsten Jahren ist durchaus realistisch. Wir wollen gemeinsam weiter wachsen. Hierbei ist die Größe ein entscheidender Faktor. Gemeinsam ist es leichter, neue Märkte zu erschließen und größere Projekte zu akquirieren. Zudem werden wir durch die höhere Marktkapitalisierung und den höheren Freefloat interessanter für Anleger. Oft rücken Unternehmen zum Beispiel erst ab einer Marktkapitalisierung von einer Milliarde Euro in den Fokus von internationalen Investoren. Weit sind wir nach dem Zusammenschluss von der Marke nicht mehr entfernt.

Beide Unternehmen setzen auf Kooperationen, wie zum Beispiel mit der Energiekontor AG. Sind in Zukunft weitere Übernahmen oder Akquisitionen geplant, um die Konzernstruktur weiter auszubauen?

Holger Götze: Neben Energiekontor gibt es auch weitere interessante Firmen in diesem Bereich. Die enge Kooperation mit Projektentwicklern zählt zum Kerngeschäft und wird auch in Zukunft notwendig sein, um neue Wind- und Solarparks in das Portfolio aufzunehmen. Zunächst konzentrieren wir uns darauf, den Zusammenschluss mit der Capital Stage AG zu realisieren. Anschließende Übernahmen oder Akquisitionen von Unternehmen wollen wir nicht ausschließen.

Ein sukzessiver Ausbau des Portfolios ist geplant, damit wir langfristig zu einem Global-Player im Bereich der erneuerbaren Energien aufsteigen. Dagegen sind größere Unternehmensakquisitionen vorerst nicht geplant.

Werfen wir einen Blick auf die Konkurrenz, die ähnliche Geschäftsmodelle wie Capital Stage bzw. die Chorus-Gruppe haben. Was hebt Sie von den Konkurrenten ab?

Holger Götze: In Deutschland sind Capital Stage und Chorus gemeinsam mit Abstand der größte unabhängige Betreiber von Solar- und Windparks. Auf europäischer Ebene gibt es große Konkurrenten, besonders im angelsächsischen Raum, deren Geschäftsmodell jedoch nicht mit unserem identisch ist. Durch unsere Größe haben wir einen sehr guten Zugang zu Projekten und zum Kapitalmarkt. Eine weitere strategische Säule, die Chorus mit einbringt, ist das Asset-Management-Geschäft. Dort arbeiten wir nicht mit eigenen Mitteln, sondern mit denen von institutionellen Investoren, die langfristig in unsere Projekte investieren. Auch in diesem Bereich erwarten wir weiteres Wachstum. In dem neuen, kombinierten Unternehmen mit Capital Stage haben wir ein viel breiteres Leistungsspektrum und damit verbunden eine höhere Attraktivität.

Anleger achten unter anderem auf das prognostizierte Wachstum der Gesellschaft. Sind schon erste Wachstumsprognosen nach dem Zusammenschluss bekannt?

Holger Götze: Bislang konnten keine konkreten Prognosen getroffen werden, da wir schlichtweg nicht wissen, mit welcher Quote der Zusammenschluss zustande kommt. Es bleibt abzuwarten, wie sich dann die Quote auf die Bilanz auswirkt. Derzeit wäre es unseriös, Prognosen zu veröffentlichen. Fakt ist, dass wir gemeinsam weiter stark wachsen wollen.

Abschließend habe ich noch folgende Frage an Sie, Herr Götze. Sie haben bereits Alleinstellungsmerkmale hervorgehoben. Gibt es weitere schlagkräftige Argumente, die für ein Investment in die Papiere von Capital Stage bzw. Chorus Clean Energy sprechen?

Holger Götze: Auf jeden Fall. Die Anleger investieren in einen der größten europäischen Player im Bereich der erneuerbaren Energien mit einem sehr risikoarmen Geschäftsmodell. Generell zählt der Betrieb von erneuerbaren Anlagen nicht zum Hochrisikogeschäft, rasante Entwicklungen in die eine oder andere Richtung wie zum Beispiel bei Internetfirmen sind daher nicht zu erwarten. Im Gegensatz dazu haben wir ein sehr stabiles Geschäftsmodell mit kalkulierbaren Cash-Flows und interessanten Wachstumsperspektiven.

Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch, Herr Götze.

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Aus direkten Konkurrenten könnte bei der Annahme des Übernahmeangebotes von Capital Stage durch die Chorus-Aktionäre einer der größten unabhängigen Betreiber von Solar- und Windparks in Europa entstehen. Mit einem Gesamtportfolio von mehr als 180 Solar- und Windparks mit einer Gesamtkapazität von mehr als 1 Gigawatt wäre der neue Konzern in der Breite sehr gut aufgestellt. Besonders hervorzuheben ist das risikoarme Geschäftsmodell der Unternehmen. Zudem belasten der internationale Preisdruck und die ungewissen Absatzmengen von Solar- und Windkraftanlagen den Betreiber nur geringfügig. Alles in allem zählt Capital Stage zu den risikoarmen Titeln im Solar-Sektor mit einer guten Wachstumsperspektive.

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Die Aktie von Capital Stage ist mit einem KGV von 15 für 2017 günstig bewertet. Anleger sollten dennoch vor einem Einstieg den Ausgang der Übernahme im September und eine endgültige Trendwende abwarten.

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