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06.05.2019 Nikolas Kessler

Buffett-Holding Berkshire Hathaway: 3 Highlights von der Hauptversammlung

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Die Hauptversammlung von Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway lockt jedes Jahr tausende Aktionäre aus aller Welt nach Omaha im US-Bundesstaat Nebraska – so auch am vergangenen Wochenende. Die glänzenden Zahlen für das erste Quartal waren dabei nicht das einzige Highlight.

1. Mehr Gewinn im ersten Quartal

Die Buffett-Holding, die neben 90 Unternehmen auch ein 190 Milliarden Dollar schweres Aktienportfolio besitzt, hat ihren operativen Gewinn im ersten Quartal um fünf Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar (rund 5,0 Milliarden Euro) gesteigert.  

Der Nettoüberschuss lag im abgelaufenen Quartal sogar bei 21,7 Milliarden Dollar. Buffett selbst rät jedoch davon ab, dem zu viel Beachtung zu schenken. Wegen einer neuen Bilanzierungsmethode muss der Marktwert nicht realisierter Investmentgewinne laufend ausgewiesen werden. Die Folge sind heftige Schwankungen beim Ergebnis. So stand im Vorjahreszeitraum einen Verlust von 1,1 Milliarden Dollar zu Buche. Im Schlussquartal 2018 hatte das Minus sogar satte 25 Milliarden Dollar betragen.

Wichtiger als die nackten Zahlen war für die meisten der rund 42.000 Anwesenden am Samstag jedoch die Fragerunde mit Buffett und seinem Vize Charlie Munger. Rund sechs Stunden haben sich die beiden in diesem Jahr Zeit genommen, um Fragen ihrer Aktionäre zu beantworten.

2. Hoffnung auf Übernahme in Europa

Auf der Suche nach lukrativen Übernahmezielen blickt Buffett auch nach Europa und Großbritannien — trotz anhaltender Unsicherheit wegen dem Brexit. „Wir hoffen auf einen Deal in Großbritannien und/oder in Europa, egal wie der Brexit ausgeht“, so der 88-Jährige. Seiner Meinung nach sei es womöglich ein Fehler gewesen, für den Austritt aus der EU zu stimmen. Seinen Appetit auf eine „sehr große Übernahme in UK“ habe die Brexit-Entscheidung aber in keiner Weise beeinträchtigt.

Hintergrund dürfte nicht zuletzt der ständig wachsende Cash-Bestand der Buffett-Holding sein. Zum Stichtag 31. März beliefen sich die liquiden Mittel auf 114 Milliarden Dollar – und das, obwohl Berkshire mangels attraktiver Übernahmeziele zwischen Januar und März erneut eigene Aktien im Wert von rund 1,7 Milliarden Dollar zurückgekauft hatte. Solange größere Zukäufe auf sich warten lassen, will Buffett auch weiterhin auf Aktienrückkäufe setzen.

3. Buffett räumt Fehler ein

Ungeachtet der Q1-Zahlen und des üppigen Kapitalpolsters gaben sich Buffett und sein Partner bei seiner Hauptversammlung auch selbstkritisch. So habe er für die Beteiligung an Kraft Heinz „zu viel bezahlt“, räumte der Starinvestor ein. Der Lebensmittelkonzern, an dem Berkshire rund 27 Prozent der Anteile hält, leidet seit Monaten unter milliardenschweren Abschreibungen. Zudem ermittelt die US-Börsenaufsicht SEC wegen Unregelmäßigkeiten in der Bilanz. Noch hält Buffett jedoch an der Beteiligung fest.

Munger indes ärgert sich, nicht früher in Google investiert zu haben, verriet er vor den versammelten Berkshire-Aktionären. Lange haben die beiden eingefleischten Value-Investoren einen großen Bogen um Tech-Werte gemacht – und dabei zahlreiche Chancen liegen lassen.

Erst kurz vor der Hauptversammlung wurde bekannt, dass die Buffett-Holding nach jahrlangem Zögern nun auch beim E-Commerce-Riesen Amazon eingestiegen ist (DER AKTIONÄR berichtete). Gekauft hatte die Anteile allerdings nicht Buffet selbst, räumte er ein. Vielmehr sei es die Entscheidung seiner Investmentmanager Todd Combs und Ted Weschler gewesen.

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Buffett-Aktie schwächelt

Der am Sonntag wieder aufgeflammte Handelskonflikt zwischen den USA und China überschattet zu US-Handelsstart die positiven Impulse vom Wochenende. Im schwachen Gesamtmarkt startet die Berkshire-B-Aktie rund zwei Prozent schwächer in den Handel. Investierte Anleger können aber weiterhin dabeibleiben.

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Wenn Warren Buffett und Charlie Munger zur Berkshire-Hathaway-Hauptversammlung bitten, hört die gesamte Finanzwelt gebannt zu. Zehntausende pilgern zu dem jährlich stattfindenden Happening. Dort erklären Buffett und Munger ihre Investmententscheidungen, äußern sich zur weltwirtschaftlichen Lage und geben intime Einblicke in ein Denken, das Buffett zum größten Investor aller Zeiten gemacht hat. Daniel Pecaut und Corey Wrenn haben quasi stellvertretend für ihre Leser regelmäßig die Aktionärstreffen beim „Orakel von Omaha“ besucht und mitgeschrieben. „University of Berkshire Hathaway“ ist das Skript von 20 Jahren Omaha. Die Autoren zitieren die wichtigsten Aussagen der Investment-Gurus, ordnen ein und erklären Hintergründe. Ein geniales „Tagebuch“ für alle Buffett- und Munger-Fans und ein unverzichtbarer Ratgeber für alle Value-Investoren.

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