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25.08.2012 Markus Horntrich

bmp media investors: Das Portfolio wächst

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Die Halbjahreszahlen bei bmp media investors waren durch die Abschreibung auf die Beteiligung am Biotechunnternehmen Revotar belastet. Warum der Vorstand trotz Schwierigkeiten bei Revotar zuversichtlich ist und im günstigen Fall sogar eine Wertaufholung denkbar ist, verraten Oliver Bporrmann und Jens Spyrka im Interview mit dem AKTIONÄR.

Völlig unbeeindruckt von der Wertberichtigung der Beteiligung Revotar Biopharmaceuticals AG, die zu einer Ergebnisbelastung von 2,3 Millionen Euro führte, hat der Kurs von bmp auf die Halbjahreszahlen 2012 reagiert. Es wurde dadurch ein Ergebnis von minus zwölf Cent je Aktie (Vorjahr: plus vier Cent) erzielt. bmp setzt seine Investitionspolitik, in junge Unternehmen aus dem Bereich Medien und Marketing Services zu investieren, dynamisch fort. Allein im zweiten Quartal 2012 sind vier neue Beteiligungen hinzugekommen und das Portfolio soll rasant weiter aufgestockt werden. DER AKTIONÄR wollte vom Vorstand wissen, was an den Beteiligungen, in denen sich bmp in den letzten Wochen engagiert hat, so interessant ist.

DER AKTIONÄR: Herr Borrmann, auf der einen Seite schreiben Sie in Ihrem Halbjahresbericht 2012, dass sich Ihre Beteiligung Revotar in fortgeschrittenen Gesprächen über Pharmapartnerschaften befinden würde, auf der anderen Seite schließen Sie ein Scheitern aller Gespräche auch nicht aus. Wie kann sich der außenstehende Aktionär jetzt ein Bild machen?

Oliver Borrmann: Wir haben seit jeher die Bilanzierungspolitik verfolgt, dass uns keine Beteiligung ausfallen darf, deren Nettorisiko in unseren Büchern mehr als ein Euro beträgt. Bei Revotar haben wir nun genau eine solche Situation. Wir sind zwar zuversichtlich, dass die Gesellschafter die zweite Tranche der Finanzierungsrunde im September leisten und unsere Pharmagespräche zum Erfolg führen. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass dies nicht der Fall ist. Dafür haben wir Vorsorge getroffen, die aber nichts an unserer positiven Einschätzung zu Revotar selbst ändert.

bmp hat bisher in 2012 vier neue Beteiligungen getätigt. Können Sie uns zu den einzelnen Investments einige kurze Worte sagen - womit beschäftigt sich Retresco und welche Umsatzerwartungen haben Sie für die nächsten 2 Jahre?

Jens Spyrka: Als Spezialist für Semantische Suche, Informationsextraktion und Echtzeit-Aggregation von Inhalten ist Retresco innovativer Ideengeber und Umsetzer komplexer Projekte im Wissensmanagement. So hat Retresco beispielsweise für ein großes Medienhaus ein personalisiertes automatisches News-Portal entwickelt und eine neue Intranetsuche für die Redaktionen umgesetzt. Das Angebot richtet sich an Contentdistributoren unterschiedlichster Art - im Fokus stehen Publisher, öffentliche Einrichtungen und E-Commerce-Betreiber. Die Umsatzentwicklung sollte dynamisch sein, da Retresco Antworten für strategisches Contentmanagement und personalisierte Angebote gleichermaßen hat und dies Herausforderungen jedes Contentdistributors sind. Bereits in 2012 erwarten wir siebenstellige Umsätze.

Wie alt ist die Firma iteelabs und wann wird sie voraussichtlich in die Gewinnzone kommen?

Jens Spyrka; Bei iteelabs handelt es sich um eine Neugründung. Das polnische Unternehmen betreibt mit betegy einen Prognoseservice für Sportwetteninteressierte zum Ausgang von Fußballspielen. In Q3 wird betegy diesen Serivce zu den fünf wichtigsten europäischen Ligen etablieren, natürlich auch zur deutschen Bundesliga. Das Erreichen der Gewinnzone ist nicht unser Erfolgskriterium, entscheidend sind zunächst der Aufbau einer möglichst großen Userzahl und die weitere Perfektionierung des Produktangebotes.

Was ist an Ihrem Engagement bei mbr besonders interessant?

Jens Spyrka: mbr erhöht die Präzision der Zielgruppenansprache bzw. hilft geeignete personalisierte Angebote zu erstellen - bedient also das Credo der Werbung schlechthin. Zusätzlich ist interessant, dass bmp über umfangreiche Expertise in diesem Segment verfügt, u.a. aus dem sehr erfolgreichen ehemaligen Investment nugg.ad.

Warum haben Sie sich wieder an der polnischen K2 Internet S.A. beteiligt?

Jens Spyrka: Weil uns das aktuelle Kursniveau hochattraktiv erschien, die anstehende Kapitalerhöhung die Chance zu einem Einstieg im größeren Stil bot und wir an das Unternehmen glauben. bmp hat die K2 Internet S.A. mitgegründet, über viele Jahre erfolgreich mitentwickelt und seinen Anteil in mehreren Schritten erfolgreich veräußert. Wir sehen gutes Potential für den K2 Kurs sowohl aus dem originären Agenturgeschäft, als auch aus den beabsichtigten Entwicklungsprojekten heraus. K2 ist die führende Onlineagentur in Polen mit attraktiver Kundenbasis und kann mit audioteka ein erstes erfolgreich entwickeltes und inzwischen VC finanziertes Entwicklungsprojekt vorweisen.

Wie viele Investments haben Sie im zweiten Halbjahr 2012 noch geplant?

Oliver Borrmann: Wir gehen von weiteren drei bis vier Neuinvestments aus. Bei einer Beteiligung stehen wir kurz vor dem Abschluss, wahrscheinlich können wir sie noch vor Mitte September vermelden. Und auch unser Dealflow ist äußerst stark.

Ist in diesem Jahr schon bei einigen Beteiligungen mit einem nennenswert positivem Ergebnis zu rechnen?

Oliver Borrmann: Da wir vornehmlich in junge Unternehmen in der Aufbauphase investieren, befinden sich diese planmäßig erst einmal in der Verlustzone. Aber logischerweise sollten sich alle Unternehmen in unserem Portfolio mittelfristig in die schwarzen Zahlen entwickeln, so geschehen u.a. bei brand eins, vertical techmedia, Motor Entertainment, K2 Internet oder ETH. Dies weisen wir auch in unserer jeweils quartalsweise aktualisierten Portfoliopräsentation unter www.mediainvestors.com aus.

Wie können Sie dann den Aktionären Hoffnung machen, dass in 2012 ein positives Ergebnis ausgewiesen werden kann, selbst wenn Revotar nicht performen würde?

Oliver Borrmann: Zum einen könnte die Wertberichtigung bei Revotar bei einem Zustandekommen einer Pharmapartnerschaft teilweise oder ganz wieder entfallen. Zum anderen befinden wir uns bei zwei Unternehmen am Anfang eines Exit-Prozesses, der jeweils noch in 2012 abgeschlossen werden könnte. Und last but not least trauen wir unserem konservativ bewerteten Beteiligungsportfolio durchaus noch Wertaufhellungspotenzial in 2012 zu.

Konnten Sie neue Investoren für die bmp Aktie begeistern, zumal sich der Kurs in letzter Zeit recht ordentlich entwickelt?

Oliver Borrmann: Wenn man seit vielen Monaten konstant mit hohen Abschlägen auf den konservativen Eigenkapitalwert an der Börse notiert, ist man mit der Kursentwicklung natürlich nicht zufrieden. Daher haben wir unsere Kapitalmarktarbeit weiter verstärkt, um die Liquidität und Attraktivität der Aktie zu erhöhen. Außerdem führen wir eine ganze Reihe von Gesprächen mit institutionellen Investoren, so dass wir zuversichtlich sind, die Aktie der bmp media investors mittelfristig wieder auf den nachhaltigen Erfolgspfad zurückzuführen.

Herr Borrmann, Herr Spyrka, besten Dank für das Interview.

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