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24.03.2019 Börsen. Briefing.

Bayer und das Monsanto-Roundup-Dilemma: "Werner Baumann hat sich offenbar dazu entschieden, den Kopf in den Sand zu stecken"

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Das vergangene Woche gesprochene Jury-Urteil zugunsten des 70-jährigen Klägers Edwin Hardeman könnte für Bayer zum Problem werden. Der Kursverlauf der Aktie des Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzerns impliziert, dass der Markt mit weiteren Hiobsbotschaften rechnet. Der Anwalt der Klägerseite, Pedram Esfandiary, zeigt sich siegessicher, und fordert Bayer-Chef Werner Baumann in einem Zeitungsinterview heraus. 

"Werner Baumann hat sich offenbar dazu entschieden, den Kopf in den Sand zu stecken. Immerhin hat Bayer Monsanto gekauft, obwohl es zu dem Zeitpunkt bereits überwältigende Beweise dafür gab, dass Roundup Krebs auslöst und die ersten Klagen bereits anhängig waren", entgegnet Pedram Esfandiary in einem Interview mit der Welt am Sonntag auf die Anmerkung, Bayer-Chef Werner Baumann sei überzeugt, sich vor Gericht doch noch durchzusetzen. Esfandiary ist Rechtsanwalt bei der Kanzlei Baum Hedlund Aristei & Goldman in Los Angeles, die als eine der führenden Kanzleien für Produkthaftungsklagen gilt und an etlichen Klagen gegen Bayer beteiligt ist. Darunter auch an dem Verfahren eines an Krebs erkrankten Hausmeisters, in dem Bayer und Monsanto zu einer Straft von (zunächst 289) 78 Millionen US-Dollar verurteilt wurde. Und nach dessen Urteilsverkündung die Aktie des Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzerns, der im vorigen Jahr Monsanto übernommen hat, dramatisch einbrach.

Esfandiary stellt im Gespräch die Frage: "Sorry, Mister Baumann, aber wie wäre es, wenn Sie einmal nicht die Interessen der Aktionäre über die der Öffentlichkeit stellten?" An dieser Stelle könnte man die Gegenfrage stellen, ob es denn wirklich so sei, dass Bayer und Baumann die Interessen der Anleger wirklich in den Vordergrund stellten. Denn: Seit der Übernahme von Monsanto hat das einst teuerste Unternehmen im DAX massiv an Wert verloren. Der Börsenwert, der in der Spitze bei über 100 Milliarden Euro lag, sank zuletzt bis auf rund 55 Milliarden Euro am vergangenen Freitag. Und es drohen weitere Verluste, sollte die Aktie das Dezember-Tief unterschreiten und damit auf den tiefsten Stand seit Juli 2012 zurückfallen.

Der 26-Jährige Anwalt stellt fest: "Entweder Bayer will die Dinge nicht sehen, wie sie wirklich sind, oder sie haben sich entschlossen, Monsantos Lügen einfach weiterzuerzählen." Das vergangene Woche gesprochene Urteil im Fall des 70-jährigen Klägers Edwin Hardeman, das ebenfalls zugunsten des Klägers und damit gegen Bayer ausfiel, belastete die Aktie erheblich.

Die Bezirksregierung von Los Angeles hat sich daraufhin gegen den Einsatz des glyphosathaltigen Mittels Roundup ausgesprochen. Wie der Sender NBC Los Angeles berichtete, hat die Bezirksregierung von Los Angeles ihren Abteilungen vorläufig den Gebrauch von Roundup untersagt. Der Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbands (RLV) hingegen, Bernhard Conzen, lehnt ein Verbot des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat ab. In der Landwirtschaft gebe es derzeit dazu keine Alternative, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger (Samstagausgabe). 

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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)

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