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27.10.2018 DER AKTIONÄR

Airbus: Jetzt macht auch noch Rolls-Royce Ärger

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Der europäische Flugzeughersteller kann in diesem Jahr wohl sein selbst gestecktes Ziel von 800 ausgelieferten Passagier- und Frachtfliegern nicht erreichen. Anfang des Jahres musste Airbus auf zugelieferte Triebwerke von Pratt & Whitney warten, nun macht Rolls-Royce Probleme.

Weil die Produktion der Antriebe für den neuen Airbus-Langstreckenjet A330neo weit hinter den für 2018 geplanten 30 Exemplaren zurückliegt, geraten die Auslieferungspläne von Airbus in Gefahr. Der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce dürfte bis Ende Oktober erst 10 Antriebe für den neuen Flieger ausgeliefert haben, heißt es in einem Brief von Rolls-Royce an seine Mitarbeiter.

Viel weniger Triebwerke als geplant

Noch wurde kein einziger A330neo ausgeliefert. Eigentlich war die Erstauslieferung des modernisierten und spritsparenderen A330-Fliegers bereits im Herbst vergangenen Jahres geplant. Die laut Plan für 2018 vorgesehenen 30 Triebwerke von Rolls-Royce wären notwendig, damit Airbus in diesem Jahr wie vorgesehen 15 Jets des Typs ausliefern kann.

Die Rolls-Royce-Führung bedauerte die Verzögerungen, die bei neuen Triebwerkstypen nicht unüblich seien. Der Vorstand erwartet, dass die Produktion im kommenden Jahr den Erwartungen der Airlines entspricht.

Aktien rauschen in die Tiefe

Doch Rolls-Royce hat über alle Typen hinweg Auslieferungsprobleme. Man werde dieses Jahr wohl statt der geplanten 550 großen Triebwerke nur 500 Exemplare ausliefern, teilte der Konzern mit.

Für Rolls-Royce sind die Probleme ein weiterer Schlag, nachdem der Triebwerksbauer bereits Konstruktionsmängel bei dem Antrieb des Boeing-Langstreckenjets 787 "Dreamliner" beheben muss. Dessen Triebwerk Trent 1000 ist ein Schwestermodell des A330neo-Antriebs Trent 7000. An seiner Gewinnprognose für 2018 hält Vorstandschef Warren East allerdings fest.

An den Aktienmärkten lösten die Nachrichten Turbulenzen aus. Rolls-Royce-Aktien verloren an der Londoner Börse zeitweise mehr als 14 Prozent. Zuletzt lagen sie noch mit rund vier Prozent im Minus. Für die im MDAX notierten Airbus-Aktien ging es zeitweise um mehr als sechs Prozent abwärts, zum Freitagsschluss betrug das Minus noch rund zwei Prozent.

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Das Chartbild der Airbus-Aktie hat sich zuletzt eingetrübt. Im Zuge der allgemeinen Börsenschwäche wurde erst ein langfristiger Aufwärtstrend nach unten verlassen, kürzlich fiel auch die 200-Tage-Linie nachhaltig. Nun droht ein Rückfall bis auf 90 Euro.

In der nächsten Woche wird Airbus seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal präsentieren. Geht es nach Christophe Menard vom Analysehaus Kepler Cheuvreux wird der Luftfahrt- und Rüstungskonzern ein solides Zahlenwerk präsentieren. Der Analyst ließ die Einstufung für Airbus auf "Hold" mit einem Kursziel von 100 Euro. Auch DER AKTIONÄR hält die Airbus-Aktie für haltenswert. Engagierte Anleger bleiben angesichts der nach wie vor guten Langfristaussichten für den Flugzeugbauer mit Stopp-Loss-Marke bei 83,50 Euro noch dabei.

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