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17.03.2022 ‧ dpa-Afx

ROUNDUP: Softwarespezialist Suse wächst ordentlich - Neugeschäft schwächelt

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SUSE S.A.

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Suse ist mit mehr Umsatzwachstum ins neue Geschäftsjahr gestartet als von Experten gedacht. Allerdings legte das Neugeschäft nicht mehr so stark zu wie zuletzt. Das Management um Konzernchefin Melissa Di Donato sieht das Unternehmen weiter auf gutem Weg, auch wenn die Kosten derzeit spürbar anziehen. Suse profitiere weiter vom Trend zu IT-Anwendungen aus dem Netz (Cloud) sowie zur Digitalisierung der Wirtschaft.

Im ersten Quartal (bis Ende Januar) kletterte der bereinigte Umsatz im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 155 Millionen US-Dollar, wie das im SDax notierte Unternehmen in Luxemburg mitteilte. Beim bereinigten Umsatz grenzt das Unternehmen Zahlungen ab, die es schon erhalten hat, die aber für spätere Perioden geleistet wurden. Analysten hatten mit knapp 150 Millionen Dollar gerechnet.

Im Neugeschäft stieg das eingeworbene jährliche Vertragsvolumen (ACV - Annual Contract Value) allerdings nur um 5 Prozent - das Management verwies auf hohe mehrjährige Vertragsabschlüsse vor einem Jahr, die sich nun so nicht wiederholt hätten. Das hatte das Unternehmen zuvor bereits auch in Aussicht gestellt. Außerdem spielten auslaufende Produkte einer Tochter und die dazugehörigen Verträge eine Rolle.

Die Aktie startete am Donnerstag nach Handelsbeginn im Plus, drehte aber dann ins Minus mit 2,1 Prozent auf 26,48 Euro. Im Mai vergangenen Jahres war Suse für 30 Euro je Aktie an die Börse gegangen. Das Rekordhoch von 43,60 Euro aus diesem Januar liegt nach der Börsenflaute und der scharfen Korrektur bei Technologiewerten in den vergangenen Wochen und Monaten derzeit in weiter Ferne. Suse wird an der Börse beim aktuellen Kurs mit rund 4,4 Milliarden Euro bewertet.

Das Quartal sei durchwachsen verlaufen, schrieb Analystin Stacy Pollard von der US-Bank JPMorgan. Das Neugeschäft habe die Erwartungen des Kapitalmarkts verfehlt. Die Umsätze hätten hingegen die Schätzungen von Experten übertroffen, meinte Charles Brennan von der Investmentbank Jefferies. Wichtig sei, dass die Jahresprognose des Unternehmens weiter stehe.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging um 14 Prozent auf 52,3 Millionen Dollar zurück. Suse hat ohnehin angekündigt, dass die Marge in diesem Jahr unter anderem wegen des Zukaufs Neuvector in den mittleren Dreißiger-Prozentbereich rutschen würde. Nun lag sie in den Monaten November bis Januar bei 34 Prozent nach 45 Prozent vor einem Jahr.

Das Unternehmen investiert kräftig ins Marketing und neue Arbeitskräfte. Im ersten Quartal kamen 197 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzu, davon knapp 138 in Vertrieb und Kundendienst. Die Beschäftigtenzahl stieg insgesamt auf 2242. Die Betriebskosten kletterten um 39 Prozent auf 90,9 Millionen Dollar. "Wir investieren weiterhin in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sind gut vorbereitet, um in den kommenden Monaten und Jahren wertstiftend für alle unsere Stakeholder zu sein", sagte Di Donato.

Unter dem Strich reduzierte das Unternehmen seinen Verlust um knapp die Hälfte auf 12,8 Millionen Dollar. Das Management bestätigte die Jahres- und Mittelfristprognosen. In Russland und der Ukraine ist das auf Linux-Betriebssysteme spezialisierte Unternehmen nach Angaben vom Donnerstag nur in sehr begrenztem Umfang direkt vertreten. Der jährliche Umsatz über einen Drittanbieter betrage dort weniger als 5 Millionen Dollar. Suse hat Updates und Support für Kunden in Russland sowie den Vertrieb dort eingestellt.

Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Suse mit einem Wachstum beim bereinigten Umsatz im mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich. Danach soll das Wachstum mittelfristig auf rund 20 Prozent pro Jahr steigen. Die Marge (bereinigtes Ebitda) dürfte nach der für dieses Jahr angepeilten Mitte des Dreißiger-Prozentbereichs mittelfristig in Richtung 40 Prozent steigen.

Suse macht sein Geschäft vor allem mit angepassten Versionen des Open-Source-Betriebssystems Linux in Firmen und Rechenzentren. Das Unternehmen verdient unter anderem über den Support der Anwendungen./men/nas/mis

Quelle: dpa-AFX

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