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27.03.2019 Michel Doepke

Dermapharm: Voller Facetten – mit Cannabis-Fantasie

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Die Produkte von Dermapharm sind aus keiner Apotheke mehr wegzudenken. Mit Marken wie Acis, Hübner oder Mibe und dem großen Parallelimport-Geschäft namens Axicorp hat sich das Unternehmen auch über die deutschen Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Insgesamt besitzt das 1991 gegründete, familiengeführte Unternehmen 950 Arzneimittelzulassungen für mehr als 250 pharmazeutische Wirkstoffe – Dermapharm entwickelt und produziert selbst. Für das zukünftige profitable Wachstum fasst die Firma neue Märkte ins Auge, hält Ausschau nach passenden Akquisitionen und will die Internationalisierung vorantreiben. Spannend: Vor Kurzem hat sich Dermapharm an einem niederländischen Cannabisproduzenten beteiligt.

Beteiligung an FYTA

Die Deutschen sicherten sich 20 Prozent der Anteile an FYTA, Angaben zum Kaufpreis machten beide Unternehmen nicht. FYTA ist in der Lage, in einer Indoor-Produktionsanlage bis zu 25 Tonnen Medizinal-Cannabis zu produzieren. Aktuell hat FYTA die Erlaubnis von den niederländischen Behörden für etwa zwölf Tonnen, eine Erweiterung ist möglich. „Wir beschäftigen uns bereits seit vielen Jahren intensiv mit Naturprodukten. Nach unserer Einschätzung wird der Markt für medizinisches Cannabis weiter an Bedeutung gewinnen“, so Karin Samusch, Vorstandsmitglied der Dermapharm Holding.

Ebenfalls ein Bestandteil des Deals ist die Abtretung von 49,9 Prozent der Axicorp-Tochter Remedix GmbH. Diese wiederum dient in Zukunft als Plattform zwischen FYTA und Dermapharm – denn die Gesellschaft besitzt die Erlaubnis der Bundesopiumstelle, mit Betäubungsmitteln zu handeln. Dermapharm verschafft sich damit einen Zugang zum zukunftsträchtigen Cannabismarkt. Dieser steckt zwar in Europa noch in den Kinderschuhen. Doch es gibt verstärkte Lockerungs- sowie Legalisierungstendenzen bei medizinischen Anwendungen, erst recht nach der Freigabe des Cannabiskonsums in Kanada im Oktober 2018. Aktien von Cannabisunternehmen haben sich binnen kürzester Zeit vervielfacht. Gut möglich, dass die Dermapharm-Beteiligung an der niederländischen FYTA ein ähnliches Wertsteigerungspotenzial besitzt. Klar ist: Dermapharm will den Megatrend Cannabis nicht verpassen. Welchen Preis das seit Fe­bruar 2018 gelistete Unternehmen für die 20 Prozent bezahlt, darüber hüllt sich Dermapharm in Schweigen. Doch das Risiko ist begrenzt.

Breites Produktportfolio

Wer also etwas vom Cannabisboom profitieren will und Player in Übersee meiden will, findet mit Dermapharm eine solide Alternative. Denn den Großteil der Erlöse erzielt das Unternehmen mit Parallelimportgeschäft (siehe Grafik), bei dem Dermapharm im Ausland Arzneimittel erwirbt und nach Deutschland einführt – ein legaler Vorgang, der rechtlich geregelt ist. Nicht zu vergessen: das starke Portfolio mit den zuvor erwähnten Eigenmarken, die eine breite Palette an Cremes, Produkten gegen Haarausfall, aber auch Vitaminen auf dem Markt etabliert haben.

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Quelle: Dermapharm

Die Jahreszahlen für 2018 wird Dermapharm Anfang April präsentieren. Per Ende Oktober erzielte die Holding ein Umsatzwachstum von 22,7 Prozent auf 429 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA legte überproportional um satte 28,3 Prozent auf 106,4 Millionen Euro zu. Getragen wurde die positive Entwicklung durch die Übernahme der Wettbewerber Trommsdorff und Strathmann. Die Jahresziele – eine Umsatzsteigerung von 20 bis 25 Prozent und ein Zuwachs beim EBITDA von 22 bis 27 Prozent – sollte Dermapharm in jedem Fall erreicht haben. Wesentlich wichtiger im Rahmen der Zahlenvorlage Anfang April: der Ausblick auf das neue, laufende Geschäftsjahr und möglicherweise weitere interessante Details zur Beteiligung an FYTA.

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Börsenneuling mit Fantasie

Seit dem Börsengang vor gut einem Jahr ist in Sachen Performance bei der Aktie wenig passiert, aktuell notieren die Papiere nur knapp oberhalb des Ausgabepreises von 28,00 Euro. Mit einem guten Ausblick und der Cannabisfantasie im Rücken könnte Dermapharm jedoch aus dem Dornröschenschlaf erwachen und in der Investorengunst steigen. Mutige Anleger mit Geduld legen sich eine Position ins Depot.

Hinweis: Dieser Artikel erschien bereits in der AKTIONÄR-Ausgabe 12/2019 als Hot-Stock der Woche, die für Sie hier als Download zur Verfügung steht.

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