Wettbüros taxieren die Wahrscheinlichkeit eines Einzuges von Joe Biden ins Weiße Haus mittlerweile auf 85 Prozent. Und zur Freude von Tesla-Aktionären hält er am Gedanken des „America First“ zumindest beim Elektroauto fest. Biden hat bereits im Vorfeld der Wahl klargestellt: „In den USA hergestellte Elektroautos werden bevorzugt behandelt.“
Aktuell ist kurioserweise das Gegenteil der Fall. Für Tesla ist der 7.500-Dollar-Steuervorteil aufgrund mehr als 250.000 verkaufter Autos bereits zu großen Teilen ausgelaufen, während Kunden von VW-E-Autos noch die volle staatliche Unterstützung erhalten. Das wird Biden mit hoher Wahrscheinlichkeit schnell ändern – was dem US-Absatz von Tesla Rückenwind verleihen kann. Insgesamt will Biden aus Klimaschutzgründen den Anteil von E-Autos bis 2026 auf 26 Prozent erhöhen, was einem Absatz von vier Millionen Elektroautos pro Jahr entsprechen würde. 500.000 neue E-Ladestationen bis 2030 sind ebenfalls im Gespräch.
Doch nicht in allen Ländern kann Tesla auf Schützenhilfe eines etwaig neuen Präsidenten hoffen. In Norwegen hat VW den US-Pionier beim Absatz bereits deutlich abgehängt. Neue Zahlen (siehe Grafik) aus dem Elektroauto-Vorzeigeland zeigen, dass dieses Jahr bis Oktober 3.271 Tesla Model 3 verkauft wurden. Die Marken Audi, VW, Hyundai und Nissan haben hingegen jeweils deutlich mehr ihrer Top-Modelle an den Mann gebracht.
Die Tesla-Aktie konsolidiert derzeit mit relativer Stärke auf hohem Niveau. Trader legen sich auf die Lauer und warten auf neue Impulse dank eines möglichen Biden-Sieges.