US-Aktien-Boom: 3 Geheimtipps fürs Depot
Foto: Polestar
23.06.2022 von Barron's

Konkurrenz für Rivian, Tesla und Co: Polestar steht vor IPO

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Rivian

Von Al Root
Barron's
Übersetzung: Stefanie Konrad

Polestar will am Freitag über eine SPAC an die Börse gehen. Der aus Volvo ausgegliederte E-Autohersteller wird mit einem enormen Unternehmenswert in den Handel starten. Im September 2021 hat Polestar einer Fusion mit der SPAC Gores Guggenheim zugestimmt. Jetzt ist der Fusionsprozess fast abgeschlossen.

Die Abstimmungsfrist der Aktionäre über die Fusion läuft am Donnerstag ab. Wenn alles verläuft wie erwartet, geht Polestar am Freitag an die Börse. Das Tickersymbol für Polestar wird für Gores-Investoren „PSNY“ lauten.

Durch den Deal wird Polestar mit etwa 21 Milliarden Dollar bewertet, wenn man die rund 2,1 Milliarden Aktien zugrunde legt, die sich nach Abschluss des Deals in Umlauf befinden werden. Das sind etwa 20 Milliarden Dollar abzüglich rund einer Milliarde Dollar, die die Fusion Polestar einbringen wird.

Damit ist der Unternehmenswert höher als der von Rivian. Die Marktkapitalisierung von Rivian beträgt etwa 27 Milliarden Dollar. Der Wert des E-Autoherstellers – seine Marktkapitalisierung bereinigt um Barmittel und Schulden – liegt hingegen bei etwa 12 Milliarden Dollar.

Der Markt behandelt Polestar bereits wie einen ernstzunehmenden Akteur in der E-Auto-Branche. Und dafür gibt es auch einige gute Gründe.

Zum einen liefert Polestar Autos aus. Im ersten Quartal waren es 13.600 Fahrzeuge. 2022 sollen es 50.000 Fahrzeuge und 2023 124.000 E-Autos werden. Zum Vergleich: Rivian wird 2022 voraussichtlich 25.000 und 2023 86.000 Fahrzeuge ausliefern.

Rivian (WKN: A3C47B)

Polestar hat auch zwei Produktionsstätten in China: eine in Taizhou, in der Provinz Zhejiang, und eine in Chengdu, in der Provinz Sichuan. Volvo hat das Werk in Taizhou im Dezember 2021 von Geely gekauft.

Zu Geely gehörende Unternehmen halten rund 84 Prozent der Volvo-Aktien. Das an der schwedischen Börse notierte Volvo wird weiterhin separat gehandelt.

Volvo hat eine Beteiligung an Polestar von rund 48 Prozent in Höhe von ungefähr zehn Milliarden Dollar. Rechnet man den Wert von Polestar aus Volvo heraus, wird die Aktie mit dem 8,5-Fachen der für 2022 geschätzten Gewinne gehandelt. Zum Vergleich: Die Volkswagen-Aktie wird zum 4,4-Fachen der für 2022 geschätzten Gewinne gehandelt.

Die Gores-Aktie lag im Späthandel am Dienstag bei ungefähr zehn Dollar pro Aktie. Zu diesem Preis wurde auch die Fusion vereinbart. Wenn man sich die Entwicklungen der E-Auto-Bewertungen der letzten Monate ansieht, ist das nicht schlecht. In einem vergleichbaren Zeitraum hat die Tesla-Aktie seit Ende September rund acht Prozent eingebüßt. Der S&P 500 ist um ungefähr 15 Prozent eingebrochen und der Nasdaq Composite um 26 Prozent.

Nach der Fusion wird die Polestar-Aktie ungefähr zum 3-Fachen des für 2023 geschätzten Umsatzes gehandelt werden.

Dieses KGV liegt am oberen Ende des Bereichs der E-Auto-Start-ups, die über zehn Milliarden Dollar wert sind. Das KGV von Polestar ist besser als das von Rivian, NIO, Li Auto und XPeng. Es ist aber nicht so hoch wie bei Lucid.

Der Marktführer Tesla wird mit dem 6,4-Fachen des für 2023 geschätzten Umsatzes von etwa 116 Milliarden Dollar gehandelt.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Rivian - $
Tesla - €
Geely - €
Gores Guggenheim Inc - $

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