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30.10.2019 Michael Schröder

Highflyer Varta: Analysten sehen weitere 30% Kurschance - das ist der Hauptprofiteur der Kursrallye

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Varta

Die starke Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien stimmt den Batteriekonzern Varta für 2019 noch optimistischer. Nach der erneuten Prognoseerhöhung kletterte die Aktie erstmals über die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro und markierte ein Rekordhoch bei 103 Euro. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs mehr als vervierfacht. Ein Ende der Rallye scheint noch nicht in Sicht – zumindest aus Sicht einiger Analysten.

Varta wächst rasant. Der Vorstand begründet den Erfolg unter anderem mit der Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen für Hightech-Produkte für den Endverbraucher, vor allem für kabellose Kopfhörer. Diese sind sehr beliebt und bescheren Herstellern wie Apple, Huawei und Amazon glänzende Geschäfte. Erst am Montag etwa stellte Apple ein neues, hochpreisiges Modell mit aktiver Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen vor.

Varta steckt daher auch viel Geld in den Ausbau der Produktion. So sollen 2019 nun zwischen 95 und 110 Millionen Euro statt den bisher geplanten 75 bis 90 Millionen Euro investiert werden. Erst Anfang September hatte Varta mitgeteilt, die Produktion bis 2022 auf mehr als 150 Millionen Zellen jährlich auszubauen. Hintergrund sei die ungebrochen hohe Kundennachfrage in einem Markt, der jährlich über 30 Prozent wachse. Das Marktwachstum spiegelt sich auch in der Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate wider– und im Kursverlauf.

Die Aktie ist nach einer mehrwöchigen Konsolidierung gestern auf ein neues Rekordhoch geklettert. In diesem Jahr ist das Papier des Batterieherstellers der Überflieger in der DAX-Familie. Die Marktkapitalisierung liegt inzwischen bei 3,9 Milliarden Euro. Damit ist Varta das absolute Schwergewicht im SDAX. Größter Profiteur des Kursanstiegs ist im Übrigen das Schweizer Industrie-Konglomerat Montana Tech Industries, das Varta im Herbst 2017 an die Börse gebracht hat, und immer noch etwas mehr als 60 Prozent hält.

Ob das die aktuell hohe Bewertung rechtfertigt, darf mittlerweile aber bezweifelt werden. Immerhin wird Varta derzeit an der Börse mit einem sehr sportlichen Kurs-Umsatz-Verhältnis von 5,9 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 57 für 2020 gehandelt.

Warburg Research hat das Kursziel von 45 auf 63 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Sell" belassen. Das starke Geschäft im Bereich Microbatteries habe seine Erwartungen übertroffen, so Analyst Robert-Jan van der Horst. Aber auch das höhere Kursziel liegt deutlich unter aktuellen Kursniveau.

Die Commerzbank hat die Kaufempfehlung mit Ziel 108 Euro belassen. Der Batteriehersteller habe selbst seine überdurchschnittlichen Erwartungen einmal mehr getoppt, so Analyst Stephan Klepp. Mit Blick auf die neu vorgestellten kabellosen AirPods Pro von Apple dürfte sich die Story übertroffener Erwartungen und erhöhter Unternehmensziele im Schlussquartal fortsetzen, so Klepp.

Im Durschnitt sehen die sechs Analysten, die sich mit der Aktie näher beschäftigen, den Titel bei 100,25 Euro fair bewertet. Heute gibt es zwei Kurszielerhöhungen: Berenberg hebt von 100 auf 115 Euro. Mainfirst sogar auf 130 Euro (bisher: 78 Euro).

Varta (WKN: A0TGJ5)

DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Wer investiert ist, bleibt weiter dabei. Die Aktie überzeugt seit Wochen durch ihre Relative Stärke. Im Rahmen des zum Jahresende anstehenden „Window Dressing“ dürfte der Kurs weiter gefragt bleiben. Aber auch an ersten Gewinnmitnahmen ist an der Börse noch keiner arm geworden.

Mit Material von dpa-AFX

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