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Foto: Fraport
02.06.2021 Martin Mrowka

Fraport: Wichtige Weichenstellungen abgesegnet

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Fraport

Nach mehr als einem Jahr coronabedingten Stillstands hat am Dienstag wieder der Flug- und Passagierbetrieb am Terminal 2 des Frankfurter Flughafens begonnen. 48 Airlines kehren in ihr Stamm-Terminal zurück. Noch hält sich der Andrang der Reisenden in Grenzen. Doch die Buchungszahlen für den Sommer zeigen: Das kommt noch mehr. Derweil segneten die Aktionäre auf der Fraport-Hauptversammlung wichtige Weichenstellungen ab.

Die Fraport-Aktionäre haben dem Konzern grünes Licht für eine mögliche Kapitalerhöhung gegeben. Sie segneten auf der virtuellen Hauptversammlung am Dienstag unter anderem die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals mit der Möglichkeit eines Bezugsrechtsausschlusses (Genehmigtes Kapital II) in Höhe bis zu knapp 459 Millionen Euro ab. Das entspricht rund 49,62 Prozent des bestehenden Grundkapitals.

Man wolle sich ein möglichst breites Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten offenhalten. Aktuell sei aber keine Kapitalerhöhung geplant, hatte CEO Stefan Schulte den Aktionären zuvor in einer Rede gesagt. "Derzeit – und das sage ich ganz deutlich – gibt es aber keine Pläne, diese Optionen tatsächlich zu nutzen", sagte Schulte. "Im Gegenteil: Wir sehen aktuell deutliche Zeichen der Erholung und blicken optimistisch in die Zukunft."

Mehr Liquidität und Aktienrückkauf

Der Flughafenbetreiber hat sich im schwierigen Jahr 2020 verschlankt und steht nun besser da. "Wir haben umfassende Sparmaßnahmen umgesetzt und unsere Liquidität massiv erhöht", sagte Schulte. "Wir haben unsere Flughäfen im Eiltempo fit gemacht für einen Betrieb unter Pandemiebedingungen." 

Zur Durchführung seines diesjährigen Mitarbeiterbeteiligungs-Programms wird Fraport nun eigene Aktien zurückkaufen. Zur Erfüllung sämtlicher Ansprüche werden bis zu 75.000 Aktien, entsprechend etwa 0,08 Prozent des Grundkapitals, über die Börse zurück erworben, hat die Fraport AG angekündigt. Der Aktienrückkauf läuft vom 4. bis zum 30. Juni 2021 und wird bis zu 4,2 Millionen Euro kosten. Die zurückgekauften Aktien dürfen ausschließlich als Belegschaftsaktien eingesetzt werden.

Am Mittwoch-Vormittag zeigt sich die Fraport-Aktie unentschlossen. Nach einem frühen Kursanstieg bis auf 59,88 Euro, fällt der MDAX-Wert wieder leicht in den roten Bereich. Wird das bisherige Jahreshoch bei gut 60 Euro nachhaltig überwunden, steht einem weiteren Aufschwung Richtung 70 Euro charttechnisch nichts mehr im Wege.

Fraport (WKN: 577330)

Fraport – der Konzern hält Beteiligungen an 31 Flughäfen weltweit – blickt insbesondere für seinen Heimatstandort Frankfurt optimistisch in die Zukunft. Viele internationale Airlines haben ihre Langstreckenflüge ab Frankfurt gebündelt, so Vorstandschef Schulte auf der Hauptversammlung. "Dadurch haben wir in der Krise – wenn auch auf sehr niedrigem Niveau – Marktanteile gewonnen. Denn die Airlines setzen ihre Flieger zunächst dort ein, wo sie eine gute Auslastung haben."

Wachstum im Luftverkehr geht weiter

Dies bestätigt auch eine aktuelle Luftverkehrsprognose von Intraplan. Diese hatte Fraport beauftragt, um die Zukunftsszenarien zu bewerten. Das Ergebnis: Die langfristigen Wachstumstrends im Luftverkehr werden durch die Krise nur mäßig gebremst.

Auch das Analysehauses Travel Data + Analytics (TDA) bestätigt hohe Buchungszahlen in Deutschland. "Die wöchentlichen Neubuchungsumsätze in der dritten Maiwoche übertreffen sogar das Umsatzniveau, das vor Corona im Vergleichszeitraum 2019 gebucht wurde." TDA wertet die Buchungen für organisierte Reisen unter anderem in Reisebüros aus.

"Viele Bundesbürger sitzen sozusagen auf gepackten Koffern und greifen zu, sobald Reiseoptionen und -freiheiten winken", analysierte TDA. (Mit Material von dpa-AFX)

Der Flughafen Frankfurt ist für den kommenden Reise-Boom gut im Markt positioniert. Vor dem Hintergrund der Verluste im Jahr 2020 und auch des aktuell noch schwierigen Umfelds, zahlt das Unternehmen keine Dividende.

Die Fraport-Aktie hat seit Herbst 2020 bereits ordentlich an Boden gut gemacht. Die Perspektiven im Flugverkehr dürften die Aktie des Flughafenbetreibers noch weiter aufwärts treiben. DER AKTIONÄR meint: Anleger mit längerfristigem Horizont können sich ein paar Fraport-Aktien ins Depot legen.

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DER AKTIONÄR  Nr. 23/21
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