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23.06.2022 von The Wall Street Journal

BMW eröffnet E-Auto-Werk in China

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BMW

Von Raffaele Huang
The Wall Street Journal
Übersetzung: Laura Markus

BMW hat in China ein 2,2 Milliarden Dollar teures Werk für Elektroautos eröffnet. Damit will der Autohersteller auf dem boomenden chinesischen Markt für E-Autos zu Tesla und anderen chinesischen Konkurrenten aufschließen. Es ist die größte Investition, die BMW jemals in China, seinem größten Markt, getätigt hat.

Die Fabrik in der nördlichen Industriestadt Shenyang wird von BMW und seinem lokalen Partner betrieben. Dort soll die jährliche Produktion des Joint Ventures ab 2021 um rund 18 Prozent auf 830.000 Fahrzeuge gesteigert werden, so BMW.

Es ist BMWs drittes Werk in China, das von der staatlich unterstützten Brilliance China Automotive Holdings betrieben wird. Laut Jochen Goller, Präsident und CEO von BMW in China, wird das Werk eine wichtige Rolle dabei spielen, die Umstellung des Unternehmens auf E-Fahrzeuge voranzutreiben.

BMW will in China mehr E-Auto-Kunden gewinnen. Das Unternehmen erzielt in dem Land rund 40 Prozent seines Gesamtabsatzes. Jahrzehntelang haben ausländische Autohersteller, einschließlich BMW, mit ihren Verbrennungsmotor-Fahrzeugen die lokale Konkurrenz in China dominiert. Doch da der Automarkt in China zunehmend von Elektrofahrzeugen bestimmt wird, wurden BMW und andere ausländische Unternehmen von Tesla und chinesischen Marken wie BYD in diesem Bereich in den Schatten gestellt.

BMW (WKN: 519000)

In den ersten fünf Monaten des Jahres sank der Absatz von BMWs China-Joint-Venture nach offiziellen chinesischen Daten im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf rund 252.000 Fahrzeuge.

Das erste Modell, das in dem neuen Werk produziert werden soll, ist der i3, eine E-Limousine für rund 52.000 Dollar aufwärts. BMW will bis nächstes Jahr 13 Elektromodelle auf dem chinesischen Markt anbieten.

Das neue Werk hat flexible Produktionssysteme, mit denen BMW die Fertigung schnell an die Marktbedingungen anpassen kann. Es ist auf die Produktion von E-Fahrzeugen ausgelegt, dort können aber auch andere Modelle hergestellt werden, so das Unternehmen.

BMW beschäftigt in China über 28.000 Mitarbeiter. Anfang dieses Jahres erhöhte BMW seine Beteiligung an seinem China-Joint-Venture von 50 auf 75 Prozent, um die Kontrolle zu behalten und die Gewinne zu steigern.

Unterdessen sorgt die hohe Nachfrage nach E-Autos dafür, dass sich der chinesische Automarkt erholt. Im April hatte die Omikron-Welle den Absatz stark gebremst. Fast ein Viertel der bisher in diesem Jahr verkauften Autos sind Elektroautos.

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BYD, Chinas größter E-Auto-Hersteller, konnte seinen Umsatz in den ersten fünf Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln. Im März hat das Unternehmen die Produktion von Benzinfahrzeugen eingestellt.

Die Corona-Ausbrüche und der Lockdown in Shanghai haben Tesla hart getroffen. Ende März musste Tesla den Betrieb seines Werks in Schanghai aufgrund des Lockdowns für mehr als 20 Tage einstellen. Dennoch stieg der Absatz von Tesla-Fahrzeugen, die im Shanghai-Werk produziert werden, in den ersten fünf Monaten des Jahres um 68 Prozent auf rund 216.000 Fahrzeuge.


Am Donnerstag teilte das Unternehmen seinen Mitarbeitern mit, dass es die Produktion in seinem Werk in Shanghai vom 1. bis 4. Juli aussetzen wird. Grund dafür sind Modernisierungsmaßnahmen, die die Kapazität des Werks erhöhen sollen, heißt es in einem Memo, das dem Wall Street Journal vorliegt. Tesla hat nicht auf eine Bitte um Stellungnahme reagiert.

Gleichzeitig strukturiert VW sein Führungsteam in China um. Seine E-Fahrzeuge verkaufen sich in China, seinem größten Markt, bisher nur schleppend. Ralf Brandstätter wurde zum neuen China-Chef ernannt und übernimmt das Amt im August. Außerdem wurde Marcus Hafkemeyer, Chef-Stratege der Huawei-Autosparte, als Technologiechef der chinesischen Niederlassung eingestellt. Die Verkäufe der elektrischen ID.-Serie von VW machten 2021 rund zwei Prozent des Absatzes in China aus.

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