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Foto: Wirecard
03.02.2020 Nikolas Kessler

Wirecard: Milliardenfusion in der Branche – so reagiert die Aktie

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Wirecard

In der Payment-Branche bahnt sich die nächste Milliardenübernahme an: Der französische Bezahldienstleister Worldline will seinen heimischen Rivalen Ingenico übernehmen. Dadurch entstünde ein neues Schwergewicht – und ein mächtiger Konkurrent für Wirecard.

Wie die beiden Unternehmen am Montag mitteilten, bietet Worldline insgesamt 8,65 Milliarden Euro für Ingenico. 81 Prozent des Kaufpreises will das Unternehmen in eigenen Aktien bezahlen, den Rest in bar. Die Verwaltungsräte beider Seiten hätten dem Deal bereits zugestimmt.

Ob es tatsächlich so weit kommt, liegt nun zunächst an den Aktionären von Ingenico. Das Gebot entspricht den Angaben zufolge einer Prämie von 24 Prozent, wenn man die gewichteten Durchschnittskurse des vergangenen Monats zugrunde legt. Nach der Übernahme würden die bisherigen Worldline-Aktionäre rund 65 Prozent der Anteile an dem Konzern halten, die bisherigen Ingenico-Eigner den Rest.

Neues Branchen-Schwergewicht entsteht

Sofern die Aktionäre und später auch die Aufsichtsbehörden dem Zusammenschluss zustimmen, entstünde dadurch der viertgrößte Zahlungsdienstleiter der Welt. Das fusionierte Unternehmen hätte etwa 20.000 Mitarbeiter in etwa 50 Staaten der Welt und würde fast eine Million Händler und 1.200 Finanzunternehmen bedienen.  

Zum Vergleich: Der deutsche Payment-Spezialist Wirecard beschäftigte im dritten Quartal 2019 5.685 Mitarbeiter an 26 Standorten weltweit. Die Zahl seiner Kunden bezifferte das DAX-Unternehmen in der Quartalsmeldung auf 313.000.

Gemessen an der Marktkapitalisierung ist die Diskrepanz weniger ausgeprägt. Auf Basis der Schlusskurse von Freitag summiert sich der Börsenwert von Worldline und Ingenico auf insgesamt rund 18,4 Milliarden Euro, während Wirecard allein auf 16,5 Milliarden Euro kommt. 

Wirecard (WKN: 747206)

Branchenkonsolidierung geht weiter

Die Aktie von Ingenico schießt nach dem Übernahmeangebot am Montagmorgen um rund 15 Prozent nach oben, während die Worldline-Aktie im vorbörslichen Handel bei Tradegate bis zu fünf Prozent verliert.

Auch die Wirecard-Aktie hat zunächst mit Verlusten von bis zu drei Prozent reagiert, konnte diese noch vor dem Xetra-Handelsstart auf ein gutes halbes Prozent begrenzen. Die Milliarden-Fusion der beiden Rivalen könne den DAX-Wert letztlich sogar stützen: Worldline zahle für ein deutlich wachstumsschwächeres Unternehmen als Wirecard einen ordentlichen Preis, kommentierte ein Händler. Auch Wirecard wurde in der Vergangenheit immer wieder als potenzielles Übernahmeziel gehandelt.

DER AKTIONÄR hält Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.

Mit Material von dpa-AFX.

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