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20.03.2020 Martin Mrowka

BioNTech: Außer Spesen nichts gewesen?

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BioNTech

Die BioNTech-Aktie hat in dieser Woche für Furore gesorgt. Der Biopharma-Wert hat sich zwischenzeitlich mehr als verdreifacht. Warum? Die Mainzer Firma gilt wegen ihrer breiten Entwicklungsplattform als gut aufgestellt im Rennen um einen Coronavirus-Impfstoff. Doch seit Mittwoch sackt die Aktie wieder ab. Was ist da los?

Die Mainzer Biotech-Firma BioNTech arbeitet mit ihrem chinesischen Partner Fosun Pharma an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen den Covid-19-Erreger. BioNTech und Fosun Pharma vereinbarten dazu gemeinsame klinische Studien. Der Kandidat für einen geplanten Impfstoff soll Körperzellen anregen, Wirkstoffe zur Abwehr des Virus zu erzeugen.

Bei einer Zulassung soll Fosun Pharma den Impfstoff in China vermarkten, außerhalb der Volksrepublik hätte BioNTech dagegen die Vermarktungsrechte. An der Börse legten BioNTech-Aktien daraufhin stark zu.

Zu Wochenbeginn sind die Aktien stark nach oben geschossen. Im deutschen Handel wurde am Mittwoch zeitweise die Marke von 100 Euro übersprungen, nachdem das BioNTech-ADR am vergangenen Freitag noch bei 27 Euro notierte.

Nach dem Kurssprung stiegen viele kurzfristig orientierte Anleger wieder aus. Die Gewinnmitnahmen drückten den BioNTech heute Vormittag zeitweise wieder auf unter 50 Euro auf das Niveau von Dienstag.
BioNTech (WKN: A2PSR2)

Ein möglicher weiterer Grund für die Kurskorrektur: BioNTech sind nicht die einzigen, die an einem Impfstoff gegen Covid-19 forschen. Auch der nicht börsennotierte Pharma-Konzern Boehringer Ingelheim ist am Kampf gegen das Coronavirus beteiligt. Dabei geht es in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Organisationen und Forschungseinrichtungen um einen Beitrag zur Entwicklung von Therapien gegen die Lungenkrankheit, wie Boehringer Ingelheim auf Anfrage mitteilte.

"Wir beteiligen uns an einem beschleunigten Aufruf zur Einreichung von Projekten zur Entwicklung von potenziellen Therapien und Diagnostika für SARS-CoV-2 der Innovative Medicines Initiative der Europäischen Union." Gleichzeitig arbeite das Unternehmen zusammen mit dem deutschen Zentrum für Infektionsforschung an der "Entwicklung neutralisierender monoklonaler Antivirus-Antikörper für die Therapie von Covid-19".

Auch das Tübinger Pharma-Unternehmen CureVac kann möglicherweise schon bald einen Impfstoff bereitstellen. "Bei positivem Verlauf könnten wir ungefähr im Frühsommer mit klinischen Tests beginnen", so CureVac-Miteigner und SAP-Gründer Dietmar Hopp. Weil der Druck enorm hoch sei, sollte es mit der Behördengenehmigung rascher gehen als üblich. "Wir wären also in der Lage, den Impfstoff im Herbst zu liefern."

Das US-Biotech-Unternehmen Novavax arbeitet ebenfalls an einem Impfstoff. Bereits im Mai oder Juni sollen klinische Tests beginnen. (Mit Material von dpa-AFX)

Alle genannten Unternehmen dürften mit ihren Impfstoffen in wenigen Monaten die Corona-Pandemie bekämpfen. Welche Firma das wirkungsvollste und dann wohl auch erfolgreichste Medikament entwickelt, steht nicht fest. Die künftige Aktienentwicklung der Firmen steht und fällt mit den Erfolgsmeldungen, die praktisch nicht kalkulierbar sind. Entsprechend sind Investments in den angesprochenen Werten (außer Sartorius, die viel breiter aufgestellt sind) spekulativ - und beinhalten entsprechend hohe Verlustrisiken. Das gilt auch für BioNTech.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an BioNTech, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren könnten.

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