++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
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12.07.2019 Leon Müller

Nicht etwa aufgrund von BASF und Daimler: Sommerrally an den Börsen ist "akut gefährdet"

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DAX

Während die US-Börsen von Hoch zu Hoch eilen, ist die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt eher gedämpft. Der DAX wankt unter dem Eindruck der Gewinnwarnungen von BASF und Daimler. Oben gehalten wir der gesamte Aktienmarkt hüben wie drüben des Atlantiks ohnehin nur noch von einer Fantasie: Der Aussicht auf sinkende Zinsen. Zu diesem Schluss kommt ein Analystenteam in einer heute veröffentlichten Studie. Warum die Experten die Sommerrally "akut gefährdet" sehen, begünden sie ausführlich.

Beim Blick auf den trägen Dax fragen sich viele Anleger, ob die Sommerrally an den Aktienmärkten schon vorbei ist. Noch nicht, glaubt Analyst Christian Kahler von der DZ Bank. Denn die Hoffnung auf eine lockere Geldpolitik dürfte die Börsen noch etwas weiter tragen, schreibt der Experte in einer am Freitag vorliegenden Studie. Immerhin werde die US-Notenbank in diesem Monat wohl die erste Leitzinssenkung vornehmen, der sich andere Zentralbanken anschließen dürften.


"Unsere Analysen vergangener Zinswenden nach unten zeigen für den US-Markt im Durchschnitt eine positive Aktienkursentwicklung in den Folgemonaten. Nach neun Monaten waren die Kurse in 70 Prozent der Fälle im Plus und in 30 Prozent der Fälle im Minus", erklärte Kahler. In Deutschland sei die Ausprägung mit 90 zu 10 Prozent sogar noch deutlicher.

Wenn die Zinssenkungsfantasie entweiche sei die "Fallhöhe" jedoch erheblich - gerade an der Wall Street, so Kahler weiter. Die Belastungen durch den Zollstreit zwischen den USA und China seien hier bislang noch nicht angekommen. Für die im marktbreiten S&P 500 enthaltenen Unternehmen rechnet Kahler mit der schwächsten Berichtssaison seit Anfang 2016.


Gleichzeitig stoße die Bewertung an "historische Obergrenzen". Auch in Deutschland und Europa liege sie über dem Durchschnitt. Sollte die Fed den Markt also kurzfristig enttäuschen und der Handelsstreit zwischen China und den USA andauern, wäre eine Fortsetzung der Sommerrally am Aktienmarkt akut gefährdet.


Die Ziele der DZ Bank bis Mitte 2020 für Dax und Eurostoxx 50 liegen mit 12.200 Punkten und 3.450 Punkten unter dem aktuellen Niveau. Damit sieht der Experte auf Sicht von zwölf Monaten leichte Kursrisiken.

DAX (WKN: 846900)

Ohne wenn und aber: Die Lage am Aktienmarkt ist angespannt. Ausschlaggebend dafür aber sind vor allem Einzelereignisse wie etwa die Gewinnwarnung von BASF oder die erneute Warnung von Daimler. Der Schreckgespenst "Handelsstreit" geistert indes weiter durch die Flure – und der Einfluss auf die Stimmung ist nicht zu unterschätzen. Jedoch davon auszugehen, es beherrsche nicht die Kursentwicklung sei folglich nicht eingepreist, ist zu kurz gegriffen. Die Assetklasse Aktie profitiert in erster Linie von der hohen Liquidität am Markt. Und die wird nach Ansicht des AKTIONÄR weiterhin bestehen bleiben. Der Spielraum jedenfalls für Zinsanhebungen dürfte auch in den kommenden Monaten niedrig bleiben.

Mit Material von dpa-AFX

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