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17.11.2022 Marion Schlegel

DAX & Co: Siemens, MTU, RWE, ProSiebenSat.1, Talanx und Morphosys top, Thyssenkrupp und HelloFresh mit deutlichen Verlusten

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DAX

Nach einem eher orientierungslosen Verlauf hat der DAX am Donnerstag etwas höher geschlossen. Auf dem höchsten Niveau seit Juni hatte der DAX am Vortag schon keinen Auftrieb mehr verspürt. Vor allem Siemens sorgte mit deutlichen Kursgewinnen dafür, dass er den Donnerstag positiv beendete.

Der DAX ging 0,23 Prozent höher bei 14.266,38 Punkten über die Ziellinie. Der MDAX dagegen schloss 0,40 Prozent tiefer bei 25.509,56 Zählern. Er verbuchte damit den dritten Verlusttag in Folge.

DAX (WKN: 846900)

Börsianer sprechen derzeit von einer ablaufenden Konsolidierung, nachdem der DAX seit Ende September um mehr als 20 Prozent gestiegen ist. "Ab und zu ist Zeit für eine Verschnaufpause", sagte Marktexperte Robert Halver von der Baader Bank. Die Stimmung sei generell gedreht, kurzfristig sei der Markt aber sogar überhitzt gewesen. Vorübergehende Rücksetzer wie jener am Vortag seien da "nichts Ungewöhnliches und sogar gesund".

Mit einem Plus von knapp sieben Prozent waren die schwer gewichteten Siemens-Papiere der größte Punktebringer im DAX. Sie stiegen nach Zahlen auf den höchsten Stand seit Ende März. Das Unternehmen zog ein starkes Fazit vom vergangenen Geschäftsjahr. Im Schlussquartal seien die Erwartungen in jeglicher Hinsicht übertroffen worden, schrieb der UBS-Analyst Guillermo Peigneux Lojo. Als überzeugend wurden auch die Dividende, der freie Barmittelfluss, die Unternehmensziele und die Auftragslage gewertet.

Aktien von MTU zogen als zweitgrößter DAX-Gewinner um 4,3 Prozent an. Der Triebwerksbauer will nach einem Rekordumsatz in den kommenden Jahren noch höher hinaus. Die erwartete Erholung der Flugzeug-Nachfrage stimmt den scheidenden MTU-Chef Reiner Winkler zuversichtlich. Für 2023 rechnet er jetzt mit so viel Umsatz, wie Analysten erst ein Jahr später erwartet hatten. Die Papiere überwanden die 200-Tage-Linie, die bei Anlegern ein beliebter Indikator für den längerfristigen Kurstrend ist.

Aktien von RWE gerieten gegen Mittag zeitweise unter Druck wegen einer besiegelten Sondersteuer auf Übergewinne in Großbritannien. Es setzte sich aber das Fazit durch, dass die Auswirkungen milder sind als befürchtet. Außerdem gebe es nun Planungssicherheit und dies sei gut für die Branche, hieß es am Markt. Zu Handelsschluss lagen die Papiere 1,8 Prozent höher.

In der zweiten Börsenreihe fielen Thyssenkrupp im MDAX um 2,1 Prozent. Der Quartalsbericht des Industriekonzerns galt als durchwachsen: Die Resultate hätten die Erwartungen verfehlt, der Barmittelzufluss sei allerdings besser als gedacht gewesen, schrieb der JPMorgan-Analyst Dominic O'Kane. Der Ausblick sei indes vage, liege aber im erwarteten Rahmen.

Zu den größten Gewinnern zählten im MDAX die Papiere des Versicherers Talanx mit einem Aufschlag von 3,2 Prozent. Sie profitierten von einer Hochstufung auf "Outperform" durch Oddo BHF. Analyst Roland Pfänder begründete die Empfehlung mit der robusten Ergebnisentwicklung des Versicherers und der attraktiven Bewertung.

Top-Gewinner im MDAX war aber ProSiebenSat.1. Mehr als fünf Prozent ging es bei den Papieren nach oben. Ein Thema bleibt unter anderem der Großaktionär MediaForEurope, der am Vortag Quartalszahlen vorgelegt hatte. Laut dem Barclays-Experten Julien Roch äußerte der Finanzchef der Firma von Medienmogul Silvio Berlusconi dabei seine Hoffnung, dass es unter dem frisch angetretenen ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets ein strategisches Umdenken geben könnte.

ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777)

Massiv nach unten ging es hingegen beim Kochboxenanbieter HelloFresh. Das Papier verlor 6,4 Prozent auf 24,23 Euro.

HelloFresh (WKN: A16140)

Nach dem jüngsten Kurseinbruch stabilisierten sich die Aktien von Morphosys nach dem Quartalsbericht des Biopharmazeutikers etwas, indem sie um 4,2 Prozent stiegen. Am Montag war der Kurs wegen großer Enttäuschung mit einem Alzheimer-Wirkstoff um 29 Prozent auf den tiefsten Stand seit 2010 eingebrochen.

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