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25.07.2019 Nikolas Kessler

Grafik: Krypto-Geld von Facebook? Libra nicht!

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Bitcoin

Die Krypto-Pläne von Facebook rund um den Stable Coin Libra sind noch Zukunftsmusik, sorgen aber heute schon für Wirbel. In der Vorwoche gab es bereits kräftigen Gegenwind aus der internationalen Politik und auch die potenziellen Nutzer reagieren bislang äußerst zurückhaltend. Bis zum geplanten Start im kommenden Jahr wird Facebook noch jede Menge Überzeugungsarbeit leisten müssen.

Eine Umfrage des US-Marktforschungsinstituts Civic Science belegt, dass das Interesse an Libra in den USA noch äußerst gering ist. Lediglich fünf Prozent der Befragten äußerte Interesse, während die große Mehrheit „überhaupt nicht interessiert“ ist.

Civic Science

Am höchsten ist das Interesse laut der Umfrage unter jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren sowie unter Nutzern von Facebook und Mobile Payment Apps.

Kaum Vertrauen in Facebook

Ein möglicher Grund für die Zurückhaltung ist schnell gefunden: Es mangelt an Vertrauen in Facebook. Nur 23 Prozent glauben, dass ihre persönlichen Daten bei Facebook in guten Händen sind, während 77 Prozent dem Unternehmen nicht trauen.


Civic Science

Ob Libra vertrauenswürdiger ist als Bitcoin und ähnliche Kryptowährungen, da sind viele unentschlossen. 40 Prozent der Befragten trauen aber tendenziell eher Bitcoin und Co. Größeres Vertrauen in Libra haben nur zwei Prozent.

Civic Science

Ähnliches Bild auch in anderen Ländern

Andere Studien scheinen die überwiegende Skepsis gegenüber Libra zu bestätigen. Bei einer Umfrage der Messaging-App Viber gaben 49 Prozent der Befragten in Großbritannien und den USA an, dass sie dem Social-Media-Konzern in Sachen Digitalwährung nicht über den Weg trauen. Auch dort waren Sorgen um den Schutz der Privatsphäre der Hauptgrund.

Auch hierzulande gibt es große Vorbehalte, wie die Ergebnisse einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Bürgerbewegung Finanzwende belegt: Demnach stehen den Plänen 71 Prozent der Befragten skeptisch gegenüber, nur zwölf Prozent werten sie positiv.


Bürgerbewegung Finanzwende

Hauptgründe hier: Mangelndes Vertrauen hinsichtlich der Herausgabe von Währungen durch private Unternehmen sowie Bedenken wegen einem (zu) großen Einfluss von Facebook auf die Gesellschaft.

Spannende Entwicklung

DER AKTIONÄR ist hinsichtlich der Krypto-Pläne von Facebook zwiegespalten: Einerseits ist der Einstieg eines Konzerns wie Facebook ein positives Signal für den Kryptomarkt und könnte für steigende Popularität und Akzeptanz sorgen.

Andererseits hat das Image von Facebook durch diverse Datenskandale stark gelitten. Die Vorbehalte gegen ein digitales Zahlungssystem samt Währung von Facebook sind daher gut nachvollziehbar. Zudem ist fraglich, was von den ursprünglichen Plänen am Ende übrig bleibt, wenn Libra wie angekündigt alle regulatorischen Vorgaben erfüllen soll. Böse Zungen sprechen vor diesem Hintergrund bereits von einem „komplizierteren Paypal“ statt einer Kryptowährung.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Facebook.

Autor Nikolas Kessler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

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Facebook ist in die Kritik geraten. Bots, Trolle und Fake News sind Synonyme für die Pro­bleme des Konzerns. Spätestens seit Brexit und Trump sehen Nutzer die Reichweite und die Algorithmen mit Argwohn. Einer von Ihnen: Roger McNamee. Einst stolz darauf, zu den ersten Facebook-Investoren zu gehören, ist der Kapitalgeber und Tech-Experte nun zum scharfen Kritiker geworden. In seinem Buch rechnet er mit Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg ab. Ihre Reaktion auf den Missbrauch des sozialen Netzwerks ist seiner Ansicht nach völlig unzureichend und geht am Kern des Problems vorbei: der Bedrohung unserer demokratischen Grundordnung. „Die Facebook-Gefahr“ ist ein nicht zu überhörender Weckruf – für das Silicon Valley, für die Politik, für uns alle.
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