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Foto: Michael Gstettenbauer/IMAGO
08.08.2024 Fabian Strebin

Commerzbank: Das schmeckte Anlegern gar nicht – zu recht?

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Commerzbank

Insgesamt solide Zahlen lieferte gestern die Commerzbank und dazu kam noch die Aussicht auf Aktienrückkäufe. Aber ein Punkt störte Anleger so sehr, dass sie die Aktie auf Talfahrt schickten. Findet heute keine Gegenbewegung statt, dann drohen weitere Verluste.

Beim Nettogewinn lieferte die Commerzbank für das zweite Quartal ab. Mit 538 Millionen Euro wurde die Marktprognose fast getroffen (539 Millionen Euro). Der Zinsüberschuss nahm zwar im Vergleich zum Vorjahresquartal um zwei Prozent auf 2,08 Milliarden Euro ab. Damit traf man aber exakt die durchschnittliche Analystenprognose.

Allerdings gab es dann doch bei einer wichtigen Kennzahl eine größere Abweichung: Die Rede ist von der Risikovorsorge, die für Abschreibungen auf Kredit und für mögliche Ausfälle gebildet wird. Im Vergleich zum ersten Quartal erhöhte sie sich nun um 161 Prozent auf 199 Millionen Euro. Analysten hatten nur mit 161 Millionen Euro gerechnet.

Die Risikovorsorge ist deshalb so bedeutend, da sie bisher trotz rezessiver Tendenzen in der deutschen Wirtschaft bei der Commerzbank auf niedrigem Niveau geblieben war. Ob es zu einer Trendwende kommt, ist aber nicht ausgemacht. Denn es soll eine Änderung bei der Methodik der Berechnung gegeben haben, die mit 110 Millionen Euro zu Buche schlug. Zudem spricht die Commerzbank von mehreren Einzelfällen.

Allerdings hat man so viel der Top-Level-Adjustment-Reserve (TLA) aufgelöst, wie zuvor in drei Jahren. Bei dem TLA-Topf handelt es sich um Pauschalwertberichtigungen, die man während der Pandemie bildete, um weitere Risiken, die sich nicht über Modelle abbilden lassen, in der Risikovorsorge zu berücksichtigen. Nach der Auflösung von 87 Millionen Euro hat man hier noch 319 Millionen Euro.

Die Prognose für die Risikokosten im Gesamtjahr 2024 bleibt aber bei rund 800 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr wurden davon erst 274 Millionen Euro aufgebraucht. Im restlichen Jahr sollen aber die verbleibenden TLAs mitgenutzt werden.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die Beantragung eines weiteren Aktienrückkauf-Programms und eine zweite Tranche, die nach den Q3-Zahlen ebenfalls in Aussicht steht, wurden gestern wenig beachtet. Stattdessen versteifte sich der Markt auf die Risikovorsorge. Die Aktie verlor 3,7 Prozent und steht nun bald an der 200-Tage-Linie bei 12,37 Euro. Hält diese Marke nicht, droht weiterer Abwärtsdruck. Der Stopp bei 12,00 Euro ist nun gefährlich nahegekommen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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