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17.01.2022 Fabian Strebin

Commerzbank: Bilanzsaison zündet nicht, aber das hat niemand auf dem Schirm

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Commerzbank

Eigentlich hatten Anleger gehofft, dass die US-Berichtssaison auch positiv auf Europa ausstrahlt. Doch der Auftakt durch die Wall-Street-Banken vergangenen Freitag war verhalten, JPMorgan wurde sogar nach Zahlen regelrecht abverkauft. Die Commerzbank-Aktien erhielten von dieser Seite also auch keine Unterstützung. Dagegen werden die Erwartungen an die polnische Tochter mBank immer größer.

JPMorgan und Citigroup verzeichneten im vierten Quartal einen Gewinneinbruch, der scheinbar die Märkte überraschte. Die hauptsächlich im klassischen Kreditgeschäft tätige Wells Fargo glänzte hingegen. Unter dem Strich konnten die Commerzbank-Papiere nicht von einem Rückenwind profitieren, der die Gesamtbranche erfasst hätte.

Dafür stehen die Chancen immer besser, dass man im laufenden Jahr bei Erträgen und Gewinnen einen Boost von der polnischen mBank bekommt. An der viertgrößten Bank Polens hält die Commerzbank die Mehrheit. Die dortige Notenbank hat bereits seit letzten Herbst drastisch die Leitzinsen erhöht und steht mit ihrem Zinszyklus noch nicht am Ende. Denn die Inflation ist auch in Polen auf ein Mehrjahreshoch gestiegen. Im Gegensatz zu den meisten westlichen Zentralbanken geht man dort aber entschieden gegen die Teuerung vor. Für die mBank bedeutet das wohl deutlich höhere Gewinne.

In Polen sind fast alle vergebenen Kredite variabel verzinst, das heißt der Zins ist nicht über die Laufzeit festgeschrieben, sondern orientiert sich an einer Benchmark. In diesem Fall handelt es sich beispielsweise um den 3-Monatas-Wibor. Dieser ist mit den Leitzinsen auf zuletzt mehr als zwei Prozent gestiegen. Die mBank sollte im laufenden Jahr merklich mehr durch die Zinswende einnehmen können. Das sollte dann auch der Commerzbank als größte Anteilseignerin zugutekommen.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die Commerzbank hat mit der mBank noch ein Ass im Ärmel, was die meisten Anleger nicht auf dem Schirm haben. Derzeit bleiben aber weitere Verkäufe des Großaktionärs Cerberus zu befürchten und der Kurs daher wohl volatil. Die Marke von 7,18 Euro in Form des November-Verlaufshochs stellt die nächste Unterstützung dar. Interessierte bleiben dabei und beachten den nachgezogenen Stopp bei 5,80 Euro.

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.


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