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24.08.2019 Thomas Bergmann

Allianz: So machen Sie 85% aus 2,9% Aktienperformance

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Die Allianz will im Online-Vertrieb Gas geben. Spätestens im November, rechtzeitig zur Wechselsaison im wichtigen Kfz-Bereich, soll der neue Onlineversicherer Allianz Direct an den Start gehen. Wie die Münchner mitgeteilt haben, erfolgt der Roll-out in Deutschland und den Niederlanden. Weitere Länder sollen folgen. Mutige Anleger machen aus 3 Prozent möglicherweise 85 Prozent.

Demnach wird ab dem Herbst die deutsche Onlinetochter AllSecur den Namen der Mutter annehmen und unter Allianz Direct firmieren. Unter deren Dach will der Versicherer dann die Geschäfte aus zunächst vier europäischen Ländern bündeln. Gleichzeitig mit Deutschland ist der Start in den Niederlanden geplant. 2020 sollen Genialloyd in Italien und Fénix Directo in Spanien hinzukommen.

"Durch diesen Wandel schaffen wir Skaleneffekte auf europäischer Ebene, was für unsere Kunden und uns von Vorteil ist. Wir wollen unsere Dienstleistungen noch schneller und einfacher anbieten", sagt Harald Boysen, CEO der AllSecur Deutschland. "Damit können wir unsere Preise wettbewerbsfähig halten", ergänzt Bart Schlatmann, CEO von Allianz Direct. 


Hohe Skaleneffekte

Die Allianz steht unter Druck, denn die Konkurrenz hat einige Jahre Vorsprung. Branchenführer Cosmos Direct bedient den Markt schon seit 1997. Die HUK-Coburg, mit weitem Abstand Marktführer bei den Kfz-Versicherungen, vertreibt Versicherungen online über die HUK24 seit dem Jahr 2000.

Damit Allianz Direct als Herausforderer überhaupt eine Chance hat, sind Verluste vorerst fest einkalkuliert. "Es ist normal, dass Allianz Direct in der Ausbauphase eine höhere Kostenquote hat", so Allianz-Finanzchef Giulio Terzariol bei der Vorlage der Q2-Zahlen. In den ersten zwei bis drei Jahren dürfte die Quote bei 100 oder darüber liegen, die Gesellschaft keine Gewinne machen. „Natürlich wollen wir langfristig eine ganz andere Quote“, gibt Terzariol die Richtung vor. Nach vier Jahren etwa rechnet der Vorstand mit einer sogenannten Combined Ratio unter 100.

Es ist normal, dass Allianz Direct in der Ausbauphase eine höhere Kostenquote hat

Giulio Terzariol Allianz

Starkes Quartalsergebnis

Die Anlaufverluste für Allianz Direct kann sich die Allianz jedoch locker leisten. Im zweiten Quartal verdiente der Versicherer unter dem Strich 2,14 Milliarden Euro, 13,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Neben einer geringeren Steuerquote und einem Sondereffekt in den USA profitierte die Allianz von einer "sehr guten Dynamik" in der Lebensversicherung, so Terzariol. "Sehr zufrieden" sei er auch mit dem Asset-Management.

Für das Gesamtjahr bekräftigte der CFO die Prognose eines operativen Gewinns zwischen elf und zwölf Milliarden Euro. "Angenommen, alles läuft normal, werden wir am oberen Ende der Spanne herauskommen". Entsprechend dürfte die Dividende weiter zulegen, nachdem für 2018 9,00 Euro pro Aktie ausgeschüttet wurden. DER AKTIONÄR rechnet für 2019 mit 9,85 Euro, was einer traumhaften Rendite von 5,0 Prozent entspricht.

Allianz (WKN: 840400)

Auf kurze Sicht könnte die Allianz-Aktie noch einmal unter den GD200 (196,82 Euro) fallen. Bis Jahresende sind aber höhere Kurse locker drin und damit der Discount-Call der HypoVereinsbank (WKN HX6G8K, Kurs: 5,44 Euro) eine Wette wert. Der macht rund 85 Prozent, wenn die Aktie bis Dezember um etwa 2,9 Prozent auf mindestens 205 Euro steigt.

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Allianz.

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