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Foto: Quelle: Daymak Avvenire
02.06.2021 Nikolas Kessler

Bitcoin-Mining im Auto? Die spinnen, die Kanadier!

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Bitcoin

E-Mobilität und Kryptowährungen sind zwei der spannendsten Themen, die die Tech-Welt aktuell zu bieten hat. Der kanadische E-Fahrzeug-Hersteller Daymak hat beide kurzerhand kombiniert – und ein Elektroauto angekündigt, das im Stand Krypto-Coins schürfen kann. Klingt verrückt? Ist es auch!

Wäre die Meldung am 1. April gekommen, hätte man sie wahrscheinlich für einen Aprilscherz gehalten. Doch die Kanadier von Daymak meinen ernst, was sie am gestrigen Dienstag angekündigt haben: Der Daymak Spiritus soll das erste Auto in der Geschichte sein, bei dem Mining-Hardware und Krypto-Technologie ab Werk in die Benutzeroberfläche integriert sind.

In den futuristischen Fahrzeugen, die ab 2023 auf die Straße kommen sollen, werden eigens entwickelte Mining-Chips und eine Krypto-Wallet namens Nebula sowie Solar-Kollektoren verbaut. Wird das Auto in der Sonne abgestellt oder an eine Ladestation angeschlossen, soll es im Stand Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Dogecoin schürfen können.

Quelle: Daymak Avvenire
Innen und außen futuristisch: Der Daymak Spiritus soll mit drei Rädern und Krypto-Hardware an Bord vom Band rollen.

Zukunftsvision oder bloße Spinnerei?

„Während die meisten Fahrzeuge an Wert verlieren, wenn sie in der Garage stehen, verdient der Nebula Miner Geld, während Ihr Spiritus geparkt ist“, so Daymak-Chef Aldo Baiocchi. Was nach klassischem Werbeprospekt klingt, ist aber nur ein Teil seiner Vision. Die Krypto-Bestände in der Nebula-Wallet im Auto sollen später auch genutzt werden können, um quasi im Vorbeifahren Park- und Mautgebühren, To-Go-Bestellungen oder gar die Leasing-Rate für das Fahrzeug zu bezahlen.

Bis 2023, wenn der Spiritus vom Band läuft, werden wir uns bereits inmitten der Blockchain-Revolution befinden, glaubt Baiocchi. „Jeder wird bis dahin mit Krypto bezahlen und wir bauen die passenden Autos dafür.“

Womöglich nur ein Marketing-Gag

Zu den technischen Details der Mining-Hardware, die Daymak dabei verbauen will, ist so gut wie nichts bekannt. Das weckt unter Kryptofans Zweifel an dem Projekt. In so kleinem Maßstab mehrere Kryptowährungen zu schürfen, dürfte „unwirtschaftlich oder zumindest nicht sonderlich profitabel“ sein, schreibt etwa das Branchenportal cointelegraph.com. Die Marktbeobachter von Documenting Bitcoin bezeichneten das Vorhaben bei Twitter als „sinnlos, aber gleichzeitig auch fantastisch“.

Auch DER AKTIONÄR ist skeptisch – vor allem hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der eingebauten Mining-Funktion. Das Ganze wirkt eher wie eine Marketing-Aktion, denn seit 1. Juni nimmt Daymak auch Vorbestellungen für den Spiritus an. Zahlbar sind die Fahrzeuge – wie sollte es anders sein – auch mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether und DOGE.

Auch das Unternehmen selbst kann etwas Publicity vertragen, wie ein Blick auf die Website von Daymak Avvenire zeigt: „Wir suchen aktiv Möglichkeiten, in naher Zukunft mit einem SPAC zu fusionieren oder auf einem anderen Weg an die Börse zu gehen“, heißt es dort.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Krypto-Mining im Auto ist vielleicht nicht die Zukunft – integrierte Wallets, die Parktickets oder Ladekosten automatisch mit Kryptogeld bezahlen, schon eher. In jedem Fall sorgen solche spannenden Visionen auch für Abwechslung in einer Zeit, in der der Bitcoin kurzfristig auf Richtungssuche ist.

Spekulative Anleger mit langem Atem halten trotz des Rücksetzers in den vergangenen Wochen an ihrem Investment fest und setzen auf einen baldigen Rebound. Kurzfristig dürfte es aber volatil bleiben.

Hinweis auf Interessenskollision:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.

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