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01.02.2021 Lars Friedrich

Xiaomi: Diese Klage musste kommen

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Jetzt wird zurückgeschlagen: Nachdem Xiaomi noch unter der Trump-Regierung auf eine schwarze Liste des US-Verteidigungsministeriums gesetzt wurde, zieht der chinesische Technikhersteller vor Gericht. Der Kurs der Aktie korrigiert unterdessen deutlich, weil US-Investoren nicht nur ein Kaufverbot droht, sondern bis Ende des Jahres auch alle Aktien verkauft sein müssen.

Xiaomi argumentiert in der am Freitag eingereichten Klage, die US-Regierung habe sich nicht an notwendige Verfahren gehalten. Auch der Vorwurf angeblicher Verbindungen zum chinesischen Militär sei falsch. Xiaomi strebt unter anderem eine einstweilige Verfügung an, die die Sanktionen schnell aussetzen soll.

Neue Regierung ebenfalls verklagt

Da nach dem Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump die US-Regierung gewechselt hat, wurden auch der neue Verteidigungsminister Lloyd Austin und die neue Finanzministerin Janet Yellen verklagt. Die Regierung des neuen Präsidenten Joe Biden kann die Sanktionen rückgängig machen - er kündigte bisher an, Trumps China-Entscheidungen bis zu einer Prüfung in Kraft zu lassen.

Trump hatte über die Jahre China als größte internationale Gefahr für die USA dargestellt und im Wahlkampf unter anderem ohne jegliche Belege behauptet, Biden sei von Peking gekauft.

Huawei verlor Zugang zu US-Technik

Trumps Regierung verschärfte einen Handelskonflikt mit China und ging auch gegen diverse chinesische Unternehmen vor. Am härtesten traf es dabei Huawei. Der Netzwerk-Ausrüster und Smartphone-Anbieter verlor den Zugang zu amerikanischer Technologie - wegen des Vorwurfs, die chinesische Regierung könne ihn zur weitreichenden Kooperation zwingen. Huawei weist dies zurück.

Xiaomi füllte Lücke

Vor den Sanktionen setzte Huawei zum Sprung an die Weltmarktspitze beim Smartphone-Absatz an. Seit den US-Verboten können jedoch unter anderem keine neuen Modelle mit vorinstallierten Google-Diensten verkauft werden. Diese sind aber extrem wichtig für Käufer im Westen. Der Absatz von Huawei-Smartphones in China blieb zwar unbeschadet, doch weltweit rutschte Huawei ab. Xiaomi füllte die Lücke aus und etablierte sich als Nummer drei im Markt nach Samsung und Apple.

Xiaomi war mit dem Verkauf günstiger, aber technisch hochgerüsteter Smartphones im Internet groß geworden. Inzwischen hat die Firma alle möglichen Geräte vom Fernseher bis hin zum Reiskocher im Angebot.

Zur Begründung der US-Sanktionen gegen Xiaomi hieß es bislang nur vage, das Unternehmen würde mit dem chinesischen Militär zusammenarbeiten. Konkrete Belege für diese Behauptung liegen nicht vor. Xiaomi hatte bereits angekündigt, Maßnahmen zu ergreifen, um die Interessen des Unternehmens und seiner Anteilseigner zu schützen. Die Klage ist da nur folgerichtig. Die Korrektur könnte sich als Einstiegsgelegenheit entpuppen, weil sich Xiaomi abseits der politischen Querelen bislang hervorragend entwickelt.

XIAOMI CL.B (WKN: A2JNY1)

(mit Material von dpa-AFX)

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