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03.11.2019 Martin Mrowka

Wirecard, Telekom, Allianz und viele mehr – das wird eine richtig spannende Woche

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DAX

Die neue Handelswoche an deutschen Aktienmarkt steht wieder ganz im Zeichen einer stattlichen Zahlenflut. Mit dabei unter anderem Publikums-Liebling Wirecard, Schwergewicht Allianz und die Deutsche Telekom. Ob die Quartalszahlen dem Leitindex letztlich genug Schub verleihen können, nach mehr als einem Jahr mal wieder die 13.000-Punkte-Marke zu überwinden, wird sich zeigen. Charttechnisch erscheint das auf jeden Fall möglich.

Der DAX hat am Freitag sehr positiv auf den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung reagiert. Er baute seine Gewinne sichtbar aus und beendete den Tag mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 12.961 Punkten. Zwischenzeitlich erreichte er mit 12.992 Punkten den höchsten Stand seit Juni 2018. Auf Wochensicht gewann der DAX 0,5 Prozent.

Den Monat Oktober hatte der DAX nach einer dreiwöchigen Rallye mit einem Kurszuwachs von dreieinhalb Prozent beendet. Seit Jahresbeginn steht aktuell ein Plus von rund 23 Prozent zu Buche. Der MDAX für mittelgroße Unternehmen verbesserte sich in der abgelaufenen Woche um 1,2 Prozent auf 26.547 Punkte.

Die Chartexperten der Helaba sehen beim DAX noch Luft nach oben. Dafür spreche unter anderem, dass die Aufwärtstrends auf allen Zeitebenen intakt seien, hieß es in einer jüngsten Analyse. Das nächste Kursziel liege somit zwischen 13.170 und 13.204 Punkten.

Hoffnungen auf weitere Zinssenkung in den USA

Die US-Wirtschaft hatte im Oktober deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Zudem war der Stellenzuwachs in den beiden Vormonaten merklich höher ausgefallen als bisher bekannt. Derweil waren die Stundenlöhne etwas weniger stark gestiegen als prognostiziert. Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba sprach von insgesamt überzeugenden Zahlen. Der US-Arbeitsmarkt zeige sich trotz der Schwäche der Industrie robust.

Obwohl aus dem Bericht keine höheren Inflationsrisiken abzuleiten seien, dürfte er Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed tendenziell dämpfen, meinte der Experte. Amerikas Währungshüter hatten am Mittwoch zum dritten Mal in Folge die Zinsen gesenkt, aber schon eindeutige Signale gesendet, dass nun erst einmal keine weitere geldpolitische Lockerung anstehe.

DAX (WKN: 846900)

In der internationalen Berichtssaison ist gerade Halbzeit. Einer Aufstellung der US-Bank JPMorgan zufolge haben bislang rund zwei Drittel der US-Unternehmen ihre jüngsten Geschäftsergebnisse auf den Tisch gelegt, in Europa waren es 58 Prozent und in Japan 36 Prozent. In Deutschland sind zudem bereits 43 Prozent der DAX-Konzerne und 45 Prozent aller MDAX-Unternehmen durch.

DAX anfällig für Rückschläge

Für den JPM-Analysten Mislav Matejka fielen die US-Zahlen bisher überraschend stark aus, während die Markterwartungen in Europa weitgehend erfüllt worden seien. Mit Blick auf Deutschland begründete Markus Wallner von der Commerzbank die teils deutlich übertroffenen Schätzungen damit, dass Analysten ihre Erwartungen für etliche Unternehmen insbesondere nach den enttäuschenden Zahlen für das zweite Quartal deutlich gesenkt hätten. "Wegen der positiven Überraschungen dürfte der Abwärtstrend bei den Gewinnerwartungen an Momentum verlieren", schreibt Wallner. Für eine Trendwende sei es aber noch zu früh.

Vor zu viel Euphorie warnt denn auch Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners. "Alle haben die große runde Marke von 13.000 Punkten klar vor Augen", sagte Altmann der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Wenn aber alle nach oben blicken, besteht die Gefahr, dass Risiken aus dem Blickfeld geraten." Mit Blick auf die eher rückläufigen Gewinne bei den DAX-Unternehmen sei der Index derzeit sehr teuer bewertet. "Das macht ihn anfälliger für Rückschläge", so Altmann.

Teilabkommen im Handelsstreit?

Ein großes Thema bleibe weiter der Handelskonflikt: "Die jüngsten zurückhaltenden Aussagen aus China zum Fortgang des Handelskrieges mit den USA sollten von Anlegern als Alarmsignal verstanden werden", sagte der Experte. "Denn ohne einen langfristigen Deal bleiben die bestehenden Zölle in Kraft." Am Freitag-Abend kamen neue Hoffnungen auf den Abschluss eines Teilabkommens im Handelsstreit zwischen den USA und China auf.

Die Konjunktur hält indes in der kommenden Woche nach Einschätzung von Volkswirten eher negative Impulse bereit. Am Mittwoch gibt es neue Zahlen zum Auftragseingang der deutschen Industrie im September, am Donnerstag folgen Daten zur Industrieproduktion. Diese dürften die schlechte Lage bestätigen, schrieb Commerzbank-Experte Ralph Solveen. "Der von uns erwartete Rückgang der Industrieproduktion würde die Wahrscheinlichkeit weiter erhöhen, dass die deutsche Wirtschaft auch im dritten Quartal leicht geschrumpft ist und damit die übliche Definition einer technischen Rezession erfüllt ist." Auch bei der Postbank rechnen die Experten noch nicht mit einem Ende des Abwärtstrends.

Jede Menge Quartalszahlen

Auf Unternehmensseite gilt es für die Märkte in den nächsten Tagen wieder einen neuen Schwung an Quartalsergebnissen zu verarbeiten. Dabei dürfte es vor allem in der Wochenmitte wieder rasant zugehen. Aus der ersten Reihe der DAX-Konzerne gibt sich am Dienstag zunächst Vonovia die Ehre, am Mittwoch folgen dann Adidas, BMW und Wirecard.

Bei Letzterem dürfte es interessant werden, ob die selbst gesetzten Wachstumsraten von etwa 30 Prozent erreicht werden. Spannend dürfte für viele Anleger natürlich auch werden, ob sich die angestoßene Sonderprüfung kostentechnisch im laufenden vierten Quartal auswirkt, also in welcher Höhe Rückstellungen gebildet werden, die möglicherweise die Ergebnisse belasten.

Am Mittwoch sind Deutsche Telekom, HeidelbergCement, Siemens, Lufthansa und Münchener Rück an der Reihe. Zum Wochenausklang gibt dann noch Allianz am Freitag Einblick in ihren jüngsten Geschäftsverlauf.

Auch im MDax für mittelgroße Unternehmen werden zahlreiche Ergebnisse erwartet. Dazu gehören unter anderem die von Siemens Healthineers und Telefonica Deutschland am Montag, Evonik und Hugo Boss am Dienstag, Brenntag und Fraport am Mittwoch sowie am Donnerstag Commerzbank, Rheinmetall und Fielmann.

Zudem dürften sich in den USA die Augen unter anderem am Montag auf die Geschäftsentwicklung bei Uber richten. Am Mittwoch steht daneben Qualcomm und am Donnerstag Walt Disney an. (Mit Material von dpa-AFX)

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