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29.03.2021 Michael Schröder

Volkswagen oder Tesla: Wer hat die Nase in Sachen E-Auto künftig vorne?

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Volkswagen Vz.

Die heimischen Autobauer beschleunigen das Hochfahren der Elektromobilität. Der weltweite Bestand an Elektroautos ist 2020 um rund drei Prozent auf 10,9 Millionen gestiegen. In Deutschland ist Volkswagen in Sachen E-Autos weiter als die meisten heimischen Mitbewerber. Im Vergleich zum E-Pionier Tesla hat der Wolfsburger-Konzern zuletzt ordentlich aufgeholt. Kann der DAX-Konzern in Zukuft seinen Wettbewerber abhängen oder legt Tesla nach? DER AKTIONÄR sprach mit Frank Schwope, Auto-Experte bei der NORD/LB.

Frank Schwope, NORD/LB

DER AKTIONÄR: Herr Schwope, Ist der Wechsel vom klassischen Verbrenner zum E-Auto nun nicht mehr aufzuhalten?

Frank Schwope: Zunächst scheint es so und es ist ja auch politisch gewollt. Aber es werden sich sicher noch Probleme beim Ausrollen der Elektromobilität auftun. Und vielleicht passiert ja in den nächsten Jahren noch einiges bei der Brennstoffzelle, was ja auch eine Variante der Elektromobilität ist. Es ist durchaus vorstellbar, dass ab 2030 keine neuen Verbrenner mehr in der EU verkauft werden dürfen.

Welche Rolle spielt die Politik bei dem Thema?

Ohne die Politik und die starke Subventionierung der Elektromobilität, aber auch ohne die Umweltstandards hätte es nicht die derzeit relativ starke Nachfrage nach Elektroautos gegeben.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Volkswagen ist bei der Elektromobilität weiter als die meisten Mitbewerber. Was machen die Wolfsburger derzeit besser als die anderen heimischen Autobauer?

Volkswagen setzt stärker auf die Elektromobilität als viele Konkurrenten und kann Größenvorteile nutzen. Zudem implementiert der Konzern die bereits bei den Verbrennern erfolgreiche Modulstrategie auch bei den Elektroautos. Darüber hinaus setzt Volkswagen stark auf eine eigene Batteriefertigung.

Wo steht VW-Konzern im Vergleich zum E-Pionier Tesla?

2021 dürfte Volkswagen beim Absatz von batterieelektrischen Autos (BEV) auf Augenhöhe mit Tesla liegen, wenngleich beide Unternehmen noch nicht unbedingt Gewinne mit dem Verkauf von Elektroautos erzielen dürften.

Tesla (WKN: A1CX3T)

Welches Standing haben die chinesischen Anbieter?

In Deutschland noch gar keins. Man nimmt einige Marken wahr, marketing- bzw. medientechnisch, aber nicht auf der Straße, wie NIO, Xpeng, Lynk & Co, aber bisher ist nicht viel passiert, außer dass viel Geld verbrannt wurde. Bisher ist es ein Stück weit wie bei den chinesischen Verbrennern: Viel Rauch um nicht! Aber ich bin sicher, dass da in den nächsten Jahren in Deutschland noch einiges kommen wird.

Wie wichtig werden im Rahmen der laufenden E-Offensive Themen wie Chips, Sensoren, Software und vor allem Batterien sein?

Bei Chips und Sensoren können zwar mal Engpässe auftreten, aber das sollte beherrschbar sein. Viel wichtiger dürften leistungsstarke High-Tech-Batterien sein. Die Elektromobilität stellt allerdings erst die erste Disruptionsstufe der Autoindustrie dar, bei der noch viele Konzerne mithalten können. Die zweite Disruptionsstufe kommt dann mit dem Autonomen Fahren ab Mitte der Dekade, und dann wird die Software wichtiger denn je. Spätestens dann dürfte der eine oder andere etablierte Hersteller ernste Probleme bekommen.

Zum Abschluss ein Blick in die Zukunft: Welche Rollenverteilung auf dem E-Automarkt können Sie sich 2025/2030 vorstellen? Gibt es einen Platzhirsch oder viele kleinere Anbieter oder am Ende weiter eine Mischung aus beidem? UND: Welcher von den heute dominierenden Playern ist dann noch vorne dabei?

Bisher gibt es eine Vielzahl an Anbietern, warum sollte das 2030 anders sein? Elektromobilität wird kein Monopol-Thema sein und auch nicht das Autonome Fahren. Allerdings werden mit dem Autonomen Fahren verschiedene Tech-Konzerne auf die Auto-Bühne treten und den etablierten Herstellern das Leben schwer machen. Stand heute rechne ich damit, dass sowohl Tesla als auch Volkswagen 2030 eine gewichtige Rolle spielen.

Die Investoren haben diese Entwicklung in den letzten Wochen honoriert. Die DAX-Aktie zählt zu den Top-Performenr im laufenden Jahr. Am Ende ist es ein spannendes Rennen, nicht nur zwischen VW und Tesla. Wer in Sachen Elektromobiliät noch vorne mitfahren wird und wer aus Sicht des AKTIONÄR am Ende die Nase vorne hat, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe, die hier noch immer bequem heruntergeladen werden kann.

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Genie, Visionär oder doch nur windiger Geschäftemacher? Elon Musk war einer der umstrittensten Titanen des Silicon Valley. Er wurde von Konkurrenten und Investoren bedrängt, von Whistle­blowern behindert – dennoch verloren er und sein Team von Tesla nie den Glauben an das Potenzial von E-Autos. Beharrlich entwickelten sie ein Auto, das schneller, leiser und sauberer war als alle anderen. Der Auto- und Technologie-Reporter des „Wall Street Journal“, Tim Higgins, verfolgte das Drama von der ersten Reihe aus: die Phasen des Innovationsstaus, das Ringen um die Kontrolle, die Verzweiflung und den unerwarteten Erfolg. „Powerplay“ ist eine Geschichte von Macht, Rücksichtslosigkeit, Kampf und Triumph und schildert, wie ein Team von Exzentrikern und Innovatoren alle Hürden überwand – und die Zukunft veränderte.

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