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Foto: Börsenmedien AG, Volkswagen AG
21.11.2019 Jochen Kauper

Volkswagen: Die nächsten Jahre werden kein Selbstläufer

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Der Volkswagen-Konzern und die Hansestadt Hamburg verlängern am Donnerstag die Mobilitäts-Partnerschaft, die sie vor gut drei Jahren eingegangen sind. Wenige Tage zuvor hatte der VW-Konzern seine Mittelfrist-Prognose nach unten geschraubt. Grund genug für die NordLB, das Kursziel für die VW-Aktie zu senken.

Noch am Freitag schien die Welt bei Volkswagen in Ordnung. Der Autobauer beschloss, die Investitionssumme in den Ausbau seiner Elektroauto-Autos weiter aufzustocken. Am Montag schraubte der VW seine Ertrags- und Umsatzziele für das kommende Jahr zurück.

Die schwache Branchenlage geht auch am zuletzt rund laufenden Geschäft von Volkswagen nicht vorbei. Der Konzern wird bei den Aussichten für 2020 vorsichtiger, Umsatz und Gewinn werden weniger stark steigen als zunächst geplant, wie Konzernchef Herbert Diess in einer Telefonkonferenz mit Analysten einräumen musste.

33 Milliarden Euro für den Bereich E-Mobility

Zuvor gab VW bekannt, man werde zwischen 2020 und 2024 rund 60 Milliarden Euro für die Bereiche E-Mobilität, Hybridantriebe und Digitalisierung ausgeben. Das wären mehr als 40 Prozent aller Sach- und Entwicklungsinvestitionen. Rund 33 Milliarden Euro sollen allein in die Elektromobilität fließen.

Unruhige Zeiten für VW

Analyst Frank Schwope von der NordLB nahm im Anschluss an die letzten News sein Kursziel für die VW-Aktie um 5 Euro auf 195 Euro zurück. Auch wenn der Wolfsburger Autobauer gegenwärtig deutlich besser dastehe als viele Konkurrenten, werde das Jahr 2020 kein Selbstläufer, schrieb Analyst Frank Schwope in einer Studie. Infolge zunehmender Handelskonflikte und angesichts der hohen Investitionen in die Zukunftsthemen Elektromobilität und Autonomes Fahren blieben die Zeiten unruhig.

Durchaus positiv ist die Tatsache zu werten, dass VW und Hansestadt Hamburg am Donnerstag die Mobilitäts-Partnerschaft verlängern werden, die sie vor gut drei Jahren eingegangen sind.

Noch mehr Sammel-Taxis

Das größte Projekt, das VW in der Hansestadt verwirklichte, dürfte der Sammeltaxi-Dienst Moia sein. Die Investitionen, die VW nicht offiziell bestätigt, sollen bei mehr als 300 Millionen Euro liegen. Rund 200 der goldfarbenen Elektro-Busse mit sechs Sitzen sind mittlerweile in der Hansestadt unterwegs; im nächsten Jahr sollen es 500 werden. Über die Profitabilität des Moia-Dienstes und eines ähnlichen Projektes in Hannover ist nichts bekannt. VW will zunächst in erster Linie Erfahrungen sammeln.

Ein zweites Großprojekt ist das autonome Fahren unter Realbedingungen in einer Großstadt, das VW auf einer Hamburger Teststrecke erprobt.

Foto: Volkswagen
Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Die VW-Aktie legte nach den letzten Aussagen von Finanzchef Frank Witter den Rückwärtsgang ein. Das aus technischer Sicht ausgerufene Potenzial bis 191,78 Euro rückt vorerst in weite Ferne. Die nächste Unterstützungslinie verläuft im Bereich von 171,50 Euro.
 
(Mit Material von dpa-AFX)

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