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Foto: United Internet
10.12.2021 Maximilian Völkl

United Internet und 1&1: Deal mit Vantage Towers - das ist ein Durchbruch

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United Internet

Die Planungen für das vierte deutsche Mobilfunknetz kommen voran. Wie United Internet und der Funkturmbetreiber Vantage Towers mitteilten, wurde ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen. Die United-Internet-Tochter 1&1 soll bis 2025 Zugang zu mindestens 3.800 Vantage-Antennenstandorten in Deutschland bekommen, danach könnte diese Zahl auf 5.000 steigen.

Der Vertrag gilt zunächst 20 Jahre, danach gibt es Verlängerungsoptionen bis zum Jahr 2060. Die 1&1 Mobilfunk GmbH hatte im Jahr 2019 – damals noch unter dem Namen Drillisch Netz AG – erstmals Mobilfunk-Spektrum für rund 1,1 Milliarden Euro ersteigert, um ein eigenes Netz aufzubauen. Bisher nutzt die Firma die Netze alteingesessenen Betreiber, vor allem von Telefónica.

Langwierige Verhandlungen mit Konkurrenten, die den Markteintritt erleichtern sollten, mündeten im Februar dieses Jahres in einer Art Schulterschluss mit Telefónica. Danach schloss 1&1 im Sommer einen Vertrag mit einem Netzwerkausstatter. Nun folgt mit der Wahl eines Standortbetreibers der nächste Schritt. United Internet-Chef Ralph Dommermuth sprach von einem zentralen Baustein, um das Ausrollen des 5G-Mobilfunknetzes voranzutreiben.

Die Funkmasten und Dachstandorte von Vantage Towers gehörten ursprünglich Vodafone. Im März brachte der britische Telekommunikationskonzern diese Sparte als neue Firma an die Börse. Der Firmensitz ist in Düsseldorf.

Zeitliche Vorgaben

1&1 steht als designierter Netzbetreiber unter einem gewissen Zeitdruck. Denn bis Ende 2022 muss die Firma mindestens 1.000 eigene Basisstationen in Betrieb genommen haben – so sehen es die Auflagen der Bundesnetzagentur aus der Frequenzauktion vor. Zudem muss das 1&1-Netz bis Ende 2025 mindestens 25 Prozent der deutschen Haushalte erreichen und bis Ende 2030 mindestens 50 Prozent.

Derzeit gibt es hierzulande drei Mobilfunknetze, und zwar von der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica mit seiner Marke o2. 1&1 ist auf gutem Weg, Nummer vier zu werden – dann hätte der Verbraucher mehr Auswahl und der Wettbewerb könnte sich verschärfen.

Neue Prognose

Am späten Donnerstagabend gab der 1&1-Mutterkonzern United Internet zudem eine Prognose für das kommende Geschäftsjahr ab. Er rechnet mit einem Konzernumsatz von rund 5,8 Milliarden Euro und damit mehr als die für 2021 erwarteten 5,6 Milliarden Euro. Das EBITDA soll trotz zusätzlicher Investitionen im kommenden Jahr auf dem Niveau von 2021 bleiben, also bei rund 1,25 Milliarden Euro.

United Internet (WKN: 508903)

Der Netzaufbau wird für United Internet und 1&1 teuer. Das dürfte die Gewinnentwicklung in den kommenden Jahren bremsen. Bei der Mutter dürfte sich der Kurs vorerst aber ohnehin weiter im Bereich von 35 Euro bewegen. Für Anleger ist der neue Partner Vantage Towers mit seinen Funktürmen die bessere Wahl.

Mit Material von dpa-AFX

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