Tesla gehört zweifellos zu den ganz großen Gewinnern der Corona-Pandemie. So hat die Krise den Wandel zu Elektro-Mobilität regelrecht beschleunigt. Weltweit haben viele Staaten neue Förderprogramme aufgesetzt beziehungsweise ihre Kaufprämien für Elektroautos erhöht, was sich in den globalen Absatzzahlen entsprechend niederschlägt. Auch in Deutschland läuft es, wie vom Verband der Automobilindustrie (VDA) zu hören ist.
Die Inlandsproduktion von Elektroautos habe sich in den ersten neun Monaten – trotz des schwierigen Umfelds – auf knapp 250.000 Fahrzeuge verdoppelt. Allein im September habe sich die Produktion verdreifacht, so der VDA. Und im November setzte sich der Boom fort: Der Absatz an rein batteriegetriebenen Wagen versechsfachte sich sogar nach Daten des Kraftfahrzeugbundesamts im Vergleich zum Vorjahresmonat auf knapp 30.000 Einheiten. Bei Plug-in-Hybriden, die ebenfalls an der Steckdose aufgeladen werden können, verfünffachten sich die Zulassungen fast auf mehr als 30.000 Fahrzeuge.
Und um von staatlichen Förderprogrammen unabhängiger zu werden, will Tesla-Boss Elon Musk die Fahrzeuge günstiger machen. In einer aktuellen Mail an die Mitarbeiter appellierte er an deren Kostenbewusstsein: „Wir müssen smarter bei den Ausgaben werden." Musk hatte im September einen Tesla zum Preis von 25.000 Dollar in drei Jahren in Aussicht gestellt.
Zugegeben: Rein von der Bewertung ist die Tesla-Aktie fernab von gut und böse. Hier ist sehr viel an Fantasie und optimistischen Zukunftsszenarien im Kurs eingepreist. Unabhängig von fundamentalen Kriterien spricht allerdings das starke Momentum weiterhin für die Aktie. Die 600-Dollar-Marke dürfte kurzfristig fallen – womöglich schon am heutigen Freitag. Fazit: Investierte Anleger lassen Gewinne laufen und setzen unbedingt einen Stopp-Kurs bei 375 Euro.