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24.07.2019 Martin Mrowka

Tagesvorschau: Diese 8 Themen könnten DAX und Co. heute noch beeinflussen

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DAX

Dank guter Vorgaben aus den USA und Asien starten die deutschen Indizes mit kleinen Gewinnen in den Mittwoch. Im Fokus stehen neben Konjunkturdaten eine ganze Reihe von Quartalszahlen - etwa von Deutsche Bank und Daimler. Der Bankenprimus hat nun endgültige Daten vorgelegt, die am Markt für neue Kursverluste sorgen. 

Am deutschen Aktienmarkt geht es nach Kursgewinnen an der Wall Street und in Asien am Mittwoch zunächst weiter aufwärts: Kurz vor Xetra-Handelsstart wurde der deutsche Leitindex DAX 0,2 Prozent höher taxiert bei 12.510 Punkten. In den ersten beiden Tagen der Woche hat er bereits fast zwei Prozent gewonnen und konnte das technische Bild verbessern. Der Aufwärtstrend hat gehalten.

Die Anleger freuten sich über die Haushaltseinigung in den USA und setzen zudem auf mehr Billiggeld von den Notenbanken. Nun scheint sich auch in den Verhandlungen im Handelsstreit zwischen den USA und China wieder etwas zu tun.

Ferner scheint sich nun auch in den Verhandlungen im Handelsstreit zwischen den USA und China wieder etwas zu tun. Berichten zufolge reisen US-Diplomaten am Montag zu Gesprächen nach Peking. Zuvor steht mit der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank an diesem Donnerstag aber noch der Wochenhöhepunkt auf dem Programm. Er könnte im Verlauf gerade nach dem starken Anstieg für zunehmende Zurückhaltung sorgen, da zuletzt bereits viele Anleger auf eine noch lockerere Geldpolitik spekuliert hatten. - Folgende Themen dürften heute die Kurse noch beeinflussen.

Vorgaben aus den USA

Gute Unternehmensberichte und neue Hoffnung im US-Handelsstreit mit China haben der Wall Street am Dienstag weiteren Rückenwind beschert. Der Dow Jones Industrial rückte am Ende um 0,7 Prozent auf 27.349 Punkte vor. Er begab sich so wieder auf Tuchfühlung zu seinem bisherigen Rekordstand aus der Vorwoche. In der Spitze fehlten ihm zu den 27.398 Punkten nur rund 30 Zähler.

Vorgaben aus Fernost

Positive Signale im Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die Hoffnung auf Billiggeld der Notenbanken haben den Börsen in Asien am Mittwoch Auftrieb gegeben. In Japan schloss de Nikkei 225 um 0,4 Prozent verbessert bei 21.709 Punkte. In Hongkong stieg der Hang Seng um 0,6 Prozent, während der CSI 300 an Chinas Festlandbörsen zuletzt um 0,8 Prozent zulegte. US-Diplomaten sollen laut informierten Personen am Montag für Verhandlungen nach China reisen.

Quartalszahlen

Derweil nimmt die Berichtssaison heute richtig Fahrt auf. Im DAX präsentierten Daimler und Deutsche Bank nach bereits bekannten Eckdaten ihre endgültigen Zahlen. Und Covestro legte seinen Zwischenbericht vor. Eine schwächere Nachfrage der wichtigen Autobranche und harter Wettbewerb setzen dem Kunststoffspezialisten zu. Allerdings brach das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nicht so stark ein wie befürchtet und der Jahresausblick wurde bestätigt. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Aktien gut zwei Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Dienstag.

Der Radikalumbau mit der Streichung von 18.000 Jobs riss die Deutsche Bank im zweiten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen als gedacht. Auf Tradegate ging es für die Papiere um 3,5 Prozent nach unten. Die Fondstochter DWS verdiente derweil dank positiver Märkte, eines weiter anhaltenden Mittelzuflusses und niedrigerer Kosten deutlich mehr. Damit legten die Anteilsscheine vorbörslich um knapp ein Prozent zu.

Ihre Quartalszahlen legen heute unter anderem noch vor: Akzo Nobel, AT&T, Boeing, Caterpillar, Deutsche Börse, Facebook, Ford Motor, GlaxoSmithKline, Iberdrola, KPN, LVMH, Paypal, PSA Group, Repsol, Telefonica Deutschland, Tesla und UPS.

Telekom-Telefon-Konferenz zu USA-Strategie

Das Handelsblatt hat von einer Geheimkonferenz der Deutschen Telekom erfahren. Heute ab 10.15 Uhr will Vorstands-Chef Timotheus Höttges die Spitzenentscheider aus Aufsichtsrat und Vortstand zusammentrommeln und mit ihnen die weitere Strategie für die USA besprechen. Dort soll das US-Justizministerium nun doch den Weg freimachen für die Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem Rivalen Sprint. Die T-Aktie <DE0005557508> zeigt sich vorbörslich um mehr als ein Prozent verbessert.

Weitere Unternehmens-News

Unter den im MDAX der mittelgroßen Werte gelisteten Unternehmen rückt unter anderem Metro in den Fokus. Der Handelskonzern hatte im dritten Quartal dank eines späten Ostergeschäfts mehr umgesetzt. Der Experte Bruno Monteyne vom US-Analysehaus Bernstein Research sah zudem beim Gewinn die Erwartungen übertroffen. Darüber hinaus empfahlen Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens, das Übernahmeangebot des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinksy nicht anzunehmen. Auf Tradegate fielen die Papiere um rund ein Prozent.

Für die Anteilsscheine von Hugo Boss ging es auf Tradegate um rund vier Prozent nach unten. Der Aktionär Xinglee International hatte sich von 1,8 Millionen Aktien des Modekonzerns getrennt.

Konjunkturdaten

Um 09.30 Uhr laufen die Einkaufsmanager-Indizes PMI für Deutschland über die Ticker, um 10 Uhr folgen die Daten für die Euro-Zone und gegen 15.45 Uhr jene für die USA. Dort werden um 16 Uhr dann noch die Verkäufe neuer Häuser bekannt gegeben.

Brexit-Unsicherheiten

Angesichts der Unsicherheit über den Austritt Großbritanniens aus der EU ist der deutsch-britische Handel seit Jahresbeginn deutlich zurückgegangen. Nach Zahlen des DIHK exportierten deutsche Unternehmen von Januar bis Mai Waren im Wert von rund 35 Milliarden Euro nach Großbritannien - im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang von 2,3 Prozent. Die Importe aus Großbritannien sanken noch deutlich stärker, und zwar um 6,1 Prozent auf 15 Milliarden Euro.

Der europäische Wirtschaftsverband Business Europe hat unterdessen den künftigen britischen Premierminister Boris Johnson, der heute neuer Premierminister wird, vor den dramatischen Folgen eines ungeregelten Ausscheidens seines Landes aus der Europäischen Union gewarnt. Die Folge eines No-Deal-Brexits wären "massive Zölle von heute auf morgen", sagte der Generaldirektor von Business Europe, Markus Beyrer, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Auch wenn Boris Johnson jetzt das Gegenteil behauptet, in diesem Punkt irrt er: Doch, es wird Zölle geben."

Zollstreit USA vs. EU

Die USA blockieren nach Angaben von EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström den geplanten Start von Verhandlungen über die Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter. "Die USA sind nicht bereit zu beginnen, wenn nicht auch über die Landwirtschaft geredet wird", sagte die Schwedin am Dienstag vor dem Handelsausschuss des Europaparlaments in Brüssel. Für die EU sei wiederum klar, dass sie nicht über die Abschaffung von Zöllen auf Agrarerzeugnisse reden werde. "Deswegen passiert im Moment nichts", erklärte Malmström.

Mit Material von dpa-AFX

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