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26.08.2020 Adam Maliszewski

Schaeffler, Leoni & Co: Automobilzulieferer schwächeln weiter

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Die negativen Auswirkungen der Pandemie setzen den Zulieferer-Unternehmen der Automobilindustrie weiter zu. Das geht aus dem Ergebnis der Umfrage unter Mitgliedern zur Einschätzung ihrer wirtschaftlichen Lage hervor. So drohen erhebliche Stellenkürzungen, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit.

Die Präsidentin des VDA, Hildegard Müller, sagte am Dienstag: „Die Maßnahmen der Politik zur Stützung der Unternehmen zeigen zwar Wirkung. Dennoch stellen wir uns auf eine längere schwierige Phase ein.“ Damit kommentierte sich auch die Ergebnisse der neuesten Verbandsumfrage zur Lage. Annähernd 40 Prozent der Unternehmen haben bereits im Zuge des Transformationsprozesses und damit vor Beginn der Corona-Krise geplant, Produktion ins Ausland zu verlagern. Über zwei Drittel davon geben nun an, diese Planungen aufgrund der Corona-Krise zu beschleunigen.

Schaeffler (WKN: SHA015)

Etwa 60 Prozent der Mitgliedsunternehmen des VDA gaben in der Umfrage an, durch die Corona-Krise zusätzlichen Personalabbau zu planen. Etwa zwei Drittel dieser Gesellschaften betreiben Pläne, in den kommenden Monaten mehr als 10 Prozent des Personals abzubauen.

Die Kapazitäten seien derzeit nur zu 50 bis 75 Prozent ausgelastet. Trotzdem arbeitet nur bei etwa einem Viertel der Zulieferer mehr als die Hälfte der Belegschaft kurz, so der VDA weiter.

Zu den größten Leidtragenden auf dem Börsenzettel gehören der Kabel- und Bordtechnikspezialist Leoni aus Nürnberg und Schaeffler aus Herzogenaurach. Bei der Vorlage der Zahlen zum Q2 hat der Leoni-Vorstand eine genauere Prognose zum weiteren Jahresverlauf verzichtet, sogleich berichtete er aber von Planungen, mindestens 300 Mitarbeiter freisetzen zu wollen. Schaeffler verunsicherte die Investoren jüngst mit unglücklicher Kommunikation zur einem Vorratsbeschluss für eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe.


Nach Einschätzung von Jose Asumendi, Analysten bei der US-Bank JPMorgan, sollte das zweite Quartal 2020 für Leoni den Tiefpunkt markiert haben. Dennoch halte er aber die Möglichkeiten zur Entschuldung für begrenzt, die Liquidität reiche noch bis Ende 2022.


Leoni (WKN: 540888)

Der VDA unterstütze die Maßnahme der Politik das Kurzarbeitergeld zu verlängern. Dennoch bleibt der Anpassungsdruck hoch. „Politik, Unternehmen und Gewerkschaften müssen jetzt gemeinsam alles tun, um eine Verlagerung der Produktion aus Deutschland und weiteren Stellenabbau infolge von Corona zu verhindern“, so VDA-Präsidentin Müller weiter.

Standort-Verlagerungen und Entlassungen gehören in den kommenden Monaten bei der Zulieferer-Industrie zur Tagesordnung. Die Herausforderung, die der Wandel hin zur Elektromobilität bedeutet, haben die börsennotierten Unternehmen Schaeffler und Leoni noch nicht stemmen können. Bemerkenswert: VDA-Präsidentin Müller fordert von der Regierung Maßnahmen ein, die die Unternehmen entlasten und damit den Standort Deutschland stärken. Beim Papier von Schaeffler als auch bei der Leoni-Aktie bleibt DER AKTIONÄR an der Seitenlinie.

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