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27.10.2020 Emil Jusifov

SAP nach dem Zahlen-Schock: Jetzt wird es schmutzig

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SAP

Der Mitgründer und Chef des SAP-Rivalen Salesforce hat angesichts der gekappten Prognosen der Walldorfer schwer ausgeteilt gegen den Konkurrenten. "Sie haben die Möglichkeiten der Cloud nicht gut für sich genutzt", sagte Marc Benioff am Montag (Ortszeit) dem Finanzsender Bloomberg TV. "Ich glaube, die Probleme von SAP treffen einzig auf sie zu."

Zudem sieht der streitbare US-Milliardär ein Führungsproblem bei dem wertvollsten deutschen Börsen-Konzern. "Bei SAP, da kann man sehen, dass sie sehr bedeutende Probleme mit dem Wechsel an der Vorstandsspitze haben, den sie durchmachen", sagte Benioff angesichts des holprigen Übergangs in der Führungsetage. "Der Übergang läuft einfach nicht rund und ihre Kunden sagen das auch. Nun spiegelt ihre Umsatzentwicklung das auch wider."

Nach Ex-Chef Bill McDermott ging der Chefposten vor rund einem Jahr zunächst an das Duo Jennifer Morgan und Christian Klein. Im April musste Morgan - die erste Frau an der Vorstandsspitze eines DAX-Konzerns - bereits nach rund sechs Monaten wieder die Segel streichen, weil es nach Ansicht von Aufsichtsratschef Hasso Plattner intern zu viele lähmende Diskussionen gegeben hatte.

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CEO von Salesforce Marc Bernioff

Am Sonntag hatte Klein mit einem Strategieschwenk ein Börsenbeben bei SAP ausgelöst. Er kürzte unter anderem wegen der Corona-Pandemie sowohl die Jahresprognose als auch die mittelfristigen Ziele radikal zusammen und will die Kunden in den kommenden Jahren noch schneller auf Cloud-Software umstellen. Das erfordert Investitionen und belastet die operative Marge im Tagesgeschäft, für die McDermott noch einen kräftigen Anstieg bis 2023 versprochen hatte. Klein erhofft sich von dem Schritt in einigen Jahren stärkeres Wachstum bei Umsatz und Gewinn.

Die SAP-Aktie war am Montag um mehr als ein Fünftel auf 97,50 Euro und damit wieder auf den Stand von Anfang April gefallen, als sich die Papiere gerade vom Corona-Crash erholten. Dies war der höchste Tagesverlust der Papiere seit den 90er-Jahren, ein Börsenwert von rund 33 Milliarden Euro löste sich in Luft auf.

SAP (WKN: 716460)

Im Gegensatz zu SAP hat Salesforce zuletzt mit seinen Zahlen auf ganzer Linie überzeugt. Zudem wurde der Tech-Überflieger in diesem Jahr in den Elite-Index Dow Jones aufgenommen. DER AKTIONÄR bleibt bullish für die Salesforce-Aktie und empfiehlt investierten Anlegern dabei zu bleiben.

Die SAP-Aktie wurde als laufende AKTIONÄR-Empfehlung im Zuge des gestrigen Abverkaufs beim Kurs von 110 Euro ausgestoppt. DER AKTIONÄR hält SAP langfristig nach wie vor für interessant. Anleger sollten jedoch die weitere Entwicklung von SAP vorerst von der Seitenlinie aus beobachten. Das Papier gehört auf die Watchlist.

Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:

Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: SAP.

(Mit Material von dpa-AFX)

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