+++ 5 Top-Titel zum Sonderpreis +++
Foto: Porsche
20.09.2022 Jochen Kauper

Porsche AG – Aktie zeichnen?

-%
Volkswagen Vz.

Die Zeichnungsfrist für die Vorzugsaktien der Porsche AG beginnt an diesem Dienstag. Das teilte das Unternehmen aus Stuttgart am Montagabend mit, nachdem der Wertpapierprospekt veröffentlicht worden war. In einem Korridor zwischen 76,50 und 82,50 Euro pro Stück sollen die Papiere der Volkswagen-Tochter angeboten werden. Lohnt es sich, die Aktie des Sportwagenherstellers zu zeichnen?


Auch Privatanleger in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien sollen einen Teil davon erwerben können. Anleger müssen dafür laut Porsche die Anzahl der Aktien angeben, die sie zeichnen wollen und den Preis pro Aktie nennen, den sie maximal zahlen wollen. Nach Ende der Zeichnungsfrist werde dann der Preis festgelegt und die Papiere abhängig von Zahlungsbereitschaft und Nachfrage zugeteilt.

Die meisten Vorzugsanteile dürften nicht an kleine, sondern an institutionelle Großanleger gehen. So will sich Katar laut VW mit knapp 5 Prozent eindecken. Das Golf-Emirat ist schon drittwichtigster Aktionär des Gesamtkonzerns. Ein weiterer Ankerinvestor des Porsche-Börsengangs ist der norwegische Staatsfonds, in dem die Zentralbank in Oslo die Einnahmen aus den Öl- und Gasvorkommen des Landes verwaltet und für künftige Generationen mehren will. Daneben steigen die US-Fondsgesellschaft T. Rowe Price und die staatliche Investmentgesellschaft ADQ aus Abu Dhabi bei den Stuttgartern ein.

Die Zeichnungsfrist soll am 28. September enden, einen Tag vor dem anvisierten Börsengang.


Die Bewertung liegt zwischen 70 bis 75 Milliarden Euro. Dies liegt unter einem früheren Höchstwert von 85 Milliarden Euro,

Porsche vs. Ferrari

Bei der Bewertung der Vorzugsaktien würde Porsche mit rund 10-fachen des Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation bewerten, so Jefferies. Zum Vergleich: Ferraris EBITDA-Multiple liegt bei 23,1.

Porsche stemmt Erlöse von rund 39 Milliarden Euro. Bei einem Börsenwert von 75 Milliarden Euro würde das einem Multiple von 1,9 entsprechen. Zum Vergleich: Ferrari wird 2022 knapp 4,8 Milliarden Euro Umsatz stemmen, bei einem Gewinn von rund 920 Millionen Euro.

Einzigartige Marge

Die italienische Luxus-Schmiede kommt dabei auf eine einzigartige Marge von 37 Prozent oder rund 70.000 Euro Gewinn pro Auto. Bei Porsche sind es 16.000 Euro, oder 16 Prozent Marge.

Der Börsenwert von Ferrari beträgt 36 Milliarden Euro. Macht ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 7,5.

Ein Vergleich mit Ferrari mag vielleicht etwas zu hoch gegriffen sein. Schließlich baut Ferrari Luxusautos. Die Nachfrage ist auch in Zeiten von Rezession und Krisen ungebrochen hoch.

Porsche dagegen baut Premium-Autos. Die Nachfrage dürfte in Krisenzeiten deutlich stärker reagieren im Vergleich zu Ferrari. Der ein oder andere könnte seine Investition in einen neuen PS-Protz durchaus zurückstellen.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

DER AKTIONÄR rät die Aktie der Porsche AG zu zeichnen. Die Bewertung mit einem KUV von 1,9 und einem 10-fachen des Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation fällt nicht aus dem Rahmen.

Porsches oberer Bewertungsbereich entspricht fast dem gesamten Marktwert von VW - bestehend aus Audi, Skoda, der Kernmarke VW und spannenden Brands wie Lamborghini, Bentley und Audi. Demnach sollte auch die VW-Aktie weiter zulegen.



Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche SE und Volkswagen.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Volkswagen Vz. - €

Buchtipp: Der Freiheitshandel

„Wandel durch Handel“, so lautet die Devise, mit der deutsche Unternehmen (gute) Geschäfte mit Diktatoren und Diktaturen machen. Mathias Döpfner hat als junger Journalist diese Devise aus dem Mund von Kanzler Kohl höchstpersönlich gehört. Es hat sich jedoch gezeigt: Dadurch verändert sich nichts zum Besseren, ganz im Gegenteil. Deutschland, der Westen, wir alle machen uns vielmehr von Diktaturen abhängig und damit mitschuldig an Menschenrechtsverletzungen, Gewalt gegen die eigene Bevölkerung, gegen Journalisten, die nur die Wahrheit herausfinden und darüber berichten wollen. Spektakuläre Fälle wie der von Jamal Khashoggi oder Deniz Yücel zeigen: Wir müssen unsere (Handels-)Strategie im Umgang mit Despoten und Diktatoren überdenken.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern