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14.01.2021 Börsen. Briefing.

Raumfahrt-Aktie OHB hebt ab: Zwei Gründe

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OHB

Vieles, was da in Bremen beim Luft- und Raumfahrt-Konzern OHB ausgetüftelt wird, ist geheim. Auch der wahre Grund für den kräftigen Kurssprung der OHB-Aktie bleibt ungewiss. Doch die Jahres-Pressekonferenz der Europäischen Weltraumorganisation Esa spielt heute wohl eine Rolle. Am Vortag startete zudem eine Rakete in Neuseeland...

Satelliten, Luftfahrt- und Verteidungs-Produkte, Ariane-Raketen-Programm – das Tätigkeitsfeld des Bremer Raumfahrt-Konzerns OHB ist nicht gerade für die große Öffentlichkeit bestimmt. Am Donnerstag gab es nun doch ein paar Einblicke – von der European Space Agency, kurz Esa.

Auf der Neujahrs-Pressekonferenz kündigte der künftige (wohl ab März amtierende) Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher an, dass man auf dem Raketenmarkt wieder ganz vorn mitspielen wolle. "Wir müssen im Bereich der Trägerraketen an vorderster Front stehen. Der Druck ist hoch, er ist extrem hoch", so Aschbacher.

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In diesem Jahr liege der Fokus auf dem Erstflug der Rakete Vega C und der Vorbereitung für den Erstflug der Ariane 6 im kommenden Jahr. Dies müsse wie geplant geschehen. Eigentlich sollte die Ariane 6 um Weihnachten 2020 herum zu ihrem Erstflug starten. Nun werde Mitte 2022 angepeilt. "Ich werde mich auch darauf konzentrieren, was die nächste europäische Rakete danach sein wird", so Aschbacher weiter.

Vor allem das private US-Unternehmen SpaceX macht der europäischen Raumfahrt massive Konkurrenz. Das Unternehmen des Milliardärs Elon Musk setzt vor allem auf teils wiederverwendbare Raketen.

Das Budget der Esa für 2021 wurde auf 6,5 Milliarden Euro festgelegt. Neben Frankreich bekommt Deutschland mit fast einer Milliarde Euro den größten Batzen ab. Neben dem Luftfahrt-Konzern Airbus dürfte auch OHB profitieren.

Quelle: esa.int

Auch das Satelliten-Programm der Esa wird ausgebaut. OHB ist unter anderem beim Galileo-Projekt dabei (Aufmacher-Foto). Ein englischsprachiges Video gibt Einblicke, was die Esa in der nächsten Zeit alles plant.

Am gestrigen Mittwoch startete zudem ein Satellit von Neuseeland aus erfolgreich in den Orbit. Die nur 17 Meter lange "Electron"-Rakete wurde von der neuseeländischen Firma Rocket Lab entwickelt und kann die immer kleiner werdenden Satelliten günstiger als SpaceX ins All bringen.

Das hat offenbar auch OHB überzeugt. Die Bremer kauften nun für einen ungenannten Kunden eine "Electron"-Rakete. Wohl schon am Samstag soll sie unter dem Missionsnamen 'Another One Leaves The Crust' ins All starten, schreibt der Spiegel. Zwischen Vertragsabschluss und Raketenstart hätten nur wenige Monate gelegen, heißt es.

OHB habe einen Satelliten im Auftrag eines Kunden "entwickelt, gebaut, getestet und wird ihn auch betreiben bis an das Ende seiner operativen Lebenszeit", wird Lutz Bertling zitiert, der im Vorstand der Firma zuständig für Digitalisierung, Strategie und Geschäftsentwicklung ist. "Bei dem Satelliten der 'Another One Leaves The Crust'-Mission handelt es sich um einen Prototyp für eine geplante Konstellation aus einigen hundert Telekommunikations-Satelliten", so Bertling.

Der Spiegel resumiert: Ob für die weltweite Versorgung mit Hochgeschwindigkeits-Internet oder für die Erdbeobachtung – aktuell arbeiten zahlreiche Firmen und Institutionen am Aufbau größerer Satelliten-Konstellationen im All. OHBs geheimnisvoller Kunde gehört offenbar dazu.

Die OHB-Aktie machte mit der Satelliten- und Raketen-Fantasie heute einen satten Sprung. Zeitweise ging es um 15 Prozent auf 46 Euro nach oben. Das Allzeithoch bei 49,75 Euro aus Januar 2018 gerät damit wieder in Reichweite.

Möglicherweise profitierte der OHB-Kurs auch vom Kurssprung bei Virgin Galactic. Hintergrund dafür: Die Investmentgesellschaft ARK bringt den "Space Exploration ETF" auf den Markt. Bei der Erforschung (und Erschließung) des Weltraums werden zukünftig mehrere Firmen mitwirken - und mitverdienen.

OHB (WKN: 593612)

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