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19.01.2020 Martin Mrowka

Neues DAX-Hoch gilt als ausgemachte Sache – und was kommt dann?

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DAX

Während Crash-Propheten den baldigen Untergang des Aktienmarkts vorhersagen, bessern sich am Aktienmarkt zunehmend die Aussichten. Im Handelskrieg zwischen den USA und China ist so etwas wie eine Waffenruhe eingekehrt, die großen US-Aktien-Indizes erklimmen neue Alltime-Highs. Auch in Deutschland klettern die Kurse. Der Leitindex DAX steht in der neuen Woche vor der Frage: Neues Allzeithoch oder doch weiter rauf?  Ein Wochenausblick.

Der DAX hat am Freitag erstmals seit jast zwei Jahren wieder über der Marke von 13.500 Punkten geschlossen. Nach einem Wochenplus von 2,3 Prozent ging es bei 13.526 Zählern ins Wochenende. Zum alten Rekordhoch fehlen dem deutschen Leitindex nur noch 70 Punkte. Die alte Bestmarke von 13.596,89 Punkten, die im Tagesverlauf vom 23. Januar 2018 markiert wurde, ist in greifbare Nähe gerückt.

In einem Kommentar der Börsenzeitung geht der Blick bereits noch weiter nach vorn. "Die Analysten von Sentix erwarten zum Beispiel bis zur Jahresmitte einen Anstieg des deutschen Leitindex bis auf 15.000 Punkte", heißt es dort.

MDAX bereits auf Allzeit-Höhen

Der MDAX indes hat sich im Handelsverlauf am Freitag über 28.700 Punkte und damit in neue, bis dahin noch nie erreichte Höhen geschoben. Der Index der mittelgroßen Werte schloss bei 28.669 Punkten mit einer Wochenbilanz von plus 0,8 Prozent.

In der neuen Woche könnten Konjunkturdaten die deutschen Indizes weiter aufwärts treiben. Spätestens wenn Stimmungsindikatoren für Deutschland und die Eurozone veröffentlicht werden, könnte es soweit sein, dass auch der DAX ein neues Allzeithoch erreicht.

Keine großen Chart-Hürden

Charttechnisch betrachtet steht einem neuen Rekordhoch im DAX ebenfalls nichts im Weg, wie Analyst Martin Utschneider von Donner & Reuschel konstatiert. "Es liegen weiterhin Argumente für eine Fortsetzung des Aufwärtsmodus vor", schreibt er. Erst wenn der DAX wieder unter 13.150 Punkte fallen sollte, wäre dieser ernsthaft gefährdet. Kurzfristige Gewinnmitnahmen und Konsolidierungen seien indes aber immer möglich.

DAX (WKN: 846900)

Zugleich dürfte mit Spannung auf die Notenbanksitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of Japan geschaut werden. Zuvor noch stehen die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland im Fokus. Die Berichtssaison schreitet derweil in den USA voran, während sie hierzulande erst mit den Ende des Monats erwarteten Quartalszahlen von SAP anlaufen wird.

Wichtige Stimmungsdaten

"Die Serie von Stimmungsdaten auf Unternehmens- wie auch Verbraucherseite wird ein wichtiger Taktgeber für den kurzfristigen Börsentrend sein", prognostiziert Chefstratege Robert Greil von der Privatbank Merck Finck. Und auch Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank erwartet, dass in der neuen Woche den Stimmungsindikatoren das Hauptaugenmerk gilt. Gerechnet wird allgemein mit einer Aufhellung, was laut Analystin Claudia Windt von der Helaba für noch etwas mehr Risikofreude sorgen sollte und daher "eher für Aktien als für Renten spricht".

Konkret erwartet wird zum einen ein weiterer Anstieg der Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten. Nachdem der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Dezember auf 10,7 Zähler und damit den höchsten Stand seit Februar 2018 gestiegen war, rechnen Analysten im Januar im Mittel mit einem Anstieg auf 15,0 Zähler. Ob die Prognose stimmt, werden die Anleger am Dienstag erfahren.

Besonders spannend wird es dann am Freitag, wenn die Einkaufsmanager-Indizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor für Deutschland und die Euro-Region anstehen. Dabei wird mit Steigerungen gerechnet. Zum anhaltenden Niedrigzinsumfeld komme zunehmend ein solides wirtschaftliches Fundament, was für weiter gute Aktienmarkt-Aussichten spreche, resümiert Dekabank-Chefvolkswirt Kater.

Erste EZB-Sitzung 2020

Denn wenn sich die EZB zuvor am Donnerstag über den weiteren geldpolitischen Kurs und den Zeitzins äußert, werden Überraschungen wohl ausbleiben. "In der ersten Sitzung des EZB-Rats in diesem Jahr sind keine großen marktbeeinflussenden Entscheidungen zu erwarten", sagt Ulf Krauss von der Helaba. Der ultraexpansive Kurs der EZB und der Bank of Japan, die ebenfalls am Donnerstag über den heimischen Leitzins entscheidet, dürfte beibehalten werden. Umso klarer die Bestätigung dieser Politik von beiden Seiten in der neuen Woche ausfalle, "umso besser für den weiteren Börsentrend zum Jahresauftakt", kommentiert Merck-Finck-Stratege Greil.

Unternehmensseitig bleibt es deutschlandweit noch ruhig. Erwartet werden lediglich vorläufige Quartalszahlen vom Modekonzern und MDAX-Mitglied Hugo Boss am Dienstag. Analysten rechnen mit einem unspektakulären Schlussviertel. (Mit Material von dpa-AFX)

Die Märkte blieben zuletzt in vorsichtig optimistischer Hab-Acht-Stellung, der große Run blieb in Deutschland bislang aus. Das könnte sich in der neuen Woche ändern. Die meisten Aktien dürften weiter steigen. Das sehen auch die Kollegen bei AKTIONÄR TV so - klicken Sie doch mal rein...

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