Als Microsoft im Mai bekannt gab, künftig mit Sony an Cloud-Lösungen im Game-Streaming zusammenzuarbeiten, war die Verwunderung bei Anlegern groß. Immerhin handelt es sich um erbitterte Rivalen im hart umkämpften Konsolenmarkt. Doch Phil Spencer, Leiter der Sparte für Unterhaltungsprodukte von Microsoft glaubt, dass es mehr als einen Sieger geben könnte.
In einem Interview gegenüber Fortune betonte er die seit Jahren bestehende Geschäftsbeziehung, die für beide Seiten bislang vorteilhaft gewesen ist: „Die Vorstellung, dass der einzige Weg zum Erfolg darin liegt, jemand anderen runterzuziehen, ist einfach nicht die Art und Weise, wie die Industrie heute funktioniert. Das ist schlicht falsch."
Microsoft Chef Nadella betonte im Mai, dass vor allem Sony, die mit der PS4 einen Marktanteil von rund 56 Prozent besitzen, zu der Kooperation gedrängt hatten:
"Sie (Sony) schauten sich nach Partnern um, denen sie vertrauen können. Obwohl wir Konkurrenten sind, haben wir eine Partnerschaft geschlossen“, so Nadella in einem Interview mit Fortune.
Microsofts Konsolengeschäft zuletzt schwächer
Während Sony weiterhin den Markt mit der PS4 dominiert, schrumpfte zuletzt das Gaming Segment bei Microsoft. Trotz eines Rekordumsatzes von 33,7 Milliarden Dollar verlor der Bereich „Xbox Software and Services“ drei Prozent – der Bereich „Xbox Hardware“ büßte sogar 48 Prozent ein. Allerdings scheinen viele, die noch keine Xbox One besitzen, auf die neue Konsole Xbox Scarlett zu warten, die Ende 2020 erscheinen soll.
Das Gaming Segment bleibt trotz aktuellem Kuschelkurs der beiden Rivalen ein hochumkämpfter Mark. Das Marktpotenzial für 2019 wird dabei auf rund 152 Milliarden Dollar geschätzt. Allein das Konsolengeschäft soll dabei 2019 rund 32 Prozent ausmachen.
Von der Kooperation mit Sony dürfte vor allem Microsofts Cloud-Sparte profitieren. Die Gaming Branche steht ohnehin erst am Beginn des Streaming-Zeitalters. Microsofts CEO Nadella hat den Konzern bestens aufgestellt. Daher ist die Aktie trotz Rekordhoch weiterhin eine klare Empfehlung des AKTIONÄRs.