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17.02.2021 Carsten Kaletta

LVMH-Konkurrent Kering mit wenig luxuriösen Zahlen

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Kering

Die Zahlen von Kering sorgen nicht gerade für Shopping-Laune bei den Anlegern. Die Erlöse des Luxus-Konzerns sanken im Schlussquartal im Jahresvergleich um rund acht Prozent auf vier Milliarden Euro und fallen damit stärker als von Analysten erwartet. Grund: der Umsatzrückgang der Nobelmarke Gucci. Die Aktie verliert am Mittwoch rund acht Prozent.

Unter den Analysten herrschte immerhin Konsens: Kering und allen voran dessen Marke Gucci hätten die Umsatzerwartungen enttäuscht, urteilten die Experten verschiedener Banken und Analysehäuser. RBC-Analyst Piral Dadhania setzte noch einen drauf und sagte, die Entwicklung bei Gucci habe selbst die relativ geringen Erwartungen noch verfehlt. Nun ergäben sich Fragen bezüglich der Umsatzerholung bei Gucci und den notwendigen Investitionen bei Kering für das laufende Jahr.

Nachdem geschlossene Geschäfte und die Corona-Maßnahmen im ersten Halbjahr deutlich auf die Bilanz gedrückt hatten, sei das Unternehmen nun wieder auf dem Weg der Besserung, sagte Kering-Chef François-Henri Pinault. Deutlich stärker belastet den Konzern dagegen seine neue Strategie, den Vertrieb von Gucci im Großhandel herunterzufahren. Dadurch will Kering das eigene Image und die Preise für Lederhandtaschen und weitere Artikel besser kontrollieren.

Langfristig könnte sich der neue Weg für Kering bewähren, glauben Analysten. Die Luxusmarke steuert nach wie vor dem Löwenanteil zu den Erlösen bei.

Die Corona-Pandemie hatte dem jahrelangen rasanten Wachstum von Gucci abrupt ein Ende gesetzt. Im Schlussquartal 2020 sackte der Umsatz der Marke auf vergleichbarer Basis um zehn Prozent auf 2,28 Milliarden Euro ab. Analysten hatten mit einem kleineren Rückgang gerechnet. Die andere bekannte Kering-Marke Bottega Veneta schaffte dagegen mehr Erlöse, während Yves Saint Laurent auf der Stelle trat.

Auf Jahressicht ergibt sich auf vergleichbarer Basis für Kering insgesamt ein Umsatzrückgang von rund 16 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis des fortgeführten Geschäfts sackte um gut ein Drittel auf 3,1 Milliarden Euro ab. Der bereinigte Gewinn fiel um fast 40 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro.

Die Folgen der Corona-Pandemie wirken sich auch auf die Dividende aus. So will das Management für das abgeschlossene Jahr eine Dividende von 8,00 Euro auszahlen. Das ist knapp ein Drittel weniger als noch im Jahr zuvor. Beim Ausblick für das laufende Jahr hielt sich der Vorstand bedeckt.


Kering (WKN: 851223)

Kering hat wenig erfreuliche Zahlen vorgelegt. Die heutige Kursreaktion spricht Bände. Ein Kauf drängt sich derzeit nicht auf. 

DER AKTIONÄR setzt im Luxusgüter-Segment vielmehr auf LVMH. Die weltweite Nummer Eins hat Ende Januar – im Gegensatz zu Kering – durchaus positive Zahlen berichtet und ist auch für 2021 "vorsichtig optimistisch". Aus Sicht des AKTIONÄR dürfte LVMH seinen Marktvorsprung weiter ausbauen und zudem von den boomenden Top-Marken wie Louis Vuitton profitieren.

Dazu kommt ein stark laufendes China-Geschäft, das langfristig noch weiteres Wachstumspotenzial birgt. Wer der Empfehlung (Ausgabe 01/2021) des AKTIONÄR gefolgt ist, liegt bereits mit rund sieben Prozent im Plus.

(Mit Material von dpa-AFX)

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