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Foto: Börsenmedien AG, Infineon
31.07.2019 Michael Schröder

Infineon vor den Zahlen: Das erwarten Konzern, Analysten und DER AKTIONÄR

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Infineon Technologies

Die gesamte Halbleiterbranche macht momentan schwierige Zeiten durch. Angesichts sich eintrübender Konjunkturperspektiven, der Flaute der Autoindustrie und des Zollstreits zwischen den USA und China gehört die Phase permanenten großen Wachstums auch für Infineon zunächst der Vergangenheit an. Der Münchner Chiphersteller legt am morgigen Donnerstag (1. August) seine Zahlen für das dritte Geschäftsquartal (per Ende Juni) vor.

Die Angst vor einer deutlichen konjunkturellen Abkühlung der heimischen Wirtschaft drückt weiter auf die Stimmung. Die Zahl der Gewinnwarnungen nimmt spürbar zu. Viele Firmenlenker beklagen dabei einen abrupten Stimmungs- und Trendwechsel. Infineon-Vorstand Reinhard Ploss hat die Infineon-Investoren dagegen schon frühzeitig auf die Schwächephase eingestellt. Im März wurde die Jahresprognose bereits gesenkt.

Das erwartet Infineon

Obwohl Infineon im zweiten Quartal in einem schwierigen Marktumfeld noch etwas besser als erwartet abgeschnitten hatte, geht auch der Vorstandschef davon aus, dass der Boom in der Branche erst einmal vorbei ist. Denn die Nachfragedynamik habe sich abgeschwächt. Für das dritte Quartal rechnet der Infineon-Lenker deshalb selbst im besten Fall nur noch mit einem leichten Wachstum. Vor allem aufgrund der anhaltenden Flaute in der Autobranche und des schwächeren Wachstums in China.

Für das dritte Quartal erwartet der Chiphersteller einen Umsatzanstieg von einem Prozent mit einer Spanne von plus oder minus zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal. Im Vorjahr hatte der Umsatzanstieg noch sechs Prozent betragen. In der Mitte der Umsatzspanne werde die Segmentergebnismarge etwa 15 Prozent betragen. Damit würde sie deutlich zurückgehen.

Infineon Technologies (WKN: 623100)

Das erwarten die Analysten

Experten rechnen für das dritte Quartal mit einem leichten Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal. So gehen sie im Schnitt von Erlösen von zwei Milliarden Euro aus, nach zuvor 1,94 Milliarden. Beim operativen Ergebnis erwarten die Analysten 295 Millionen Euro nach 356 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Robert Sanders von der Deutschen Bank geht etwa davon aus, dass das zweite Quartal den Tiefpunkt markiert haben dürfte, was die Umsatzentwicklung zum Vorjahreszeitraum betreffe. Sanders erwartet, dass Infineon seine Prognose zur Vorlage der Quartalszahlen bestätigen werde.

Insgesamt steht der Konzern bei den Analysten weiterhin hoch im Kurs. Von 21 Experten raten gleich 15 zum Kauf der Papiere. Fünf Experten empfehlen, die Anteilsscheine zu halten. Lediglich die britische Investmentbank Barclays spricht sich für einen Verkauf aus

Das erwartet DER AKTIONÄR

DER AKTIONÄR erwartet im Q2 bei leicht steigenden Erlösen in Höhe von 1,995 Milliarden Euro einen leicht rückläufigen Gewinn je Aktie in Höhe von 0,21 Euro. Die Investoren werden sich bei der Vorlage der Zahlen aber vor allem auf die Aussagen von Ploss zur kommenden Entwicklung fokussieren. DER AKTIONÄR erwartet hier, dass der Konzernchef die zuletzt gesenkte Prognose für das Gesamtjahr bestätigt, dabei aber auf das weiter angespannte und von vielen Unsicherheiten geprägte Marktumfeld hinweisen wird.

Das bringt das Gesamtjahr

Infineon prognostiziert für das Geschäftsjahr 2018/19 (per Ende September) einen Umsatz von 8,0 Milliarden Euro plus oder minus 2 Prozent, nach 7,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Die operative Marge (Segmentergebnismarge) erwartet das Management bei 16 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 17,8 Prozent. Das operative Ergebnis dürfte damit von 1,35 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,28 Milliarden Euro zurückgehen.

Das bringt die Zukunft

Zudem sollte es mit den Quartalszahlen neue Aussagen zum Stand der Dinge bei der Cypress-Übernahme geben. Zur Erinnerung: Um an die alten Zeiten anknüpfen und perspektivisch wieder dauerhaft zulegen zu können, plant Infineon nun den größten Deal seiner Unternehmensgeschichte. Anfang Juni kündigte der Konzern die angepeilte Übernahme des US-Konkurrenten Cypress Semiconductor an, die Infineon neun Milliarden Euro kosten würde. Sie soll bis spätestens Anfang 2020 abgeschlossen sein.

Foto: Börsenmedien AG, Infineon

Das macht die Aktie

Zu Jahresbeginn hatten die Infineon-Papiere noch deutlich zugelegt. Nach einem Zwischentief waren sie bis Mitte April auf knapp 21,50 Euro gestiegen. Ihre zwischenzeitlichen Gewinne gab die Aktie seit Bekanntwerden der geplanten Cypress Semiconductor-Übernahme aber fast vollständig wieder ab. Mitte Juni war sie auf unter 13,50 Euro gestürzt. Seitdem hat zwar wieder eine Erholung eingesetzt und die Anteilsscheine notieren mittlerweile wieder bei über 17 Euro.

Dennoch steht seit Anfang Januar ein Minus von rund 2,5 Prozent zu Buche. Von ihrem Fünfjahres-Hoch von mehr als 25 Euro Mitte Juni 2018 ist die Aktie momentan rund acht Euro entfernt. Mit ihrem aktuellen Wert liegt sie zudem über vier Euro unter dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten von 21,48 Euro.

Das Fazit bleibt unverändert: Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau weiter zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen, sollten sich dabei aber auch auf kleinere Rücksetzer einstellen.

(Mit Material von dpa-AFX)

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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